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SoulCalibur VI: Schwerter raus, Klassenarbeit!

Mit SoulCalibur VI will Project Soul das große Comeback schaffen, nachdem der fünfte Teil zum Verkaufsflop wurde und die Serie aufs Abstellgleis schickte. Ein mittlerweile eingestelltes F2P-Experiment für die PlayStation 3 und Pachinko-Automaten konnten Fans der Schwert-Scharmützel natürlich nicht zufriedenstellen, aber SoulCalibur VI scheint doch wieder einige richtige Entscheidungen zu treffen, wie wir auf der gamescom 2018 selbst feststellen konnten.

Back to Basics

Mit dem 3D-Beat’em-Up SoulCalibur VI unternehmen die Entwickler ein Soft-Reboot, denn storytechnisch überschneidet sich das Spiel mit der Handlung des ersten Soulcalibur. Das Soul Edge, eine Klinge mit ungeahnten Kräften, ist im 16. Jahrhundert zum Objekt der Begierde eines jeden Schwertmeisters geworden. Jedoch droht es alle, die es zu ergreifen wagen, mit seinen finsteren Kräften zu korrumpieren. Und so versucht eine Reihe von Kämpfern, Soul Edge für sich zu beanspruchen. Entweder um es zu vernichten oder in den Besitz seiner Macht zu kommen.

Im Storymodus wird der gesamte Cast, der auf unterschiedliche Waffen und Kampfstile setzt, in Kämpfen und Zwischensequenzen zum Zuge kommen. In der aktuellen Fassung finden sich zahlreiche Veteranen wie Mitsurugi, Sophitia, Taki oder Nightmare wieder. Bisher sind auch zwei Neuzugänge vorgestellt worden, Grøh und Azwel. Auch der obligatorische Gastcharakter darf nicht fehlen, mit Geralt von Riva aus The Witcher hat man eine sehr passende Wahl getroffen.

Gekämpft wird wie gehabt in einem 3D-Setting, Attacken lassen sich also durch Sidesteps seitwärts ausweichen. Selbst mit einem größeren Gesundheitsbalken habt ihr den Sieg noch nicht in der Tasche, da eine Runde auch durch Ringout eines Kämpfers entschieden werden kann. Wie in Injustice besitzt jeder Charakter eine individuelle Spezialfähigkeit. Zum Beispiel ein Projektil, kurzfristiges Stoppen der Zeit oder vorübergehende Buffs. So verlockend Button Mashing aufgrund des Genres auch sein mag, ist euch trotzdem davon abzuraten.

Neben bereits bekannten Parier-Techniken, gibt es auch ein neues Feature namens Reversal Edge, das mit einem Knopfsdruck aktiviert wird. Beide Kämpfer setzen in Zeitlupe zu einem Angriff gegeneinander an, in der Zeit müssen sich beide Spieler für eine Aktion entscheiden, die dem Schere-Stein-Papier-Prinzip unterstehen. Die dazugehörige Tabelle will gut eingeprägt sein, damit ihr nicht den Kürzeren zieht.

Helden „Marke Eigenbau“

Selbstverständlich darf auch ein Editor zum Erstellen eines eigenen Charakters nicht fehlen. Aus einer Vielzahl an Optionen für Spezies, Körperbau, Style und Waffe könnt ihr nach Herzenslust Eigenkreationen erstellen. Zudem wartet mit Libra of Soul ein zweiter Storymodus auf eure Kreation, der RPG-Elemente mit ins Spiel bringt. So reist ihr über eine Weltkarte und müsst nicht nur eure Ressourcen im Blick halten, sondern werdet auch in Zufallskämpfe verwickelt.

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Euer Charakter sammelt mit der Zeit XP für Level-Ups, eure Gegner allerdings ebenso. So kann es vorkommen, dass sich euch ein Feind in den Weg stellt, dessen Level dem euren deutlich überlegen ist. Ihr müsst jedoch nicht mit einem zittrigen „B-bitte nicht ins Gesicht!“ schnurstracks in eine unweigerliche Niederlage laufen, sondern habt die Möglichkeit, einen Söldner gegen eine Zahlung in eure Dienste zu holen. Seid ihr mit dem Internet verbunden, habt ihr Zugriff auf die Custom-Charaktere von anderen Spielern.

Tekken 7 hat es vorgemacht, auch in Soulcalibur VI kommt die Unreal Engine 4 zum Einsatz. Der Klingentanz sieht entsprechend gut aus und wird mit 60 Frames pro Sekunde ausgegeben, Kampfarenen wechseln teilweise zwischen Tag und Nacht und die Kostüme besitzen ein Schadensmodell. Auch mit Fanservice hat man beim Design nicht gegeizt, die Kleidung der Kämpferinnen setzt ihre Rundungen auffällig in Szene, während die Kerle durchweg Astralkörper besitzen. Und Voldo ist… Voldo. Auf dem Auswahlbildschirm wirkten viele Texturen der Charaktere noch matschig, bis zum Release wird hoffentlich nachgebessert.

Aus den Boxen tönen klirrender Stahl und englische Sprachausgabe, der Soundtrack besteht aus episch-mittelalterlichen Klängen. Auch der Announcer sollte erwähnt werden, dessen wortreiche Ergüsse irgendwo zwischen Hype und unfreiwilliger Komik liegen. Aber das ist nur eins der Elemente mit dem Project Soul beweist, dass man sich mit SoulCalibur VI auf dem richtigen Weg befindet.

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