Microsoft sieht sich aktuell mit einem großen Problem konfrontiert. Der echte Source-Code der originalen Xbox-Konsole wurde geleakt und ins Netz gestellt.
Wie The Verge nun berichtet, haben Hacker den Code geknackt und ihn öffentlich zugänglich gemacht. Dieser Code enthält einige ziemlich wichtige Faktoren, die Microsoft schaden:
- Kernel für das Betriebssystem (angepasste Version von Windows 2000)
- Build-Umgebungen
- Xbox Devkit
- mehr sensible Daten
Tatsächlich hat sich das Unternehmen bereits gegenüber The Verge zu Wort gemeldet, die um Stellungnahme gebeten haben. Sie geben an:
„Wir kennen die Berichte und sind uns der Lage bewusst, wir führen aktuelle Untersuchungen durch.“
Xbox: Source-Code im Netz
Es handelt sich also um einen bestätigten Leak der hochsensiblen Daten. Neben den zuvor genannten Daten sind interne Dokumente ebenfalls davon betroffen. Alles in allem ist es also nicht schön für Microsoft.
Wem bringt dieser Leak überhaupt etwas? Bislang konnten Emulatoren wie XQEMU oder CXBX die Spiele emulieren. Doch im Grunde kann keiner der bisherigen Emulatoren das originale Betriebssystem der Xbox und den Kernel emulieren. Microsoft hat zwar x86-Hardware beim Bau der Xbox verwendet, aber der Xbox-Kernel basiert auf Windows 2000 mit DirectX8-Support, was am Ende eine eigens angepasste Version darstellt.
In all den Jahren konnten die Hacker also lediglich 40 der rund 900 Spiele auf Emulatoren zum Laufen bringen. Den Emulator, den Microsoft auf der Xbox One verwendet, gibt es nicht auf den PC. Das macht es den Hackern also um einiges schwerer, an die gewünschten Informationen zu gelangen.
Mit diesen sensiblen Daten könnte sich all dies nun ändern. Es ist also ein gefundenes Fressen für Programmierer, die beispielsweise die alten Xbox-Spiele auf Emulatoren laufen lassen möchten.