Shawn Layden, Vorsitzende der SIE Worldwide Studios, sprach in einem Interview darüber, weshalb Sony die diesjährige E3 auslassen wird. Der Hauptgrund dafür sei die Tatsache, dass die Gaming-Messe mittlerweile zu einer Messe ohne viel Handel geworden ist.
Sony wird die diesjährige E3 in Los Angeles komplett auslassen. Damit überspringt das Unternehmen zum ersten Mal seit 24 Jahren die Pressekonferenz und wird zudem erstmals keinen PlayStation-Stand auf der wichtigsten Gaming-Messe der Welt haben. Ob Sony zumindest auf der gamescom in Köln vertreten sein wird, ist bislang noch völlig ungewiss.
In einem Gespräch mit den Kollegen von Gamasutra hat sich mit Shawn Layden der Vorsitzende der SIE Worldwide Studios zu Wort gemeldet und die genauen Gründe für das Auslassen der E3 2019 erklärt.
Den ehemaligen Präsidenten und CEO von Sony Interactive Entertainment berührte die Entscheidung des Unternehmens die Messe zu überspringen sehr.
„Als wir uns 1995 entschieden hatten, Videospiele während der PlayStation 1-Ära aus der Consumer Electronics Show zu entfernen, war die E3 in zwei Kundenkreise unterteilt: Einzelhändler und Journalisten. Bei Einzelhändlern würde man einen Typen sehen, der hineinkommt und sagt: ‚Ich komme aus Sears und ich handle mit Hot Wheels, Barbies, VHS und Videospielen. Also woran bist du interessiert?‘ Es gab eine große pädagogische Komponente“, sagt Layden.
Die Zeiten ändern sich
Durch die eigene Fokusverlagerung auf weniger Titel, hin zu größeren Spielen über einen längeren Zeitraum hinweg, sind große Ankündigungen auf einer Pressekonferenz wie im Vorfeld der E3 schlicht unpraktisch für Sony. Entsprechend macht es für das Unternehmen mehr Sinn, im Februar eine Destination PlayStation-Veranstaltung abzuhalten, auf der Gespräche mit Einzelhändlern und Drittanbieter über den Plan des Unternehmens für das kommende Jahr stattfinden.
„Der Juni ist jetzt einfach zu spät, um ein Weihnachtsgespräch mit dem Einzelhandel zu führen. Der Einzelhandel ist also wirklich zurückgegangen,“ so Shawn Layden.
Früher sei die Messe noch gänzlich anders gewesen. Es gab kein Internet, um Informationen mit der gesamten Welt zu teilen. Deshalb war eine Messe wie die E3 zu dieser Jahreszeit für die aufstrebende Industrie genau das richtige.
„Und durch heutige Journalisten, mit dem Internet und der Tatsache, dass es rund um die Ihr Neuigkeiten gibt, haben sie ihre Wirkung verloren.“
Layden ist aber neugierig darauf, die Show als „Fan-Festival des Spiels“ wieder relevant zu machen oder um Spieleentwickler und ihre Spieler näher zusammenzubringen. Anscheinend ist dieser Umschwung hin zu einer eher auf Verbraucher ausgerichteten Veranstaltung etwas, was sich die Organisatoren der E3 selbst überlegt haben, seit die Messe in den letzten Jahren eine begrenzte Anzahl von Tickets für Personen außerhalb der Spielebranche angeboten hat.