EA wurde vom britischen Parlament zu einer mündlichen Stellungnahme bezüglich Lootbox-Politik aufgefordert und zeigt sich wenig einsichtig.
Der US-amerikanische Spielekonzern Electronic Arts hat in den letzten Jahren mit seinen Mikrotransaktionen für breitflächige Kritik gesorgt – auch aus den Reihen der Politik. Anstoß genommen wurde beziehungsweise wird vor allem an Star Wars Battlefront 2 und „FIFA Ultimate Team“. Derartige Bezahlmodelle seien Glücksspiel-artig, würden Pay-to-Win-Mechaniken fördern und Minderjährige zum Geldausgeben verführen.
EA vergleicht Lootboxen mit Ü-Eiern
Das britische Parlament nahm das zum Anlass, Kerry Hopkins, ihres Zeichens Vizepräsidentin der Rechtsabteilung von Electronic Arts, zu der Sachlage vorzuladen. Vor dem Ausschuss für Digitales und Medien sollte sie erklären, wie das Unternehmen Lootboxen und ähnlich geartete Mikrotransaktionen bewertet oder rechtfertigt.
Demnach halte Hopkins Mikrotransaktionen dieser Art für moralisch vertretbar. Sie vergleicht Lootboxen gar mit Überraschungseiern oder Produkten aus der Spielzeugbranche. Zitat:
„Wir finden, dass die Art, wie wir diese Form von Mechaniken implementiert haben – und FIFA ist mit Ultimate Team und den Zusatzpaketen natürlich unsere größte Marke -, tatsächlich recht moralisch, spaßig und unterhaltsam ist. Wir stimmen mit der Auffassung der britischen, australischen und vielen anderen Glücksspielkommissionen überein, dass es sich dabei nicht um Glücksspiel handelt. Und wir bezweifeln, dass es Beweise gibt, dass [Mikrotransaktionen] zu Glücksspiel verleiten.“
Die komplette Anhörung kann auf einem Portal des britischen Parlaments gestreamt werden. Gänzlich kalt ließ EA die Kritik übrigens nicht, hat man doch relativ zeitnah das Lootbox-intensive Fortschrittssystem in „Star Wars Battlefront 2“ geändert und entschärft (siehe oben verlinkte Meldung).