Valve hat angekündigt, zukünftig verstärkt gegen Review-Bombing vorzugehen. Rezensionen, die sich nicht unmittelbar auf das Gameplay beziehen, sollen zunächst ausgeblendet werden. Die Gesamtwertung soll dadurch nicht beeinflusst werden.
Die Entwickler von Metro Exodus gehören zu all denen, die in der Vergangenheit ein Review-Bombing erlitten. Weil ihr neuester Teil exklusiv im Epic Games Store veröffentlicht wird, wurden die Vorgänger auf Steam mit negativen Rezensionen überrannt – die freilich nichts mit der Qualität des Spiels zu tun hatten.
Nun hat Valve bekannt gegeben, wie das Unternehmen zukünftig mit einer solchen Art des Review-Bombings umgehen wird. Dabei wurde ein neues System vorgestellt, das ab sofort auf Steam im Einsatz ist.
Steam: Dreist: Entwickler manipulieren StartseiteFairere Behandlung des Spiels
Ziel ist es, dass Rezensionen, die durch Review-Bombing anfallen, standardmäßig nicht mehr in die Gesamtwertung einfließen. Entwickler sollen dadurch fairer behandelt werden, während Kunden mehr Aufschluss über das eigentliche Produkt erhalten.
Die Steam-Nutzer sollen dabei weiterhin in der Lage sein, sich auf eigenen Wunsch die ausgeblendeten Rezensionen anzuschauen, um zu erfahren, wie es zum Review-Bombing kam.
Valve überprüft von Hand
Das automatisch ablaufende neue System wird erkennen können, ob es derzeit zu einer erhöhten Anzahl an Reviews kommt, erklärt Valve. Man werde sich dann den Fall anschauen und entscheiden, ob es sich hierbei um Review-Bombing handelt und die geleisteten Rezensionen nicht in die Gesamtwertung einfließen. Valve verspricht, dass diese Entscheidung nicht vom System, sondern ausschließlich von menschlichen Personen gefällt wird.
„Sobald unser Team eine ungewöhnliche Aktivität als Review-Bomb mit Themaverfehlung identifiziert hat, markieren wir den entsprechenden Zeitraum und benachrichtigen den Entwickler. Die Reviews aus diesem Zeitraum werden aus der Berechnung der Gesamtbewertung entfernt. Wie zuvor bleiben die eigentlichen Reviews dabei unberührt. Sie können diese nach wie vor genauer betrachten und herausfinden, ob sie für Sie relevant sind oder nicht. Um Ihnen dabei zu helfen, haben wir auf Shop-Seiten, auf denen wir standardmäßig einige Reviews entfernt haben, diese Entfernung deutlich gemacht und außerdem die Benutzeroberfläche für Zeiträume ungewöhnlicher Reviews weiter verbessert."
Der Zeitraum, in dem es zum Review-Bombing kam, soll dabei in der Zeitleiste markiert werden:
Kopierschutz gehört nicht in eine Review
Valve ist der Ansicht, dass externe Faktoren wie der Einsatz eines aggressiven Kopierschutzes nicht in die Beurteilung einfließen sollen. Der „allgemeine" Spieler würde sich dafür nicht interessieren:
„Wir hatten lange Diskussionen über diese beiden Punkte und ähnliche Themen. Sie sind eigentlich nicht Teil des Spiels, aber für manche Spieler ein Problem. Schlussendlich haben wir uns entschieden, solche Bewertungen als Review-Bombs ohne Themenbezug zu definieren. Unsere Begründung ist, dass der "allgemeine" Steam-Spieler sich nicht so viel Gedanken darüber macht. Daher sind Bewertungspunkte genauer, wenn sie diese Reviews nicht einbeziehen. Außerdem sind wir der Meinung, dass Spieler, die sich für Themen wie DRM interessieren, häufig bereit sind, sich vor dem Kauf mehr mit den Spielen zu befassen. Aus diesem Grund belassen wir alle Bewertungen in den Review-Bombs. Es kostet nicht viel Zeit, in diese Bewertungen zu schauen und zu sehen, ob Sie das Problem interessiert."