Das dürfte der Gamer-Community gar nicht gefallen: Die Studie dreier Universitäten präsentiert als Ergebnis einer weitangelegten Studie, dass Menschen, die regelmäßig zocken, zu sexistischem Verhalten neigen.
Gamer wurden über die Jahre hinweg mit allerlei Kritikpunkten konfrontiert – der Klassiker ist dabei die Frage, ob das regelmäßige Konsumieren von Ego-Shootern und ähnlicher Videospiele gewalttätig macht und somit potenzielle Amokläufer ausbildet. Die Universitäten Iowa State, Grenoble Alpes und Savoie Mont Blanc haben nun ein Ergebnis präsentiert, dessen Inhalt besagt, dass Gamer zu mehr sexistischerem Verhalten neigen als Menschen, die Videospiele nicht regelmäßig konsumieren.
Zu diesem Zweck wurde eine weitangelegte Studie durchgeführt – dabei wurden stolze 13.520 Jugendliche besucht und untersucht, wie sie zum Thema Frauen und Geschlechterrollen stehen. Das Ergebnis, dass zockende Jugendliche eine höhere Neigung zum Sexismus haben, wurde Freitag im internationalen Journal „Frontiers in Psychology“ veröffentlicht.
Zocken sei nicht die stärkste Determinante
Untersucht wurden dabei diverse Faktoren, die Einfluss auf sexistisches Verhalten nehmen könnten, unter anderem Videospiele, Fernsehen und religiöser Glaube. Mitautor Laurent Begue von der Grenoble Alpes University verriet gegenüber der Agence France-Press:
Sexist representations saturate advertising, television and cinema. Video games are no exception. […] Content analysis has shown that women are under-represented in popular video games. They have passive roles, they are princesses who need to be saved or secondary, sexualised objects of conquest.
Dem Ergebnis wird wissenschaftlich eine positive Assoziation zugeschrieben. Das bedeutet: Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Spielen von Games und dem Hang zu sexistischem Verhalten. Je mehr gezockt wird, desto sexistischer sei der Jugendliche also. Teil dieser Studie waren sowohl Männer als Frauen – die Forscher beteuerten, dass der Pool, bestehend aus 13.520 Jugendlichen, nahezu gleichermaßen aus beiden Geschlechtern bestand und somit experimentelle Neutralität vorliegt.
Rein inhaltlich beruft sich die Studie auf all die Klischees, die uns in Videospielen begegnen: Wie bereits im Zitat oben angedeutet, werden insbesondere Frauen als „Prinzessinnen in Not“ dargestellt – demgegenüber steht das männliche Geschlecht, welches stets muskelbepackt und „männlich“ zur Rettung eilt.
Dem Ergebnis hinzuzufügen bleibt nur noch die Erkenntnis, dass diese positive Assoziation zwischen Games und Sexismus zwar besteht, diese aber von einem weiteren, untersuchten Faktor geschlagen wird. Tatsächlich neigen Menschen mit einem stärkeren Hang zu religiösem Verhalten und Glauben sogar noch stärker zu Verhalten mit sexistischem Charakter.