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Splatoon: Mit Schmutz zum Sieg

Die Welt der Multiplayershooter war schon lange nicht mehr so eintönig. Es sind stets dieselben Waffen, immer häufiger ein Szenario in der nahen Zukunft und grundsätzlich geht es immer nur um eine einzige Sache: Das Eliminieren von Gegnern. Ausgerechnet Nintendo, das sonst nicht wirklich für kooperativen Ballerspaß bekannt ist, versucht nun, in die triste Seite des modernen Schießens ein wenig Farbe zu bringen – mit Erfolg. Splatoon ist nicht nur innovativ, sondern auch noch absolut spaßig und erfrischend. Wir haben den Titel im Rahmen der gamescom 2014 anzocken können und erklären euch, warum der Titel fast schon mit Sicherheit ein Hit wird.

Ich frage mich manchmal, was in den Köpfen einiger Gamedesigner vor sich geht. Offensichtlich ist man bei Nintendo aber teilweise so zugedröhnt, dass man sich Farbe sprühende Tintenfische als zentrales Element in einem Shooter vorstellen kann. Nur so vorweg: Egal, was die Entwickler nehmen – hoffentlich hören sie nicht auf damit.

Auf der gamescom ließ uns Nintendo einen kompetitiven Modus anspielen, bei dem wir uns in rasante 4-gegen-4-Schlachten stürzen konnten. Das Hauptziel ist vor allem das schmutzig machen der ganzen Spielwelt: In eurem Waffenarsenal befindet sich nämlich eine kleine Sprühpistole, mit der ihr eine glitschige Masse abfeuern könnt, deren Farbe der eures Teams entspricht. Dadurch bedeckt ihr Wände, Objekte, Decken, Böden und andere Sachen mit der Farbe und markiert das von euch dominierte Gebiet.
Beide Teams versuchen hauptsächlich, so viel Fläche wie möglich zu besitzen. In der Farbe, die eure Kameraden verteilten, könnt ihr euch jederzeit in einen Tintenfisch und wieder zurück verwandeln. Dadurch bewegt ihr euch nicht nur deutlich schneller, sondern seid für eure Gegner auch noch vollkommen unsichtbar. Je mehr Geschwindigkeit ihr beim Bewegen durch eure Fläche aufnehmt, desto höher könnt ihr auch über Rampen springen und Gegner attackieren.

Allerdings solltet ihr aufpassen, denn wenn ihr in die Farbe des Gegners gelangt, verliert ihr langsam aber sicher Lebenspunkte bis zu eurem sicheren Tod. Ihr seid im Prinzip lediglich für das Glitschige des Gegners anfällig, denn wenn ihr von ihnen mit ihrer Farbe getroffen werdet, seid ihr nicht mehr am Leben – was nicht sonderlich intelligent ist, denn der Gegner erhält daraufhin Punkte auf sein Konto verschrieben.

Der Sieg der Runde, deren Ende durch das Ablaufen eines Countdowns eingeläutet wird, wird aus verschiedenen Faktoren berechnet. Zum einen müsst ihr versuchen, so viel Farbe wie möglich auf allen Objekten zu versprühen, um somit auch das Territorium an sich reißen zu können. Allerdings werdet ihr auch für das Töten eurer Gegner belohnt und das mit ziemlich vielen Punkten, die gerade bei einer ausgeglichen eingeteilten Runde siegentscheidend sein könnten.

Solltet ihr euch lang genug als Tintenfisch in eurer Farbe bewegen, bekommt ihr zudem Zugriff auf spezielle Bonusattacken. Dazu gehören beispielsweise Raketen, die eure Gegner heftig treffen können, und Granaten, die ordentlich Farbe versprühen. Dadurch entwickelt Splatoon einen äußert taktischen Aspekt, der den richtigen Einsatz von Bonusattacken zur richtigen Zeit erfordert. Entsprechende Manöver könnten auch durch die Stealth-Mechanik, die ihr beim Verstecken als Tintenfisch in eurer Farbe anwendet, ermöglicht werden: Einfach tarnen und warten, herauskommen und eure Gegner überraschen. Dies ist besonders dann nützlich, wenn ihr bereits zurückliegt und noch einige kleinere Flächen für euch beherrscht, was eure Gegner jedoch nicht bemerken.

Das Gamepad der Wii U wird in Splatoon eher dürftig benutzt. Auf dem Touchscreen bekommt ihr lediglich eine Karte mit einem ungefähren Zwischenstand angezeigt, jedoch setzt ihr von dort aus auch einige Bonusattacken ein. Wer mag, kann zudem auf den rechten Analogstick verzichten und sich durch das Bewegen des Gamepads umschauen. Dies eignet sich jedoch nicht sonderlich für Aktionen, die besonders viel Präzision verlangen.
Andere Spielmodi gab es nicht zu sehen – eventuell wird dies in naher Zukunft aber folgen.

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