Wir sind für euch letzte Woche nach Hamburg geflogen und haben uns im Büro von Square Enix ihr bald erscheinendes Star Ocean: Integrity and Faithlessness etwas genauer angesehen. Was wir zum neusten Ableger der Rollenspiel-Reihe sagen, könnt ihr hier in unserem Eventbericht nachlesen.
100% Rollenspiel-Feeling mit toller Grafik
Integrity and Faithlessness ist nun der fünfte Ableger aus der Star Ocean-Reihe und sorgt damit nach Jahren für Nachschub für Sci-Fi-Rollenspiel-Fans. Wer die vorherigen Teile kennt, wird sicher einige Parallelen und Hinweise darauf im fünften Teil erkennen, allerdings ist Integrity and Faithlessness auch gut für Neueinsteiger des Genres und der Serie geeignet. Tri-Ace hat als Entwickler mit Square Enix weiterhin einen passenden Publisher gefunden, der über das passende Know-How verfügt, um dieses JRPG herauszubringen.
Die Story
Wir befinden uns auf dem Planeten Faykreed in einem kleinen Dorf direkt am Meer. Dort wohnt der junge Schwertkämpfer Fidel Camuze, unser Hauptcharakter. Er genießt ein ruhiges Leben, bis eines Tages sein Wohnort von Banditen angegriffen wird. Gemeinsam mit seiner Sandkastenfreundin Miki Sauvester begibt er sich daraufhin auf eine Reise in die größere Hauptstadt, in der er sich Hilfe und Unterstützung erhofft. Die Reise ist beschwerlich und es ist ein großer Vorteil, dass Miki über magische Fähigkeiten verfügt und Fidel im Notfall heilen kann.
Zu Beginn spielen wir mit Fidel, Miki und einem weiteren Charakter im Team. Doch im Laufe der Story kommen mehr Kämpfer hinzu, sodass wir am Ende über ein mächtiges Team von sieben Charakteren bestimmen können. Es ist möglich während des Kampfes in die einzelnen Rollen zu schlüpfen und selbst das Zepter oder das Schwert in die Hand zu nehmen. Auch neu ist, dass ihr im Spiel unterschiedliche Entscheidungen treffen könnt. Diese beeinflussen dann auch das Ende. Dieser Mechanismus ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden und wird nun des Öfteren in Spielen unterschliedlichter Genres eingebaut. Es erhöht aber vor allem bei Rollenspielen den Wiederspielwert um ein Vielfaches.
Let's Fight!
Das Kampfsystem ist, wie bereits aus den vorherigen Teilen bekannt, üblich für ein JRPG. Neben verschiedenen Spezialfähigkeiten und der Möglichkeit sich zu heilen, können die Spieler einfache, schwache Attacken ausführen sowie stärkere. Die Kämpfe gestalten sich besonders schnell, da man sich in einem gewissen Radius frei bewegen kann und die Möglichkeit hat, zwischen Fernangriffen und nahen Attacken zu wählen. Irgendwann verfallen wir ein bisschen in wahlloses Knopf-drücken, wenn man sich die relativ einfachen Tastenkombinationen nicht gemerkt hat oder schlicht keine Lust dazu hatte, denn das funktioniert trotzdem ganz gut.
Schade für taktische Spieler – aber das macht es Anfängern immerhin etwas leichter. Besonders ungewöhnlich ist es, dass für einen Fight nicht der Bildschirm mit Ladesequenz gewechselt wird, sondern der Kampf sofort in der Umgebung ausgetragen werden kann. Versuchen wir den gegebenen Radius zu verlassen, zählt ein Countdown herunter in dem man nicht sterben sollte, um zu entkommen.
Wie üblich erhalten Charaktere für das Kämpfen Erfahrungspunkte, die sie Stufen aufsteigen lassen. Damit können sie neue Fähigkeiten lernen und Jobs annehmen, die ihnen verschiedene Titel verleihen und somit auch bestimmte Effekte. Die Jobs dürfen immer wieder neu vergeben und eingestellt werden, je nachdem welche Aufgabe den Helden bevorsteht. So können sich einige Titel positiv auf besonders hart zu knackende Gegner auswirken. Equipment wie bessere Waffen und Rüstungen erhöhen die Statuswerte der Figuren und können entweder in Kämpfen erhalten oder bei Händlern erworben werden.
Hübsch, hübscher, Star Ocean
Zu erwähnen ist auf jeden Fall die wunderschöne Grafik des Spiels. Square Enix nutzt bei Star Ocean: Integrity and Faithlessness die Möglichkeiten der Next Gen gut aus. Nicht nur die toll gestalteten Charaktere, auch die Umgebung mit ihren unterschiedlichen Facetten und Details beeindrucken und locken die Spieler in eine weit entfernte Dimension. Die große Spielwelt hat natürlich seine Vorteile, bringt aber auch etwas weniger orientierungsbegabten Spielern den Nachteil, sich des Öfteren zu verlaufen.
Fidel Camuze, der blauhaarige Hauptcharakter, erinnert in seinem Aussehen stark an Fayt Leingot aus Star Ocean: Till the End of Time. Dies scheint aber ehr ein gutaussehender Zufall zu sein. Generell ist das von Akiman kreierte Charakterdesign wunderschön und detalliert. Square Enix hat sich für die Charaktergestaltung prominente Unterstützung geholt, denn Akiman kennt ihr wahrscheinlich auch als den Designer bei Street Fighter.
Do you speak english?
Ein heiß diskutierter Nachteil bei Star Ocean: Integrity and Faithlessness ist, wie auch bereits bei den Vorgängern, die fehlende deutsche Sprachausgabe sowie deutsche Untertitel. Die Vertonung kann wahlweise Japanisch oder Englisch gewählt werden, was ein tolles Feature ist, denn die japanischen Synchronstimmen sind meist viel authentischer und werden von Rollenspielfans bevorzugt. Dass allerdings die Untertitel ebenfalls nur in Englisch zu erhalten sind, schreckt viele ab. Ein Rollenspiel lebt stark von der Story und wenn Spieler Englisch weniger gut beherrschen oder es anstrengend finden, die ganze Zeit konzentriert sein zu müssen, werden sie wohl eher weniger zu dem Titel greifen.
Wie sich Kaito Ishikawa, der Synchronsprecher von Fidel, bei dem Spiel schlägt, könnt ihr euch in bewegten Bildern hier anschauen.