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Sollte ich vor Ahsoka die Animationsserie Star Wars Rebels schauen?

Die nächste Realfilmserie zum Star Wars-Kosmos steht in den Startlöchern. Doch dieses Mal ist die ganze Sache etwas schwieriger als bei The Mandalorian. Was ist das Problem?

Wenn wir uns die Trailer von Star Wars: Ahsoka einmal genauer ansehen, fällt auf, dass es sich hierbei wohl um eine indirekte Fortführung von Star Wars: Rebels handelt. Es ist ein Sequel zur 4. Staffel mit leicht verändertem Fokus auf Hauptcharakter Ahsoka Tano.

Und das führt uns zu der Frage, ob es überhaupt Sinn ergibt, die Serie anzuschalten, wenn wir die Hauptserie gar nicht gesehen haben?

Sollte ich „Star Wars: Ahsoka“ anschauen, ohne vorher „Star Wars: Rebels“ gesehen zu haben?

Star Wars: Ahsoka ohne Star Wars: Rebels?

Kurz vorab: Meiner Meinung nach ergibt das überhaupt gar keinen Sinn.

Doch es ist so. Ahsoka wurde nicht ohne Grund in „The Mandalorian“ als Realfilmfigur eingeführt. Nun kennen sie alle Neueinsteiger, die nichts mit den Animationsserien zu tun haben. Und das sollte zumindest ausreichen, um zu verstehen, dass sie einem Oberschurken namens Großadrmiral Thrawn auf der Schliche ist – was schließlich in ihrer eigenen Serie eine Rolle spielt.

Und das war es dann auch schon. Wenn wir mal ehrlich sind, sehen wir in „The Mandalorian“ nicht sonderlich viel von ihr. Ihr gesamter Hintergrund und ihre Motivation bleiben im Verborgenen, obgleich sie Mando und Grogu wohlgesonnen und ein Freund von Luke Skywalker ist.

Auf den ersten Blick handelt es sich um einen sehr speziellen Charakter. Nur werden wir diesen niemals verstehen, wenn wir nicht tiefer in die Materie eintauchen.

Star Wars The Clone Wars - Ahsoka
© Disney/Lucasfilm

Als Nicht-Neueinsteiger ist das wieder eine ganz andere Sache. Immerhin spielt sie in Star Wars: The Clone Wars eine Hauptrolle und auch in Star Wars: Rebels ist sie in vielen Episoden vertreten. Es ist ein vielschichtiger Charakter mit Tiefgang. Es handelt sich hierbei immerhin um den Padawan von Anakin Skywalker, der später zum bekanntesten Bösewicht aller Zeiten wurde: Darth Vader.

Die Zuschauer*innen kennen sie und ihre Motivation also schon sehr gut, nur eben aus einem anderen Medium. Und das verändert die gesamte Erfahrung, wenn wir „Star Wars: Ahsoka“ schauen.

Was sagt Rosaria Dawson alias Ahsoka selbst?

Mittlerweile haben sich einiger der Beteiligten zu diesem Thema geäußert. Was also sagen die Produzenten und Schauspieler?

Produzent Dave Feloni spricht schon länger von „Star Wars: Rebels Season 5“. Es ist also kein Geheimnis, dass „Star Wars: Ahsoka“ intern als ein Sequel gehandhabt wird.

Und auch die Schauspielerin Rosaria Dawson hat sich zu diesem Thema geäußert. Sie antwortet auf die Frage, ob wir die Serie kennen sollten oder nicht:

„Es gibt verschiedene Ebenen der Star Wars-Familie. Und es wurde immer sehr darauf geachtet, sicherzustellen, dass es jeder sehen kann. Dave hat einen brillanten Job gemacht, er kennt das Universum in- und auswendig – und da er so viele Charaktere und Räume innerhalb dieses Universums erschaffen hat –, weiß er einfach, wo er anfangen soll. Er weiß, worauf es anspielen muss, und er ist wirklich brillant darin, herauszufinden, wie er es für beides hinbekommt.“

© Disney/Lucasfilm

Sie spricht weiter über den Ablauf am Set und betont noch einmal im Nachgang:

„Es war schön, dieses Ding einfach als solches herzustellen. Es ist ein neuer Teil der Reise, aber ihr müsst den vorherigen Teil nicht kennen, um sich darauf einzulassen.“

Am Ende bleibt es meiner Meinung nach jedoch sehr schwierig, die Figur als Ganzes zu verstehen und die „Star Wars“-Erfahrung wird immer eine andere sein, wenn wir Clone Wars und Rebels nicht gesehen haben.

Ahsoka wird das Rebels-Sequel, worauf die Fans solange gewartet haben. Das ist kein lockerer Joke von Produzent Dave Filoni.

Ich würde deshalb jedem empfehlen, sich erst die Animationsserien anzusehen und erst dann mit „Star Wars: Ahsoka“ zu starten. Wem die Realfilmserie ausreicht, bekommt mit Sicherheit eine gute, zusammenhängende Story im „Star Wars“-Universum spendiert. Aber es wird definitiv etwas fehlen. Was schade ist, denn die Animationsserien sind besser als viele denken. Es sind keine Kinderserien und sie sind definitiv einen Blick wert!

Ben Brüninghaus

Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
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