Mit dem Projekt rund um Star Wars: Battlefront 2 hat sich EA gleich drei verschiedene Studios ins Boot geholt, die allesamt an einem Titel arbeiten sollten. Das Endresultat umfasst alle drei Ären der Star Wars-Filmgeschichte und hat neben dem Multiplayer-Modus nun auch eine vollwertige Singleplayer-Kampagne spendiert bekommen. Ob die einzelnen Modi Spaß machen und wie sich das kontroverse Lootbox-System am Ende ins Spielgeschehen einfügt, erklären wir euch in unserem umfangreichen Testbericht zum Spiel.
EAs Multiplayer-Sünden
Lootboxen, Mikrotransaktionen und Pay-to-Win-Vorwürfe – Publisher Electronic Arts sah sich bereits im Vorfeld der Veröffentlichung von Star Wars: Battlefront 2 einem riesigen Shitstorm gegenüber. Die Welle der Kritik seitens der Community ist in den letzten Tagen nicht kleiner geworden, sondern stetig weiter gewachsen. Nicht nur Spieler und Presse stürzten sich auf das gefundene Fressen, auch andere Entwickler teilten mit Freuden auf sozialen Kanälen entsprechende Seitenhiebe in Richtung EA und Co. aus.
Grund genug für uns den Test des Shooters einige Tage nach hinten zu verschieben und zahlreiche Stunden in den Multiplayer von Star Wars: Battlefront 2 zu investieren, um die wichtigsten Fragen zu klären.
EA und DICE haben im Vergleich zu dem Vorgänger einige Änderungen vorgenommen und unter anderem versucht für ein wenig mehr taktische Tiefe zu sorgen.
Soldatenklassen
Aus diesem Grund sind in Star Wars: Battlefront 2 die Soldatenklassen eingeführt worden. Spieler dürfen sich zwischen einem Angrifftruppler, einem schweren Truppler, dem Offizier oder dem Spezialisten entscheiden. Dabei verfügt jede Klasse über entsprechende Waffen und Spezialfähigkeiten, die nach und nach freigeschaltet werden können. Beispielshalber könnt ihr durch eine bestimmte Anzahl an Kills ein neues Blastergewehr in Empfang nehmen.
Insgesamt verfügt jede Klasse über vier unterschiedlich Waffen, die sich jeweils unter anderem durch ihre Reichweite, Feuerrate sowie ihre Feuerkraft unterscheiden.
Während ihr mit dem Spezialisten einen Fernkämpfer spielt und vor allem aus der Distanz agiert, stürzt sich der Angrifftruppler mit seinem schnellen Blaster mitten ins Gefecht. Der schwere Truppler wiederum ist weniger beweglich, kann dafür aber auch große Truppen ausschalten. Außerdem ist er in der Lage ein Kampfschild zu aktivieren, um den Blasterbeschuss der Gegner abzuwehren. Der Offizier hingegen dient als Unterstützer, kann seine Kameraden heilen und motivieren, um mehr Schaden auszuteilen.
Jede Klasse besitzt drei besondere Fähigkeiten, die sich mit der entsprechenden Taste im Spiel aktivieren lässt. Besonders praktisch ist zum Beispiel der Thermal-Detonator, mit dem ihr Gegner aus der sicheren Deckung treibt oder das stationäre Geschütz, das der Offizier auf dem Schlachtfeld aufbauen kann und anschließend selbstständig Gegner unter Beschuss nimmt.
Freud oder Leid? – Sternenkarten
Durch die sogenannten Sternenkarten, die in mehreren Seltenheitsstufen verfügbar sind, lassen sich die Kämpfer passiv stärken oder Fähigkeiten gegen andere austauschen. Die Sternenkarten befinden sich in Lootboxen und diese lassen sich für Credits sowie Kristalle erwerben – letztere erfordern den Einsatz von Echtgeld. Nach heftiger Kritik seitens der Spieler, deaktivierte EA die Mikrotransaktionen jedoch auf unbestimmte Dauer. Dadurch können Lootboxen aktuell lediglich durch Credits erstanden werden. Unklar ist, inwiefern der Mechanismus rund um die Lootboxen abgeändert wird. In wie viele der drei verfügbaren Slots ihr Sternenkarten einsetzen könnt, hängt von dem Sternenkarten-Level des jeweiligen Charakters ab. Entscheidend dafür ist aber nicht euer Rang, sondern über wie viele Karten ihr für diesen Charakter beziehungsweise für diese Klasse verfügt.
Nehmt ihr also Echtgeld in die Hand und investiert in möglichst viele Lootboxen, steigt euer Charakter auch schneller im Sternenkarten-Level. Zwar hängt das Upgraden einer Sternenkarte auch von eurem Spielerrang ab, die Karten lassen sich bis zur zweithöchsten Stufe aber auch in Lootboxen finden und dürfen eingesetzt werden, selbst wenn ihr nicht die Voraussetzungen dafür erfüllt. Möglich ist zudem die Herstellung von Sternenkarten. Ihr benötigt dafür aber Handwerksmaterialien, die, oh Wunder, ebenfalls in Lootboxen stecken. Zudem gibt es die Option durch Herausforderungen im Spiel an Belohnungen in Form von Credits, Handwerksmaterialien, Waffen sowie Lootboxen zu gelangen.
Credits, Kristalle und Co.
Neben Erfahrungspunkten für einen Rangaufstieg, verdient ihr nach Abschluss einer jeden Runde Credits. Im Schnitt erhaltet ihr bei einer Runde Galaktischer Angriff (ähnlich zu „Kampfläufer-Angriff“ des ersten Teils), die ungefähr 20 Minuten dauert, rund 250-300 Credits. Dabei schlägt eine Heldenkiste mit 2.200, eine Sternenjägerkiste mit 2.400 und eine Trupplerkiste mit satten 4.000 Credits zu Buche. Die gesparten Credits könnt ihr nun also in solche Lootboxen investieren oder aber sparen.
Denn sechs der 14 im Spiel verfügbaren Helden und Spezialcharaktere müssen erst einmal per Ingame-Credits freigeschaltet werden. Hier ruderte EA ebenfalls bereits zurück, nachdem Luke Skywalker und Darth Vadder für eine Freischaltung 60.000 Credits erforderten und ein Spieler ausrechnete, dass für die Summe rund 40 Stunden investiert werden müssten. Mittlerweile kosten die teuersten Helden nur noch 15.000 Credits, ob es aber bei diesen Werten bleiben wird, kann nur EA beantworten. Der Spieler stellt sich in Battlefront 2 also immer wieder die Frage, ob auf einen der coolen Helden gespart werden soll oder die Wahl doch eher auf eine Lootbox fällt.
Das Grundproblem liegt darin, dass das gesamte System von Battlefront 2 auf die Kisten zugeschnitten worden ist. Ihr müsst regelmäßig eure Credits dafür ausgeben, um überhaupt gegenüber anderer Spieler konkurrenzfähig zu bleiben. Außerdem ist es reine Glückssache, welche Gegenstände sich in einer Lootbox befinden. Dadurch wird das Balancing des Spiels in Mitleidenschaft gezogen. Denn wenn sich euer Gegner einige Sekunden schneller durch eine entsprechende Sternenkarte heilen kann, habt ihr das Nachsehen. Zudem werden wir immer wieder auf die Mikrotransaktionen im Spiel aufmerksam gemacht und zum Kauf animiert. Nach einer jeden Runde erhalten wir Credits, kehren wir ins Menü zurück, sollen wir unsere Kisten öffnen und werden wir getötet, hält uns das Spiel die Sternenkarten des Gegners vor die Nase. Kundenfreundlichkeit und Spielspaß stehen bei diesem System sicherlich nicht an erster Stelle. Wie der weitere Weg von Battlefront 2 aussieht, muss die Zukunft zeigen.
Ein Fest für Star Wars-Fans!
Ganz abseits der Lootboxen hat Star Wars: Battlefront 2 sehr viele schöne Seiten zu bieten. Vor allem ist der Umfang der Karten auf elf verschiedene Planeten erweitert worden, was unter anderem daran liegt, dass der Shooter nun alle drei Star-Wars-Epochen umfasst. Neben bereits bekannten Planeten wie Endor, Hoth oder Tatooine dürfen wir auch auf Naboo, der Starkiller Base oder im Dschungel von Kashyyyk kämpfen – richtig gute Nachrichten für alle Star Wars-Fans. Je nach Spielmodus gibt es zudem verschiedene Kartenvarianten, wodurch in jedem Fall für Abwechslung gesorgt ist.
Bei den verfügbaren Modi hat DICE allerdings ein wenig mit dem Rotstift hantiert und kurzerhand Modi des Vorgängers wie das klassische Deathmatch und Capture the Flag gestrichen. Der größte und komplexeste Modus nennt sich nun Galaktischer Angriff und ist sehr ähnlich zu dem Modus Kampfläufer-Angriff aus dem Vorgänger. Hier treten insgesamt 40 Spieler auf mehrstufigen Karten gegeneinander an und müssen verschiedene Ziele erfüllen. In diesem Modus können außerdem Fahrzeuge genutzt oder in der Luft gekämpft werden. Durch clever designte Karten entstehen so immer wieder spannende und abwechslungsreiche Gefechte im Star Wars-Universum.
Ebenfalls aus dem Vorgänger bekannt, ist der beliebte Helden vs. Schurken-Modus. Hier kämpfen vier gegen vier Spieler auf der dunklen oder hellen Seite gegeneinander. Während im ersten Teil nicht alle Spieler in die Rolle eines Helden oder Schurken schlüpfen konnten, haben die Entwickler dies nun sinnvollerweise geändert.
In Sternenjäger-Angriff könnt ihr hingegen mit 23 anderen Spielern im Weltraum kämpfen. Hier habt ihr die Wahl zwischen drei Flieger-Klassen vom Jäger über Abfangjäger bis hin zu Bombern. Genutzt werden können aber auch Heldenschiffe wie beispielshalber der Millenium Falcon. Durch die sehr arcadelastige Steuerung gehen die Kämpfe gut von der Hand und sorgen immer wieder für adrenalingetränkte Momente. Die Atmosphäre ist den Entwicklern durch die passende Soundkulisse und unzählige KI-Kampfflieger perfekt gelungen. Schade ist nur, dass es noch immer keinen nahtlosen Übergang zwischen Weltraum- und Planeten-Kämpfen gibt. Vielleicht dann bei Battlefront 3?
Abgerundet werden die verfügbaren Modi durch „Gefecht“ (Team-Deathmatch) und „Angriff“. Hier müssen zwei Teams mit je acht Spielern bestimmte Ziele erreichen.
DICE hat sich bei den Modi auf die Favoriten des Vorgängers konzentriert und ein wenig Frühjahrsputz betrieben. Dadurch ist eine gute und übersichtliche wie bunte Mischung aus kurzweiligen Multiplayer-Partien geworden, die sich allesamt sehr gut spielen und mitunter den Ärger über die Mikrotransaktionen vergessen lassen. Shooter-Veteranen, die wirkliche taktische Tiefe erwarten, werden auch bei Battlefront 2 wieder enttäuscht und sollten eher zu einem Battlefield 1 greifen. Der aktuelle Ableger richtet sich klar an Star Wars-Fans und Gelegenheitsspieler.
Besonders störend ist uns zum Beispiel der Umstand aufgefallen, dass Battlefront 2 über kein Squad-System verfügt. Dadurch spawnt ihr mit anderen gefallenen Kameraden und nicht mit euren Freunden.
Laut EA wird derzeit an einem System gearbeitet, das das Spawnen bei Teamkameraden erlaubt und sich an dem Squad-Feature von Battlefield 1 orientiert. Allerdings habe sich das Team klar gegen eine direkte Kopie des Systems entschieden.
Technisch eine Augenweide
In Sachen Grafik und Atmosphäre ist Star Wars: Battlefront über alle Zweifel erhaben. Erneut zaubert die Frostbite-Engine die schönsten Star Wars-Welten auf den Bildschirm, die wir bisher in einem Videospiel bewundern durften. Dabei läuft der Shooter mit nahezu konstanten 60 FPS auf der Konsole absolut flüssig. Unsere PC-Version fiel mit Grafikeinstellungen auf Ultra nur selten unter die 100 FPS, selbst wenn richtig viel auf dem Schlachtfeld los war. Schick sind auch die Effekte sowie die absolut knackscharfen Texturen.
Schließlich setzt die Soundkulisse noch einen drauf und brilliert mit den gewohnten Star Wars-Klängen, den charakteristischen Blastergeräuschen sowie in der deutschen Version mit den Original-Synchronsprechern für bekannte Charaktere. Die englische Fassung kann damit leider nicht dienen.
Die Singleplayer-Kampagne
Von Benjamin Brüninghaus
Star Wars: Battlefront 2 verfügt über eine vollwertige Singleplayer-Kampagne, die eine eigens für das Spiel geschriebene Story bereithält. Sie wurde sogar zum offiziellen Teil des Star Wars-Kanons deklariert. Demnach spielen sich die Geschehnisse der Anführerin des Inferno-Trupps Iden Versio, eurer zentralen Hauptfigur, in der selben Story-Line ab, die wir aus den Star Wars-Filmen rund um Luke Skywalker und seine Freunde kennen. Doch wie wir schnell feststellen werden, bringen eben jene Figuren Vor- und Nachteile in das Spielerlebnis.
Setting und Rahmenhandlung
Allem voran setzt die Geschichte dort an, wo Star Wars Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter im Grunde aufgehört hat. Die Rebellen schaffen den meisterhaften Coup und zerstören den zweiten Todesstern des Imperators. Das Imperium muss eine vernichtende Niederlage einstecken. Doch der Imperator hat noch einen letzten Befehl hinterlassen, die sogenannte Operation: Asche. Ihr als Spieler schlüpft nicht erst nach dem Ende des explodierenden Todessterns in die Haut von Iden, sondern bereits davor, was sich als eine wundervolle Parallele herausstellt. Hier seid ihr sozusagen ein Teil des großartigen Kinofilms, den viele von uns bereits aus Kindertagen kennen. Ihr springt kurzerhand in eure Erinnerung, die dank EA zum Leben erweckt wird. Doch dieses dramatische Ende wird in dieser Story-Line aus einer ganz eigenen Perspektive beleuchtet.
Die allumfassende Frage lautet: Wie haben sich die Kämpfer des Imperiums beim Untergang der Vorherrschaft über die Galaxis gefühlt? Kämpfer, die mit Herz und Seele und allem voran aus tiefster Überzeugung für das Imperium gekämpft haben, mussten an diesem Punkt scheitern. Und was geschah in der Zeit zwischen Star Wars Episode VI und Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht? Insgesamt haben die Entwickler mit der Hilfe der Beststeller Autorin Christie Golden einen Ansatz für das Spiel geschaffen, der uns als Spieler schon nach wenigen Minuten in seinen Bann ziehen sollte und vom Grundansatz besser nicht hätte sein können.
Das Imperium macht Spaß!
Dieses Setting alleine bietet sehr viel Spielraum, den die Entwickler der verschiedenen EA-Studios auszunutzen wissen. Sie haben abseits der bekannten Planeten und Orte weitere Schauplätze geschaffen, die sich beispielsweise vollends auf das Imperium konzentrieren können und in das gewollte Setting passen. Ein Planet namens Vardos, der nicht nur vom Imperium besetzt wurde, sondern für angehende Offiziere als Heimat diente und den wir als Hauptfigur besuchen, weckt an sich schon den nötigen Respekt vor dem militanten Imperium. Insbesondere in den passend, entschleunigten Phasen des Spiels. Genauso viel Spaß macht es, als imperialer Kommandant ein rebellisches Raumschiff zu infiltrieren und sich durch dieses anmutige Sci-Fi-Setting zu schießen, das noch nie zuvor in solch einem Glanz erstrahlte.
Abgerundet wird das Setting an dieser Stelle durch unseren Hauptcharakter Iden Versio, die vorab ein authentisches Auftreten einer imperialen Offizierin verkörpert. Ihre unterstellten Kameraden Del Meeko und Gideon Hask stehen ihr dabei treu zur Seite. Die Spezialeinheit des Imperiums, der sogenannte Inferno-Trupp, steht und dient zur Ausführung ganz besonderer Aufgaben des Imperiums.
Mut weicht dem Nostalgiefaktor
Doch wo das Setting anfangs außerordentlich vielversprechend wirkt, fehlt am Ende der nötige Mut, es auch vollends durchzuziehen. Zu unserem Bedauern wird ganz schnell klar, wo die Reise in der weit weit entfernten Galaxie hinführt und wodran sie ganz klar nicht vorbeiführt. Das sind, wie es zu erwarten war, selbstredend die altbekannten Figuren aus dem Star Wars-Universum – Han Solo, Leia Organa und so weiter.
Doch warum stören diese Figuren den Spielfluss so sehr? Die drei Charaktere des Inferno-Trupps bieten von Grund auf viel Potenzial. Wir wollen das Imperium kennenlernen, wir wollen verstehen, wie solche Menschen denken und was es schließlich heißen mag, für das Imperium einzustehen und zu kämpfen. Aber der versprochene Ansatz muss leider einer übergeordneten Story-Line weichen. Und das schon nach sehr kurzer Zeit. Außerdem nehmen die Cameo-Auftritte der alten Figuren einen viel zu großen Platz ein, als dass sie in diese kurze Story-Kampagne hineinpassen würden. Natürlich funktioniert ein Han Solo mit einem flotten Spruch auch in solch einem Singleplayer-Erlebnis. Vor allem für Nostalgiker oder Fans der neuen Trilogie dürfte das Besuchen altbekannter und neuer Schauplätze herzerwärmend erscheinen. Aber das alles geschieht nunmal auf Kosten eines neuen Handlungsstrangs, der so perfekt zum Bedarf eines langjährigen Star Wars-Spielers passt.
Star Wars: Battlefront 2 hat die richtigen Fragen gestellt, sie aber nicht ausreichend ausgeführt und beantwortet, was schade ist und nicht hätte sein müssen.
Cineastische Inszenierung
Trotz guter Ansätze und einem turbulenten Spielerlebnis sind unsere Erwartungen leider nicht erfüllt worden. Die Story-Line ist mit zirca sechs Stunden im Durchschnitt schnell durchgespielt. Im Grunde reicht diese Stundenanzahl aber vorerst aus, um den nötigen Rahmen für die Erzählung zu schaffen. Allerdings werden wir von einer Action in die nächste geworfen, sodass dem Spieler nur kaum Zeit zum Durchatmen verbleibt. Im Grunde muss er das aber auch gar nicht, wenn wir davon ausgehen, dass wir eine vollwertige Star Wars-Geschichte mit cineastischen Einlagen spielen, die teilweise kinoreif daherkommen. Dabei fühlt es sich nur leider an diversen Stellen wie ein Call of Duty im Star Wars-Universum an. Vom schnellen Wechsel der First-Person-Shooter-Einlagen zu den actiongeladenen Raumkämpfen über sanft entschleunigte Third-Person-Walking-Elemente bis hin zu den kinoreifen Cutscenes, im Grunde ist alles dabei damit keine Langeweile aufkommt. Aber da es an diversen Stellen immer wieder nach einem zwanghaften Verbauen aller Gameplay-Elemente wirkt, können wir die Action kaum genießen.
Cameo-Auftritte fehl am Platz
Dabei bringen selbst die Cameo-Auftritte der altbekannten Star Wars-Figuren keine willkommene Abwechslung. Natürlich macht es Spaß mit Luke Skywalker etwaige Käfer zu zersäbeln oder Steinvorsätze mit der Macht zu zerbersten, allerdings kennen wir den Großteil der Gameplay-Einlagen bereits aus dem Vorgänger und so wirkt es hier und da recht aufgewärmt. Wenn wir beispielsweise Iden und Del, die sich nachhaltig als recht sympathische Charaktere herausstellen, mehr Handlungsspielraum einräumen würden, ohne diesen zwanghaft durch einen altbekannten Helden zu verzweigen, wären noch andere Wege und geschichtliche Hintergründe möglich. Zum Glück wurden kostenlose Zusatzinhalte angekündigt, die möglicherweise diese Lücke füllen können.
An dieser Stelle müssen wir fairerweise erwähnen, dass manche Missionen durch den flotten Wechsel zu den Luftkämpfen trotz allem viel Spaß machen. Insbesondere die letzten Missionen ziehen den Spannungsbogen drastisch an, wodurch wir liebendgern bis zum Ende zugeschaut und an der Erfahrung teilngenommen haben.