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Star Wars Squadrons: Warum kostet das Spiel so wenig? Die Preisfrage ist ein Widerspruch

Electronic Arts hat sich bei Star Wars Squadrons entschieden, nicht auf einen Normalpreis von 69,99 Euro zu setzen. Aber wie kommt es dazu?

„Star Wars Squadrons“ wird zu einem günstigeren Preis angeboten – und zwar auf allen Plattformen für 39,99 Euro. Warum zahlen die Kunden also keine 70 Euro, wie es normalerweise üblich ist bei einem AAA-Release? Insbesondere ein Star Wars-Spiel von EA sollte doch den maximalen Preis kosten? Das sollte man zumindest annehmen. Der Publisher ist bekanntermaßen auf Gewinnmaximierung getrimmt.

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Star Wars Squadrons, kein Spiel für alle?

Hinter dieser Entscheidung steckt natürlich eine Intention. Der Creative Director Ian Frazier erklärt uns nun, warum sie diese Entscheidung getroffen haben. Grundsätzlich meint er gegenüber GameSpot zum Spiel:

„Sicher ist es ein Risiko, aber letztendlich ist es ein spezifisches Spiel, nicht wahr? Es ist kein Spiel, das alles für alle Leute sein will. Es ist ein Star Wars-Pilotenspiel für Leute, die ein Pilot in Star Wars sein möchten.“

Weiter führt er an, was diese Prämisse mit dem Preis zu tun habe:

„Zur selben Zeit wissen wir, wie es einige Leute einschätzen: ‚Flieger-Spiele? Ich weiß nichts darüber. Ich habe das nie ausprobiert. Bin mir nicht sicher‘. Meine Hoffnung ist, dass der Preispunkt dabei hilft, Leute, die normalerweise nicht über ein Flieger-Spiel nachdenken würden, für 40$ ins Boot zu holen, die es dann ausprobieren würden.“

Er schätzt es so ein, dass 40 US-Dollar (oder in unserem Fall 40 Euro) ein Preis ist, den die Leute aufbringen würden, um dem Ganzen eine Chance zu geben. Er ist sich sicher, dass die Leute mit dieser Investition eine gute Zeit haben werden.

Kein Interesse, aber eine gute Zeit? Geht das?

Wichtig bei „Star Wars Squadrons“ ist erst mal, dass es sich dabei um ein First-Person-Dogfight-Spiel handelt. Wie die klassischen Spiele „TIE Fighter“ und „X-Wing“ gibt es also keine Third-Person-Perspektive. Das müssen wir im Hinterkopf behalten. Zudem dürfte das Storytelling sehr beschränkt sein, wenn weite Teile des Spiels lediglich im Cockpit stattfinden. Es bleibt also abzuwarten, welche Einbuße wir hier bei der Geschichte machen müssen, die die kreativen Köpfe erzählen wollen. Hoffentlich nicht allzu viele.

So oder so ist die Hürde für den Einstieg nun durch den reduzierten Preis niedriger als bei anderen AAA-Spielen. Aber wer kein Interesse hat, ein Pilot im „Star Wars“-Universum zu spielen, der dürfte von der Idee am Ende trotzdem wenig angetan sein? Es bleibt also fraglich, ob solch ein Spiel zum halben Preis dann wirklich die „Ich probiere es mal aus“-Zielgruppe anspricht, die sich Frazier auch erhofft.

Er sagt schließlich selbst, dass das Spiel nicht auf alle Spieler abzielt, sondern auf die, die ein Pilot in Star Wars sein möchten. Am Ende möchte er jedoch viele Spieler ansprechen, die ansonsten kaum etwas mit dem Genre anfangen können. So ist die Preisfrage im besten Fall widersprüchlich, im schlechtesten Fall gibt es noch weiterführende, nicht kommunizierte Finanzierungspläne.

Es ist unklar, welche Finanzierungsmöglichkeiten sich EA für die Zukunft noch offen hält. Bislang wurde bestätigt, dass der Titel keine Mikrotransaktionen zum Release bereithalten wird. Alle Items und Unlocks können über Ingame-Fortschritt freigespielt werden. Doch das muss nicht heißen, dass es in Zukunft keine weiteren kosmetischen Items oder DLCs gibt, die ins Spiel finden.

Ich spekuliere, dass es irgendwann nach dem Release zumindest noch Premium-Unlocks geben könnte. Wir werden sehen.

Mehr darüber, was euch in Star Wars Squadrons erwartet, erfahrt ihr hier:

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Ben Brüninghaus

Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
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