Fast genau drei Monate ist es nun her, dass BioWare die Tore zu seinem neuen MMORPG-Riesen öffnete und die Spieler sich in die Welt von Jedi, Sith und Lichtschwertern stürzen durften. Lang genug für uns, um einen oder zwei Blicke auf den Endcontent des galaktischen Abenteuers zu werfen. Langweiliges und stumpfes Farmen, oder doch abwechslungsreiche und gut durchdachte Instanzen? Auf den folgenden Seiten erfahrt ihr, was Star Wars: The Old Republic am Ende wirklich zu bieten hat!
Alles endet wie es beginnt!
Nun es ist endlich soweit. Man hat die 50te Stufe erreicht und freut sich, endlich den Endcontent des Spiels kennen zu lernen. Wer jedoch denkt, dass man sich nun sofort in die Flashpoints werfen und sich epischen Bosskämpfen stellen kann, wird schnell merken, dass dies nicht der Fall ist. Denn das Spiel endet damit, womit es begann: questen, questen, questen. Frisch auf der 50ten Stufe angekommen, verbringt man die meiste Zeit damit, sich Modifikationen und Ausrüstung durch tägliche Quests zu verdienen, um so besser für die Instanzen und Raids gewappnet zu sein. Dafür stehen, je nachdem welcher der zwei Supermächte im Universum man sich angeschlossen hat, verschiedene Planeten zur Verfügung. Hierbei setzt BioWare, wie auch schon im frühen Spielverlauf, auf eine Mischung zwischen Solo- und Gruppenarbeit. Unterscheiden tun sich die Aufgaben von den normalen Quests nicht. Positiv fällt auf, dass man relativ fix an gute Mods kommt und so sehr schnell bereit ist, die 50er Flashpoints und Operationen zu besuchen.
Ich bin bereit, wer noch?
Da steht man nun, ausgerüstet mit neuen Mods aus den täglichen Quests, bereit und willig endlich loslegen zu können. Wenn man nicht gerade in der glücklichen Lage ist, einer gut gefüllten Gilde anzugehören, stellt man sich nun die Frage, wo man die anderen drei Spieler für die Instanzen herbekommt. BioWare hat sich dieser Frage wärend der Entwicklung von SWTOR angenommen und gleich ein Gruppen-Suche-Tool im Spiel intrigiert. Leider wird dieses Tool kaum genutzt. Die Spieler beanstanden daran, dass es sehr unübersichtlich, versteckt und nicht gut strukturiert ist. Also bleibt einem nur, wie von vielen Spielern vorgemacht, den All-Chat für die Gruppesuche zu benutzen.
Vor dem Vergnügen kommt die Arbeit!
Ausrüstung mit Daily-Mods auf neusten Stand gebracht? Check! Gruppe gefunden? Check! Instanzen vorher schon auf Normal durchgespielt um nun in den schweren Modus zu können? Che…. ähhh was? Richtig, die Set-Items bekommt man im Schwierigkeitsgrad „Schwer“. Diesen kann man aber erst betreten, wenn man die Instanzen auf Normal durchgespielt hat. Wer dieses in der Vergangenheit versäumt hat, muss nun fix durch die Instanzen im normalen Modus sprinten um hinterher beim NPC den Schwierigkeitsgrad umstellen zu können. An sich eine gute Sache, denn so wird vermieden, dass man jemanden im schweren Modus dabei hat, der die Mission noch nie gespielt hat.
Zwischen Erfolg und Versagen liegt oft nur ein Mausklick!
Die Instanzen in Star Wars: The Old Republic sind vom Grundprinzip alle gleich. Man kämpft sich durch den Trash, bis man irgendwann vor einem Kerl mit einer riesen Wumme, einem zu groß geratenen Roboter oder einem machtdurstigen Wahnsinnigen steht. Diese gilt es nun zu Brei zu kloppen. So gut wie jeder Boss in den Instanzen verfügt über eine eigene Mechanik und einer damit verbundenen Taktik. Ob ihr nun ausgewählte Aktionen von ihnen unterbrechen müsst, aufpasst wo ihr steht oder eine gewisse Reihenfolge einhaltet, wie ihr den Boss und seinen Anhang tötet, all das gilt es heraus zu finden und es ist jeder Spieler in der Gruppe gefordert. Um dem Trashklopfen ein wenig Würze zu verleihen, setzt BioWare auf Abwechslung. Diese spiegelt sich in Nebenaufgaben in den jeweiligen Instanzen wieder und führt, wenn abgeschlossen, zu einem so genannten „Hidden-Boss“. Da dieser auch immer mit der von euch begehrten Beute vollgestopft ist, lässt man sie nicht aus. Die Szenarien, in denen sich die Instanzen abspielen, bieten eine Menge Abwechslung. Ob ihr nun ein Raumschiff entert oder verteidigt, auf fremden Planeten eine Roboterrevolte niederstreckt oder eine feindliche Raumstation ausschaltet. Langweile sollte da nicht aufkommen. Als Belohnung aus eben diesen Schlachten bekommt ihr wertvolle Set- und Belohnungsmarken, die ihr auf eurer Raumstation eintauschen könnt. So ist man nicht ganz frustriert, wenn man mal wieder bei der Beute leer ausging.
Gebt mir mehr!
Selbst die schönsten Instanzen werden nach einiger Zeit langweilig und so will man doch schnell mehr. Hier wird mit den „Operationen“ aka Raids Abhilfe geschaffen. Diese gibt es im acht- oder 16-Spieler Modus. Egal für welche maximale Spieleranzahl man sich entscheidet, es ist auch möglich, den Schwierigkeitsgrad einzustellen. Hier stehen einem drei Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung. Normal, Hardmode und Nightmare. Zurzeit gibt es zwei Operationen: Ewige Kammer und Karaggas Palast. Beide vollgepackt mit Bossen, die es in sich haben, im wahrsten Sinne des Wortes, denn jeder von ihnen ist bis zum Anschlag gefüllt mit Items. Für eine Überraschung sorgt hierbei, dass die Beute per Zufallsprinzip verteilt wird. Öffnet man den Loot des niedergestreckten Bösewichts, so sind die Items mit Namen versehen und auch nur diese Spieler können sich eben jene Items nehmen. Leider gibt es dieses System nur auf dem normalen Modus. Warum BioWare dies nicht in den anderen zwei Schwierigkeitsstufen integriert hat, bleibt fraglich. Einige mögen nun zwei Raids als sehr wenig empfinden, jedoch sind diese nicht so einfach zu bestreiten und man braucht schon einige Zeit um alle drei Schwierigkeitsgrade hinter sich zu lassen. Zumal die Qualität der Items im höheren Grade zunimmt. Die Langzeitmotivation ist damit gegeben. BioWare hat auch schon in den letzten Patches für Nachschub gesorgt und eine Erweiterung der Operation „Karaggas Palast“ in das Spiel geworfen.
Open-World PvP auf Illum
Neben den bekannten Arenen, die man schon mit Level Zehn betreten kann, gibt es im Endcontent den Planeten Ilum. Dieser ist nicht nur Zuhause einiger Instanzen, sondern auch noch schwer umkämpft. Das Imperium und die Republik fahren schweres Geschütz auf, um die Vorherrschaft auf dem Planeten zu erlangen. Gerade diese Situation bietet die besten Voraussetzungen für Open-World PvP. So geht es hier nicht mehr darum, wer einen Huttenball öfters ins Tor befördert oder wer am schnellsten Bomben an Türen anbringt, sondern darum, gegnerische Spieler und ihre Verteidigungsanlagen auszuschalten. Auch hierfür gibt es Aufträge, die ihr täglich oder wöchentlich abschließen könnt. Belohnungen gibt es in Form von Einflusspunkten und Item-Tokens, die für spezielle PvP-Items genutzt werden können. Gerade diese Einflusspunkte, die das Vorrankommen im PvP-Rang ermöglichen, sind eine Motivation auf Illum für seine Fraktion zu kämpfen. Leider gibt es zurzeit nur einen Schauplatz für das Open-PvP und wie ihr euch sicherlich denken könnt, wird es schnell eintönig. Bleibt zu hoffen, dass die Jungs von BioWare, hier noch nachlegen.
Fazit
Wer also die derzeitige Maximalstufe 50 erreicht hat, ist eigentlich erst am Anfang seiner wirklichen Spielerkarriere angekommen. Das Spiel bietet sehr viele Möglichkeiten, sich zu entwickeln und eine schöne Zeit zu verbringen. Schön ist dabei vor allem, dass man sich vieles erst erarbeiten muss und nicht direkt mit der besten Ausrüstung versorgt ist und mit sich selbst nichts mehr anzufangen weiß. Bleibt nur zu hoffen dass BioWare regelmäßig für Content-Nachschub sorgt und den Machtstreitern so nie langweilig wird.