Das vermeintlich harmlose Steam-Spiel Abstractism entpuppte sich überraschend als ein Crypto-Miner, das die Rechenpower der Spieler dazu nutzte, um Kryptowährung für den Entwickler zu generieren. Durch gefälschte Items sollten Spieler dazu verleitet werden, das Programm länger laufen zu lassen. Nun hat Valve der ganzen Sachen ein Ende gesetzt und den Titel aus Steam entfernt.
Erst vor kurzem haben wir über ein angebliches Top-Angebot auf der Plattform des Online-Händlers Amazon berichtet. Hier wurde während des Prime Days unter anderem die Städtebausimulation Surviving Mars für nur 3 Dollar angeboten. Reddit-Nutzer fanden jedoch schnell heraus, dass es sich dabei um illegale Versionen handelt, die möglicherweise sogar Viren enthalten könnten.
Falsche Items als Lockmittel
Vorsichtig sollten auch Käufer auf Valves Spielevertriebsplattform Steam sein. Ein aktueller Fall zeigt, dass einige Entwickler auf kreative Art und Weise versuchen, Spieler hinters Lichts zu führen. Konkret geht es um das Spiel Abstractism des Publishers Dead.Team und Entwicklers Okalo Union. Es begann alles damit, dass der Backpack.tf-Nutzer PoorAsianBoy am vergangenen Wochenende einen Marktplatz-Gegenstand für den Free-to-Play-Shooter Team Fortress 2 erwarb.
Jedenfalls dachte er, dass es sich dabei um den "Strange Professionale Killstreak Australium Rocket Launcher" handelt. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass der Gegenstand nicht aus Team Fortress 2, sondern aus Abstractism stammt. Ein Unterschied zu dem Original, das für mehr als 100 Dollar gehandelt wird, gab es, bis auf die Kennzeichnung des zugehörigen Spiels, nicht. Als der Betrug öffentlich wurde, entfernte der Entwickler das Item aus dem Inventar des Spielers und benannte es in "Nope" um. Allerdings blieb die URL dieselbe.
Spielt stellt sich als Crypto-Miner heraus
Trotz einfacher Grafik, beanspruchte Abstractism jederzeit 100 Prozent der CPU sowie GPU. Außerdem bemerkten Spieler, dass Virenprogramme die Exe-Datei des Titels als Trojaner erkannten. Schließlich stellte man fest, dass das Spiel im Hintergrund Kryptowährung für die Entwickler abbaute. Spieler erhielten Items aus dem Titel nur dann, wenn das Spiel mindestens 15 Minuten läuft. Umso länger das Programm läuft, desto bessere Gegenstände konnten erwartet werden. Letztendlich generierten die Entwickler dadurch aber einfach nur mehr Kryptowährung.
Okalo Union entgegnete auf die Vorwürfe, dass Bitcoins veraltet seien und ihr Programm lediglich die Monero-Währung schürfe. Ob es sich bei dieser Aussage nun um ein wirkliches Geständnis oder nur um einen Scherz handelt, ist bislang unklar. In demselben Kommentar relativierten die Entwickler ihre Aussage außerdem wieder. Der erste Satz ist mittlerweile übrigens entfernt worden. Valve hat in dieser Situation schnell reagiert und Abstractism kurzerhand aus Steam entfernt und den Entwickler gesperrt.
Wir können an dieser Stelle nur dazu raten, zukünftig noch vorsichtiger zu sein und vor dem Kauf über das jeweilige Spiel zu informieren. Vor allem auf Seiten wie Reddit erhaltet ihr meistens aktuelle Informationen zu sämtlichen Spielen und könnt euch mit anderen Nutzern austauschen.