Aktuell dominiert das Steam Deck, ein Handheld-Computer von Valve, die Nachrichten der Videospielbranche. Viele sehen in dem mobilen PC einen ernsthaften Konkurrenten zur Nintendo Switch, erst recht zum gerade angekündigten OLED-Modell. Unterwegs auf einen vollfunktionsfähigen Gaming-PC zugreifen zu können dürfte wohl für einige das Angebot der Switch ausstechen.
Steam Deck geprüft auf Herz und Nieren
Valve scheint sich den Vergleichen zu Nintendos Hybridkonsole bewusst zu sein. In einem Interview mit IGN kommt das Gespräch nämlich auf das berüchtigte Drift-Problem, ein Hardware-Fehler, für den vor allem die Nintendo Switch bekannt ist. Leiden eure Joy-Cons nämlich unter dem Stick-Drift, bewegt sich die Spielfigur auf dem Bildschirm teils ganz ohne euer Zutun. Die Controller registrieren also Inputs, die gar nicht stattfinden.
Die Switch ist aber nicht die einzige Spielekonsole, die von dem technischen Mangel betroffen ist. Auch Sony drohte Anfang des Jahres eine Klage, weil der DualSense-Controller der PlayStation 5 ein Eigenleben entwickelte.
Das Problem ist so verbreitet, dass Spieler*innen auf die verrücktesten Ideen kommen. Auf YouTube hat ein Fan beispielsweise versucht, den Drift mit einem Stück Pappe zu beheben.
Wenn man den Entwickler*innen von Valve glauben darf, dürfte das beim Steam Deck nicht nötig sein. In einem Gespräch mit IGN sagte Yazan Aldehayyat, Hardware-Ingenieur bei Valve:
„Wir haben in Sachen Zuverlässigkeit wahnsinnig viel getestet, eigentlich an allen Ecken – bei allen Inputs und anderen Faktoren und solchem Zeug. Wir glauben, dass es eine sehr gute Leistung abliefern wird. […] Ich meine, logischerweise wird jeder Bestandteil an einem gewissen Punkt aufhören zu funktionieren, aber wir denken, die Menschen werden sehr zufrieden und glücklich sein.“
Auch Steam Deck-Designer John Ikeda versicherte, dass man „keine Risiken“ hatte eingehen wollen, sondern sich auf Bestandteile verlässt, dessen Leistung man kennt. Sollte das Steam Deck wirklich keinen Analogstick-Drift aufweisen, wäre das auf jeden Fall ein wichtiger Schritt und könnte der Reputation des mobilen Computers zusätzlich helfen. Verkaufen wird sich Valves Handheld aber wohl in jedem Fall wie geschnitten Brot.