Valve entfernte kürzlich auf Steam sämtliche Spiele von Digital Homicide, nachdem der Entwickler den Steam-Betreiber unter Strafandrohung dazu aufgefordert hatte, Nutzerdaten von Usern, die beleidigende Kommentare und Todesdrohungen an ihn verschickt hatten, zu veröffentlichen. Digital Homicide verkündete im Gegenzug nun, rechtlichen Beistand zu suchen.
In den letzten Tagen machte Indie-Entwickler Digital Homicide auf eine etwas andere Art und Weise auf sich aufmerksam, denn im Fokus stand nicht etwa ein neuer Titel, sondern ein Konflikt mit Valve höchstpersönlich, der vor Gericht enden könnte.
Grund dafür: Das Team hatte rechtliche Schritte gegen 100 Steam-Nutzer eingeleitet und von den Steam-Betreibern in diesem Kontext unter Androhung von Strafe die Herausgabe der entsprechenden Nutzerdaten gefordert. Es gehe um persönliche Beleidigung und um satte 18 Millionen Dollar Schadensersatz, so YouTuber SidAlpha, der Zugang zu den Gerichtsunterlagen vorweisen konnte.
Statt sich allerdings kooperativ zu zeigen, stellten sich die Betreiber der Online-Plattform schützend vor ihre Nutzer und entfernten sämtliche Spiele von Digital Homicide auf Steam. Doug Lombardi von Valve äußerte sich zu den Gründen folgendermaßen: „Valve hat alle Geschäftsbeziehungen mit Digital Homicide eingestellt, weil sie sich feindselig gegenüber Steam-Kunden verhalten.“
Beleidigungen und Morddrohungen
Der Entwickler wiederum nutzte seine offizielle Webseite, um sich ebenfalls zu äußern. Man habe sich nicht feindselig gegenüber Steam-Nutzern zeigen wollen, sondern die Klage als letzte Möglichkeit gegen die vermehrten Belästigungen gesehen, weil Valve selbst sich dieses Problems trotz wiederholten Meldungen und Bitten des Teams nicht angenommen habe.
Beispielhaft zeigte der Entwickler auf, mit welchen Äußerungen sich das Team vermehrt konfrontiert sah. Diese umfassten nicht nur schwere Beleidigungen, sondern auch Morddrohungen. Statt aber die entsprechenden Nutzer dauerhaft von Steam zu verbannen, war es der Entwickler selbst, der entsprechende Konsequenzen zu spüren bekam. Man suche nun einen Rechtsbeistand, so Digital Homicide. Die nächste Klage könnte sich damit diesmal gegen Valve selbst richten.
Nicht die erste Klage
Das Team hinter Digital Homicide ging in diesem Jahr bereits gegen YouTuber Jim Sterling vor, der ihr Spiel The Slaughtering Ground heftigst kritisiert und sich scheinbar besonders auf die Titel des Entwicklers fokussiert hatte. Nachdem sich beide Seiten wenig einsichtig zeigten, folgte schließlich die Klage und die Gründer von Digital Homicide forderten 15 Millionen Dollar wegen persönlicher Beleidigung.
Die dazugehörigen Gerichtskosten hatten das Team eigentlich durch eine Kickstarter-Kampagne finanzieren wollen, diese musste allerdings aufgrund des sabotierenden Verhaltens einiger Nutzer abgebrochen werden. Das Verfahren läuft noch. Fans des YouTubers zeigten sich wenig begeistert und sandten dem Entwickler so beispielsweise ein Päckchen voller Fäkalien, außerdem mehrten sich die thematisierten Drohungen offenbar kurz nach dem Konflikt mit Sterling.
Ob Digital Homicide Valve tatsächlich verklagen wird oder beide Seiten doch noch zu einer Einigung kommen, wird sich im Laufe der Zeit zeigen. Sobald wir weitere Informationen hierzu haben, findet ihr diese wie gewohnt auf unserer Themenseite.
Strafen eines VAC-Banns verschärft
Valve verschärfte in einem Update im August nun die Strafen eines VAC-Banns. Wer wegen eines Cheats oder Missbrauchs von den offiziellen Servern ausgeschlossen wird, erhält seitdem nicht mehr nur eine Sperre im Steam Communtiy Markt und Handel, sondern kann auch keine Games mehr verschenken.