Die vor 16 Jahren gegründete Plattform Steam zählt inzwischen über 150 Millionen aktive Nutzer, die für unseriöse oder kriminelle Unternehmen eine attraktive Zielgruppe sind. Der Dienstbetreiber Valve hat kürzlich großflächig aufgeräumt und über 1.000 Spiele entfernt.
Nicht alle Titel, die bei Steam erhältlich sind, kommen aus seriösen Quellen. Neben offensichtlich lustig gemeinten Spielen wie Cyberprank 2069 tummeln sich fraglos betrügerische Werke oder Anbieter auf der Plattform. Dagegen ist Valve nun im Rahmen eines großen Rundumschlags vorgegangen.
Missbrauch von Steamworks-Werkzeugen
Über 1.000 Games sind von der aktuellen Säuberungsaktion betroffen – Tendenz steigend, denn allein in den letzten elf Stunden wurden weitere zwölf Titel entfernt. Die genauen Banngründe sind im Einzelnen unklar, doch habe es laut Valve seitens diverser Anbieter einen „Missbrauch einiger Steamworks-Tools“ gegeben.
Was im Detail darunter zu verstehen ist, kann nur spekuliert werden. Auffällig ist etwa, dass viele der gesperrten Spiele von grausiger Qualität sind – siehe etwa das unten eingebettete Gameplay-Video zu „Cyborg Killer Moscow 2042“. Mit Dagestan Technology ist ein russischer Publisher besonders häufig von den Bannen betroffen. Das Unternehmen tritt mit vielen unterschiedlichen Firmennamen in Erscheinung, was für sich genommen schon verdächtig genug ist und ein betrügerisches Geschäftsmodell vermuten lässt.
Zwar steht mit den Steam-Nutzerkritiken auf den ersten Blick ein gutes Werkzeug gegen betrügerische oder qualitativ minderwertige Angebote bereit, doch kann man sich angesichts von schon zuhauf vorgekommenen bezahlten Rezensionen nicht immer darauf verlassen. Daher ist es sicherlich begrüßenswert, dass Valve gelegentlich bei Steam aufräumt.