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Steam: Valve entschuldigt sich und gibt Erklärung für Chaos ab

In der vergangenen Woche sorgte ein Fehler auf den Steam-Servern dafür, dass sich Nutzer im Client wie auch auf der Webseite nicht einloggen konnten. Außerdem wurden im Cache sensible Informationen über andere Nutzer angezeigt. Nun hat sich Valve entschuldigt und eine ausführliche Begründung abgegeben.

Offizielles Statement von Valve

What happened

On December 25th, a configuration error resulted in some users seeing Steam Store pages generated for other users. Between 11:50 PST and 13:20 PST store page requests for about 34k users, which contained sensitive personal information, may have been returned and seen by other users.

The content of these requests varied by page, but some pages included a Steam user’s billing address, the last four digits of their Steam Guard phone number, their purchase history, the last two digits of their credit card number, and/or their email address. These cached requests did not include full credit card numbers, user passwords, or enough data to allow logging in as or completing a transaction as another user.

If you did not browse a Steam Store page with your personal information (such as your account page or a checkout page) in this time frame, that information could not have been shown to another user.

Valve is currently working with our web caching partner to identify users whose information was served to other users, and will be contacting those affected once they have been identified. As no unauthorized actions were allowed on accounts beyond the viewing of cached page information, no additional action is required by users.

How it happened

Early Christmas morning (Pacific Standard Time), the Steam Store was the target of a DoS attack which prevented the serving of store pages to users. Attacks against the Steam Store, and Steam in general, are a regular occurrence that Valve handles both directly and with the help of partner companies, and typically do not impact Steam users. During the Christmas attack, traffic to the Steam store increased 2000% over the average traffic during the Steam Sale.

In response to this specific attack, caching rules managed by a Steam web caching partner were deployed in order to both minimize the impact on Steam Store servers and continue to route legitimate user traffic. During the second wave of this attack, a second caching configuration was deployed that incorrectly cached web traffic for authenticated users. This configuration error resulted in some users seeing Steam Store responses which were generated for other users. Incorrect Store responses varied from users seeing the front page of the Store displayed in the wrong language, to seeing the account page of another user.

Once this error was identified, the Steam Store was shut down and a new caching configuration was deployed. The Steam Store remained down until we had reviewed all caching configurations, and we received confirmation that the latest configurations had been deployed to all partner servers and that all cached data on edge servers had been purged.

We will continue to work with our web caching partner to identify affected users and to improve the process used to set caching rules going forward. We apologize to everyone whose personal information was exposed by this error, and for interruption of Steam Store service.

Was war genau los?

Am Abend waren Nutzer auf Steam zufällig als jemand anderes eingeloggt. Mindestens die E-Mail-Adressen sowie die Sicherheitsvorkehrungen von den fremden Accounts konnten eingesehen werden. Das Bezahlen mit dem Guthaben war nicht möglich.

Wer den Mobile-Authentifikator aktiviert hat, muss mit einem zweischneidigen Schwert leben. Denn einerseits kann weder etwas gekauft noch weitere Infos eingesehen werden – auf der anderen Seite werden aber auch Account-Details wie die E-Mail-Adresse in den Einstellungen angezeigt.

Was war alles betroffen?

Wichtig: Es war nur der Steam Store betroffen. Die Community-Server sind von den Store-Servern getrennt. Das heißt, dass Profile oder private Nachrichten nicht eingesehen werden. So ist auch das eigene Inventar sicher. Das ist von der Sicherheitslücke nicht betroffen.

Wie schütze ich meine PayPal-Konten vor Missbrauch?

Da weder ein Login im Browser noch im Client in den Steam Store möglich ist und Fremde durchaus Spiele über euren verknüpften PayPal-Account bezahlen können, ist das Trennen dieser Verbindung unbedingt notwendig. Dazu folgt dieser Anleitung:

  1. Loggt euch bei PayPal ein
  2. Klickt auf die letzte Zahlung im Transaktions-Verlauf, die ihr an Steam geschickt habt
  3. Wählt „Zahlungen an WWW.Steampowered.com verwalten“ aus
  4. Klickt bei „Status“ auf „Kündigen“

Jetzt kann nichts mehr ohne vorherigen Login bei PayPal über Steam gekauft werden.

Steckt ein Hacker dahinter oder woran lag das?

Die Steam-Server funktionieren offenbar aufgrund eines Caching-Fehlers nicht ordnungsgemäß. Demnach habe das System, das eine schnellere Bespielung der Datenbanken an den Endnutzer ermöglicht, nicht so funktioniert wie es sollte: In den Cache wurden Dateien von anderen Nutzern gezeigt und nicht die eigenen. Dies sagen Valve-nahe Quellen zum Vorfall der letzten Stunden.

Seit 22:30 Uhr werden die Server heruntergefahren. Die Steam-Community ist von dem Problem nicht betroffen. Mittlerweile sind die Server wieder online, wenn auch sehr langsam. Im Hintergrund wird Valve wohl an Präventivmaßnahmen arbeiten.

Besteht noch Gefahr?

Ihr solltet zumindest einen Tag lang keine Transaktionen über Steam ausführen, auch wenn es sich grundsätzlich nicht um einen Hack handelte. Außerdem solltet ihr vorsichtshalber die automatische Verbindung eures PayPal-Accounts mit Steam deaktiveren, sofern diese besteht. Wichtig ist, dass ihr das auf der offiziellen PayPal-Seite (Anleitung oben) tut und nicht auf Steam.

Im Endeffekt sollte jedoch langsam alles im Reinen sein. Sollte es jemand geschafft haben, über euren Account Spiele zu kaufen, verlangt eine Rückerstattung vom Steam-Support.

Offizielles Statement von Valve

"Steam läuft wieder und sollte ohne Probleme funktionieren. Aufgrund einer Konfigurationsänderung, die heute stattfand, kam es zu einem Fehler beim Caching, der es einigen Nutzern möglich machte zufällige Seiten anzuschauen, die für andere Nutzer generiert wurden – dies dauerte weniger als eine Stunde lang an. Das Problem wurde inzwischen behoben. Wir glauben, dass keine unauthorisierten Aktionen (Anmerkung der Redaktion: Spiele kaufen, Einstellungen ändern, etc.) stattfanden, mit Ausnahme eines Blicks auf die gecachte Seiteninformation, und keine weiteren Aktionen der Steam-Nutzer sind erforderlich."

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