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Steam: Valve löscht Hassgruppen, aber kein offizielles Statement

Offensichtlich hat der Steam-Betreiber Valve ähnlich wie Discord ein nicht zu unterschätzendes Problem mit zahlreichen Hassgruppen. Doch anders als beispielsweise die Verantwortlichen hinter der Streaming-Plattform Twitch werden entsprechende Gruppen lediglich heimlich gelöscht. In der Öffentlichkeit möchte Valve dieses Problem scheinbar nicht anerkennen.

Sogenannte Hassgruppen gibt es im digitalen Zeitalter so gut wie überall – egal ob auf auf sozialen Netzwerken wie Facebook und Co. oder den Servern der kostenlosen VoIP-Clientanwendung Discord. Erst vor kurzem haben wir darüber berichtet, dass sich die Betreiber von Discord klar gegen Rassismus sowie der Verbreitung entsprechendem Gedankenguts ausgesprochen und verschiedene rechte Gruppen wie "Atomwaffen Division" oder "Nordic Resistence" kurzerhand abgeschaltet. Gegenüber der Kollegen von Polygon bestätigten die Verantwortlichen, dass die Server aufgrund von Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen offline genommen wurden.

DiscordDiscord: Betreiber sprechen sich gegen Neonazis aus

Das Problem von Hassgruppen

Auch vor Vales Spielevertriebsplattform Steam machen entsprechende Gruppen offenbar nicht halt. Allerdings versucht das Unternehmen anscheinend lieber die Füße still zu halten und solche Gruppen heimlich zu löschen. In den letzten Wochen haben Seiten wie Motherboard, The Center for Investigative Reporting sowie Huffington Post mehrfach kritisch über den Status von Steam-Gruppen sowie -Kuratoren berichtet. Der Autor des Huffington-Post-Artikels betonte, dass er "Tausende" von Gruppen aufgedeckt habe. Alle drei Seiten haben Screenshots von zahlreichen Gruppen und Kuratoren veröffentlicht, die klar gegen bestehende Nutzungsrechte von Steam verstoßen und beispielshalber rechtes Gedankengut verbreiten.

Und dennoch schweigt Valve über dieses Thema. Bis heute hat beispielsweise die Seite Motherboard laut eigener Aussage keinen einzigen Kommentar von Valve erhalten, seit im Oktober 2017 das erste Mal über Hassgruppen berichtet wurde. Stattdessen werden solche Gruppen von Valve lieber stillschweigend entfernt, sobald diese in der Presse erwähnt werden.

Während also Plattformen wie Discord oder Twitch öffentlich explizite Aussagen bezüglich Hass und entsprechender Gruppierungen äußern, versteckt sich Valve lieber, um das Problem nicht in der Öffentlichkeit anzuerkennen.

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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