Update vom 5. September 2022: Tatsächlich ist die Streamerin Kimmikka nach ihrer siebentägigen Sperre ab sofort zurück auf Twitch. Während Streamer wie Jake Lucky andere Kollegen*innen von einer längeren Sperrung ausgingen, schalteten die Betreiber den Kanal der jungen Frau am vergangenen Sonntag wieder frei. Wenig überraschend startete Kimmikka kurz darauf den ersten Stream nach der Sperrung.
Somit dürfte die Diskussion rund die zum Teil sehr willkürlichen Sperren auf Twitch bei unterschiedlichen Streamern und Influencern munter weitergehen. Offensichtlich wird seitens der Plattformbetreiber mit zweierlei Maß gemessen.
Originalmeldung vom 26. August 2022: Anscheinend gibt es mittlerweile kaum noch Dinge, die nicht schon vor laufender Kamera innerhalb eines Livestreams auf Twitch passiert sind. Wir haben bereits über so manch peinliche, gefährliche oder lustige Aktion von Streamern berichtet.
Egal ob jemand von einem Sondereinsatzkommando überrascht wurde, aus Versehen eine geladen Waffe abfeuerte oder einen Brand verursachte, die Kamera lief immer mit und Zuschauer konnten alles live mitverfolgen.
Ein ähnliches Gesprächsthema ist nun die Twitch-Streamerin, die vor Kurzem von der Plattform gebannt wurde. Der Grund dafür? Die junge Frau hatte während des Livestreams Sex.
Twitch sperrt Streamerin: Geschlechtsverkehr im Livestream
Kimmikka, die erst im Juli 2022 ihren Account erstellt hatte und bislang lediglich über 231 Follower verfügt, posierte während eines Streams am 25. August 2022 in einer eher seltsamen Pose, während sie auf Fragen im Chat einging.
In dem Clip ist zu sehen, wie die Frau plötzlich ihr Gesicht verzieht, um mit jemandem zu sprechen, der sich offenbar hinter ihr befindet. Kurz darauf ist eine Männerstimme zu hören.
Die Person ist durch die Spiegelung in dem Fenster im Hintergrund teilweise zu erkennen, während beide offenbar miteinander Geschlechtsverkehr haben.
Clip geht viral, Twitch schreitet ein
Der Clip der Streamerin ging direkt viral, nachdem dieser auf dem LiveStreamFail-Subreddit gelandet war. Tausende schauten sich das Video an und kommentierten daraufhin, wodurch letztendlich Twitch auf den Plan gerufen wurde. Der Clip wurde daraufhin entfernt und Kimmikka gesperrt.
Gegenüber dem Reporter und Streamer Jake Lucky soll Kimmikka verraten haben, dass es sich bei dem gesamten Vorfall um einen „betrunkenen Unfall“ gehandelt habe.
Laut eigener Aussage ist die Streamerin nur für insgesamt sieben Tage gebannt worden. Die besagte E-Mail von Twitch hat sie bislang allerdings nicht öffentlich gezeigt. Auf Twitter schreibt Jake Lucky, dass er große Zweifel habe, ob Twitch es wirklich bei nur einer Woche belassen wird.
Insgesamt dürfte die Empörung auf Twitter und Co. groß sein, sollte die junge Frau tatsächlich eine solch milde Strafe von Twitch erhalten.
Einige fordern direkt einen Perma-Bann, also eine dauerhafte Sperrung ihres Accounts. Schließlich haben andere Streamer*innen in der Vergangenheit für deutlich geringere Verstöße gegen die Richtlinien der Streaming-Plattform deutlich härte Strafen und längere Sperren erhalten.
Sexuelle Inhalte auf Twitch, ein schwieriges Thema
Generell ist es nicht ungewöhnlich, dass Streamer aufgrund von sexuellen Inhalten auf Twitch gesperrt werden. Im Laufe der Zeit haben wir verschiedene Streamer dabei beobachten können, wie sie mehr oder weniger versehentlich Inhalte zeigten, die gegen die Richtlinien der Amazon-eigenen Plattform verstoßen und dafür bestraft wurden.
Teilweise gab es eine Reaktion seitens Twitch schon für das Zeigen von etwas Haut, egal ob absichtlich oder eben unabsichtlich. Große Kritik von anderen Streamern und Zuschauern erhielten in der näheren Vergangenheit vor allem sogenannte Hot Tub Streams, bei denen vornehmlich weibliche Streamer mit wenig Kleidung am Körper in Planschbecken, Badewannen oder Whirlpools mit ihren Zuschauern interagieren.
Zur Überraschung vieler entschied sich Twitch in diesen Fällen aber nicht für einen Rundumschlag gegen solche Streams, sondern führte eine neue, spezielle Kategorie ein: Pools, Hot Tubs, and Beaches.
Die Richtlinien für das, was auf der Plattform zulässig ist und was nicht, werde sich nicht ändern, teilte Twitch im Mai 2021 mit. Im Klartext heißt dies, dass die Plattformbetreiber nicht verhindern werden, dass Menschen in Whirlpools oder Badekleidung streamen. Während sexuell anregende Inhalte verboten bleiben, ist kontextbezogene Kleidung – wie Badeanzüge in einem Pool – erlaubt.
Ein klare Regelung, wie weit Streamer*innen mit ihrem Content aber genau gehen dürfen, existiert noch immer nicht. Zudem kommt immer wieder die Kritik auf, dass Twitch bei Influencern unterschiedliche Maßstäbe ansetzt.