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Schnelle Echtzeit-Kämpfe mit ordentlich taktischem Tiefgang: Der Summoners War-Ableger Lost Centuria für Android und iOS lässt uns immer wieder zum Smartphone greifen. Ob die optisch schick in Szene gesetzten PvP-Matches auch etwas für euch sein könnten, klären wir jetzt.
Kein blasser Abklatsch
Das koreanische Mobile-MMO Summoners War von Com2uS erfreut sich seit einigen Jahren größter Beliebtheit und lockt täglich weltweit mehrere Millionen aktive Nutzer an, die sich in rundenbasierten Kämpfen miteinander messen. Je nach Engagement auch in einer eigenen Esports-Liga und nicht nur „Just for Fun“, um sich ein bisschen die Zeit zu vertreiben.
Mit Summoners War: Lost Centuria ist Ende April jetzt eine offizielle Erweiterung des mittlerweile recht umfangreichen Summoners War-Universums erschienen, die euch zwar eine ganze Reihe bereits bekannte Monster anbietet, aber mit einem deutlich veränderten Spielprinzip punkten möchte. Dabei heben sich die kurzen und knackigen Echtzeit-Begegnungen unserer Meinung nach erfreulich von der schieren Masse ähnlich gestrickter Konkurrenzangebote ab, die sich zuhauf im Apple App- und Google Play-Store finden. Aber mal der Reihe nach.
Summoners War: Lost Centuria – Alles in Echtzeit
Das Grundprinzip klingt spannend: Entgegen automatisiert ablaufenden Kämpfen, bei denen ihr euch nach der Aufstellung der Truppe eurem Schicksal ergeben müsst, ist in „Lost Centuria“ immer die volle Aufmerksamkeit angesagt. In einem Match stehen sich zwei Gruppen zu jeweils acht Monstern und einem Beschwörer gegenüber, die in Echtzeit das Scharmützel austragen. Der Grundstein für einen Sieg wird dabei maßgeblich schon bei der Aufstellung eurer hoffentlich schlagkräftigen Mini-Armee gelegt.
Die Grundprinzipien eines jeden Rollenspiels helfen zu Beginn schon mal ein gutes Stück weiter. Klar, Tanks und Damage Dealer kommen direkt an die vorderste Front und kassieren die Prügel, während zarte Heiler deren Health-Points auffüllen und mächtige Zauberer sowie weitere Fernkämpfer aus der sicheren zweiten Reihe Unheil auf den Kontrahenten regnen lassen. Kann ja eigentlich nichts schief gehen und wenn ihr eure Monsterchen schön auflevelt, steht einem Spitzenrang in dem internationalen Leaderboards ja nichts mehr im Wege. Nun, so einfach gestaltet es sich dann doch nicht.
Freizeitstrategen an die Front
Erstens wird euer virtuelles Gegenüber mit Sicherheit auch die Basics einer Rollenspielschlacht beherrschen und zweitens ist das Stein-Schere-Papier-Prinzip, mit dem der Schaden zwischen den Klassen bestimmt wird, fein ausbalanciert und ihr werdet eher selten auf einen Gegner treffen, der euch derart unterlegen ist, dass ihr einfach kurzen Prozess macht. Dafür sorgt alleine schon ein sorgsames Matchmaking, das euch die passenden Konkurrenten für anspruchsvolle Partien serviert.
Habt ihr euch im Vorfeld eine starke Aufstellung zurecht gelegt, gilt es die Strategie in den kurzen, nur wenige Minuten andauernden, Matches auch umzusetzen. Dazu zieht ihr Aktionskarten, um Angriffe, Verteidigungen oder Buffs auszuspielen. Ihr habt aber kaum Zeit zu überlegen, sondern müsst im Sekundentakt agieren und natürlich auf gegnerische Aktionen reagieren. Ein effektiver Konter und ein zügig danach durchgeführter Angriff können eine Partie schon mal im letzten Augenblick drehen. So fahrt ihr einen Sieg ein, obschon die Lage noch wenige Augenblick vorher mehr als kritisch für euch aussah. Aber Achtung, seht ihr euch überlegen, werdet nicht übermütig, denn euch der Gegner kann euch mit ein paar cleveren Zügen schneller in Bedrängnis bringen, als euch lieb ist.
Die Welt ist deine Arena
Neben den zurzeit rund 40 unterschiedlichen Monsterkarten, die jeweils über einzigartige Fähigkeiten verfügen, stehen euch pro Partie drei Zaubersprüche eures Beschwörers zur Verfügung. Von der Seitenauslinie lasst ihr einen mächtigen Elementarangriff auf die gesamte Gegnertruppe los, verschafft eurer Monsterarmee einen kräftigen Buff zur Verteidigung oder heilt generös. Da sich jeder Zauber nur einmal einsetzen lässt, müsst ihr den Einsatz genau planen und in eure Gesamtstrategie integrieren. Jeder Zug einer Monsterfertigkeit oder Zauberspruchs kostet euch eine bestimmte Anzahl an Mana, das sich zwar im Verlauf des Scharmützels regeneriert, aber grundsätzlich immer viel zu knapp ist. Haltet also auch immer die Mana-Anzeige ganz genau im Blick.
Neben den durchaus spannenden und grafisch aufwändig in Szene gesetzten Echtzeit-Kämpfen, beschäftigt ihr euch mit dem Sammeln von Monsterkarten, die in den gängigen Graden Normal, Selten, Heldenhaft und Legendär zu finden sind und über ein Attribut wie Wasser, Feuer, Wind, Licht und Dunkel verfügen. Doppelte Monsterkarten werden, genau wie Runen, zum Aufleveln und Verbessern eurer monströsen Streiter verwendet.
Fazit von Ulrich Wimmeroth
Ich gebe zu, bislang habe ich für kurze Pausen im Tagesablauf einfach ein gängiges Match-Three Game gestartet, weil schlicht nicht die Zeit und Muße war, mich erst tiefgründig mit ausgefeilten Spielmechaniken zu beschäftigen. „Lost Centuria“ hat mich allerdings gleich gefesselt: Die Partien sind kurz, so kurz, dass ich problemlos ein Match beenden konnte, während ich auf die nächste Bahn gewartet habe.
Die bislang noch übersichtliche Anzahl an unterschiedlichen Monstern, Runen, Fertigkeiten oder Zaubersprüchen kommt mir dabei sogar sehr gelegen, kann ich mich doch vollends auf eine erfolgversprechende Taktik konzentrieren. Gerade das mächtige Zauberspruch- und Kontersystem, bei dem ihr mit einer Fertigkeit eurer Monster eine gerade aktivierte Fertigkeit des Gegners kontern könnt, wenn ihr denn den richtigen Augenblick abpasst, eröffnet echten taktischen Mehrwert. Das leidige Thema Monetarisierung steht noch im Hintergrund und beschränkt sich auf reine Kosmetik wie Skins und Kostüme. Hoffentlich bleibt es dabei.