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Super Mario Party: Der König der digitalen Brettspiele feiert Paradeauftritt auf der Nintendo Switch

Endlich ist der neue Titel da, Mario Party erhält einen neuen Ableger. Die Reihe wird fortan auch auf der Nintendo Switch vertreten sein. Die Fans freuen sich auf gediegene Partyabende. Aber hält der Partyspaß am Ende das, was er verspricht? Wir haben uns Super Mario Party angesehen und verraten euch in unserem Test, in wiefern der Sprung auf die neue Generation geglückt ist, ob sich der Kauf lohnt und für wen das Spiel geeignet ist.

Unsere Redaktion hat sich in den vergangenen Tagen ins neue Partyabenteuer gestürzt. Voller Vorfreude müssen wir einräumen, dass die Erwartungshaltung nicht gerade niedrig angelegt war. Im Großen und Ganzen wurden wir jedoch keineswegs enttäuscht – so viel vorab! Mario und seine Rasselbande aus dem gleichnamigen Universum haben nach so langer Zeit immer noch das Zeug dazu, euch durch ihren ganz eigenen Charme ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Dabei liegt der Fokus in Super Mario Party abermals auf das gemeinsame Spielen mit Freunden oder der Familie. Und hier spielt es keine Rolle, ob jung oder alt. Das neue Paket aus dem Hause Nintendo bietet Unterhaltung für einen abwechslungsreichen Abend auf der Couch. Hier sehen wir ganz klar die Stärken des Titels. Es ist eben ein Partyspiel, das man am besten mit zwei bis vier Spielern angeht. Im allerbesten Falle sind es tatsächlich vier Spieler, um so alle Minispiele bestmöglich auszukosten. Und dabei fällt die Unterhaltung so vielfältig aus, dass ihr an einem einzigen Abend womöglich nicht mal alle der rund 80 Minispiele gespielt haben werdet. Es gibt sogar eine Vielzahl an Spielmodi, die differenzierter nicht sein könnten. Aber beginnen wir mit dem Wichtigsten.

Minispiele en masse!

Die Minispiele sind wie in allen Vorgängern der wichtige Kern. Entwickler Nd Cube hat in die kreative Kiste gegriffen und fast einhundert Spiele erschaffen, die genau das bieten, was sie eben sein wollen und ebenso sein müssen. Sie sind lustig, chaotisch und herausfordernd, sodass sie die Kraft besitzen, einzigartige Momente im Multiplayer zu schaffen. Und diese werdet ihr und eure Freunde sicherlich nicht so schnell wieder vergessen.

Im Grunde handelt es sich hierbei um einen gesunden Mix aus Denk-, Logik- und Geschicklichkeitsspielen. Ihr werdet demnach die unterschiedlichsten Aufgaben lösen müssen. Dazu zählen beispielsweise eine Staffellauf-Adaption, verschiedene Rennspiele, in denen die Figuren an Hindernissen vorbei hechten, oder ein Sammel- und Ausweichspiel, in dem Münzen warten, während die Figuren herunterkommenden Blitzen ausweichen.

Doch eine Kategorie habe ich bis hierhin bewusst außen vor gelassen, die wundervoll inszenierten Geo-Sensor-Spiele. Ich denke, dass mir diese Spiele sogar am meisten zugesagt haben. Die Mini-Games, die ihr mit dem Geo-Sensor des Joy-Con-Controllers lösen müsst, machen insbesondere deshalb so viel Spaß, weil die Technik mit der neuen Hybridkonsole nochmal merklich verbessert wurde. Die Technik in den Joy-Cons funktioniert so genau, dass sogar präzise Millimeterarbeit mit einer digitalen Lupe möglich ist. Ein Spiel sieht nämlich vor, dass ihr euer Motiv wie bei einem Kameraobjektiv scharf stellen müsst. Ein anderes Spiel lässt euch zum Chefkoch mutieren. In „Gleichmäßig gebräunt“ gilt es das Essen entsprechend in der Pfanne zu brutzeln. Es fühlt sich so an, als hättet ihr die Pfanne buchstäblich in der Hand! Die Vibrationsmöglichkeiten der Joy-Cons finden parallel ebenfalls Verwendung. So basiert ein Versus-Spiel darauf, dass ihr zuerst fühlen müsst, wann es anfängt kurz zu vibrieren. In einem separaten Spielmodus spielen die Joy-Cons zudem eine große Rolle. Dazu später mehr.

Abschließend gibt es hier noch anzumerken, dass die Minispiele in Kategorien eingeteilt wurden. Es müssen entweder alle gegeneinander antreten, in Abwandlungen zum Beispiel einer gegen drei oder zwei gegen zwei. Diesbezüglich sind die Spiele dann immer ein wenig anders aufgebaut, sodass es am Ende auch Sinn ergibt.

Die Partyformel geht auf!

Seit je her sorgt Mario Party für Spielspaß in heimischen Wohnzimmern und dabei kommt es auf eine Sache ganz besonders an. Im Grunde verbirgt sich hinter dem Spielprinzip von Mario Party ein digitales Spielbrett. Brettspielabende werden heutzutage immer weniger abgehalten und doch können wir uns an diversen Spielen wie Monopoly, Risiko und Co. hin und wieder sehr stark erfreuen, wenn wir ein paar Freunde für einen gediegenen Spielabend zusammentrommeln. Und warum nicht mal Super Mario Party ausprobieren? Bei Mario Party ist es nämlich im Grunde recht ähnlich, die Größe der Software bietet sogar einen Vorteil – und das ist eben die Vielfalt, die Nintendo mit den oben benannten Kleinigkeiten ins Spiel bringt. Am Ende ist das Standardspiel, also der reguläre Spielmodus „Mario Party“, ebenfalls ein Spielbrett, das durch zig Minispiele und wichtige Features bereichert wird. Und zu den Features kommen wir jetzt.

Allem voran müssen wir das Spielbrett mit unseren Mitspielern ablaufen, um wichtige Goldmünzen und Sterne von der lieben Toadette zu erhalten. Am Ende der Runden (10, 15 oder 20) benötigt der Gewinner nämlich am meisten Sterne und wenn zwei Spieler gleich viele Sterne haben, spielen die Goldmünzen ebenfalls in die virtuellen Karten des möglichen Gewinners. Während des Spiels darf jeder auf seinen liebsten Schützling aus dem Mario-Universum zurückgreifen. Super Mario Party bietet nämlich ganze 20 Charaktere, davon stehen euch 16 zum Start des Spiels zur Verfügung und vier weitere Figuren könnt ihr freispielen. Wir verraten mal aus Spoiler-Gründen nicht, um welche Figuren es sich dabei handelt und sagen nur so viel: Es wird ein Bananenspaß!

Tatsächlich könnt ihr euch sogar unterschiedliche Karten aussuchen, das Spielbrett ist also nicht statisch, im Gegenteil. Die Karten sind so abwechslungsreich, wie wir es aus dem Franchise gewohnt sind und sie unterscheiden sich sogar von den Kernmechaniken. Beispielsweise löst König Bob-omb einen verheerenden Knall um sich herum aus, wenn sein Timer namens „Unheilszähler“ abläuft. Spieler sollten dann nicht in seiner Nähe stehen. Es sei denn, ihr steht nicht so auf Goldmünzen!

Dann fehlen nur noch die einzelnen Felder, auf denen ihr Münzen erhaltet (blau) oder die euch Münzen kosten (rot). Bestimmte Ereignisfelder lösen spezifische Gegebenheiten einer Karte aus, durch die ihr einen Vorteil oder Nachteil erhaltet. Das ist wohl vom jeweiligen Standpunkt abhängig. Andere Felder oder der Charakter „Flatter“ hingegen bieten euch Items zum Kauf an, die ihr beim Würfeln aktivieren könnt, während es sogar auf Versus-Feldern zu kleinen Kämpfen kommt. Die Items können Bonuspunkte auf euren Würfeln bedeuten oder beispielsweise einen Teleport durch eine goldene Röhre. Auf weiteren Feldern wartet hingegen Verstärkung. Das ist ein Charakter, der euch beim Würfeln und in Minispielen zur Seite steht, nachdem sich die Figur mit euch verbündet hat. Und dann gibt es da natürlich noch die ganz bösen „?!“-Felder, von denen ihr euch auf jeden Fall fernhalten solltet! Sie tun nämlich besonders weh.

Und das Wichtigste kommt wie so oft zum Schluss. Wie bei jedem guten Brettspiel dürfen die Würfel natürlich nicht fehlen. Neben einem regulären Würfel (Zahlen: 1-6) gibt es für jeden Charakter einen speziellen Würfel. Beispielsweise bestehen die Würfelseiten von Daisy nur aus „3“ und „4“. Und am Ende obliegt es euch, welchen Würfel ihr zu Beginn einer Runde wählen möchtet. Auf kurz oder lang werdet ihr die Wahl eures Charakters sicherlich auch mit euerem Lieblingswürfel abgleichen. Taktisches Denken ist in solch einem Spiel sowieso euer bester Freund.

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Ben Brüninghaus

Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
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