Schon seit längerem ist bekannt, dass Bluehole Studios, der originale Publisher der koreanischen Version des MMOs TERA, das Spiel in die Hände von Nexon übergeben hat. Nun sind die Inhalte des ersten Patches unter der Schirmherrschaft des neuen Publishers bekannt.
Bisher wurde das MMO TERA sowohl in Korea als auch in den USA von Bluehole Studios, beziehungsweise durch En Masse Entertainment als direkte Tochterfirma gepublished und entwickelt. Schon seit 2015 ist allerdings bekannt, dass Bluehole sich zumindest in Korea von dem MMORPG trennen wird und das Spiel in die Hände von Nexon übergibt, die sich bei uns in Europa für Spiele wie Ghost In A Shell – First Assault, Vindictus oder Counter-Strike Nexon: Zombies verantwortlich zeichnen.
Am 26. Januar wird nun in Korea der erste Patch unter dem neuen Publisher und Developer auf die Server aufgespielt. Beinhalten wird dieser neben einigen überarbeiteten Dungeons ebenfalls eine neue Klasse und flugfähige Mounts. Vor allem die zuerst genannte Neuerung mag überraschend kommen, wurde doch dem Gefühl nach erst gestern die letzte neue Klasse namens Sturmfurie ins Spiel implementiert. Ebenfalls unerwartet ist weiterhin, dass auch diese Klasse nur von einer bestimmten Rasse – den Elins – gespielt werden kann, womit sie gleichzeitig auch nur als weibliche Version erscheinen wird. Vom Stil her handelt es sich offensichtlich um eine weitere Schadenausteiler-Klasse, die auf mittlerer bis weiter Entfernung zum Boss agiert. Sowohl von Spielern angefertigte Übersetzungen als auch die Waffen und Fertigkeiten der neuen Klasse sprechen für eine Art Ninja.
Während man sich also über die neue Klasse schon einiges aus dem veröffentlichten Trailer erschließen kann, muss bei den Flugmounts noch gerätselt werden. Weder ist bekannt, ob sie im Echtgeldshop zu erstehen sein werden, ob sie festgelegte Routen fliegen und dabei zu einem gewissen Maß gesteuert werden können oder ob sie auch in PvP-Begegnungen und Instanzen einsetzbar sind. Bei TERA handelt es sich um ein Spiel, in dem fliegende Reittiere – anders als zum Beispiel in World of Warcraft – nicht von Anfang an ins Spielkonzept eingeplant waren. Das stimmige Einbinden in diese neue Form der Fortbewegung dürfte sich daher für den neuen Publisher Nexon als knifflige Bewährungsprobe präsentieren
Meine Meinung zu den anstehenden Änderungen:
Neue Klasse, neue Mounts, überarbeitete Dungeons – alles schön und gut. Aber ist das wirklich nötig? Innerhalb kürzester Zeit wurde die Welt der Damage-Dealer durch das Hinzukommen von Klingentänzer, Arkaningenieurin und Sturmfurie gewaltig durcheinander gebracht. Bisher ist es bei keiner dieser Klassen gelungen, sie so ins Spiel einzubinden, dass sie nicht gnadenlos übermächtig war und mit ihren Glitzereffekten und Animationen so manchen Rechner in die Knie gezwungen hat. Besonders in PvP-Schlachtfeldern wie beispielsweise der Korsarenfestung ist spätestens seit der Arkaningenieurin nicht mit mehr als 20 FPS zu rechnen.
Weiterhin: Brauchen wir wirklich noch eine Klasse, die female only ist? Und dazu auch noch Elin? Jede einzelne der erschienenen Klassen gibt es ausschließlich in weiblicher Form, mit dem Klingentänzer wird der neue Ninja somit die zweite Klasse, die nur von Elins gespielt werden kann. Nicht jeder mag Elins, liebe Publisher und Developer!
Natürlich macht das Ausprobieren einer neuen Klasse jedes Mal aufs Neue Spaß, die neuen Möglichkeiten in der Gruppenbildung oder im PvP zu testen, ist immer wieder fordernd, aber gebraucht wird in Tera meiner Meinung nach etwas ganz anderes: Neue (neue! Nicht wieder aufgewärmte oder mit alten Bossen besetzte) Instanzen mit mindestens zehn, besser sogar 20 Mitspielern! Instanzen im Stil und der Größe von Wunderholm (wunderschön gestalteter, vielfältiger zehner-Raid) und in der Schwere von Manayas Herz, aka. der Queen: Damit würdet ihr viele Spieler sehr, sehr glücklich machen. Glücklicher als mit einer weiteren neuen DD-Klasse!