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The Division 2: Zwischen Motivation und Monotonie: Auf Sightseeing-Tour in Washington DC – Test

Koop-Fokus und Endgame-Ambitionen

Trotz aller Technikspielereien ist der Schwierigkeitsgrad von „The Division 2“ recht knackig ausgefallen – zumindest wenn wir alleine unterwegs sind. Glücklicherweise dürfen wir jederzeit die Hilfe anderer Agenten erbitten und kooperativ ins Gefecht ziehen. Gerade auf dem Weg hin zum Endgame-Content nimmt die Wichtigkeit des Koop-Modus deutlich zu.

Besonders im Squad mit fähigen Teamkameraden entfaltet das Spiel erst sein volles Potential. Während wir zum Frontalangriff auf eine feindliche Basis blasen, unterstützt uns unser Kollege mit einer Mikrodrohne, die kurzzeitig unsere Kampfkraft steigert. Wir ziehen die Aufmerksamkeit auf uns, damit zwei Kameraden ungesehen durch einen Seiteneingang in die Basis eindringen können.

Zwar lässt sich die Kampagne von „The Division 2“ mit etwas Übung auch alleine bewältigen, im Koop macht das Spiel aber deutlich mehr Spaß. Die Spielvermittlung funktioniert dabei reibungslos. Starten wir einen Hilferuf dauert es nicht lange, bis sich andere Agenten unserer Gruppe anschließen. Auch die Verbindungsqualität liefert keine Patzer.

Wo wir bereits von den Endgame-Inhalten gesprochen haben: Wer schon einmal einen Loot-Shooter gespielt hat weiß, dass die Kampagne nur der Weg zum eigentlichen Ziel ist. Unser Abenteuer in Washington D.C. geht allerdings mit dem Erreichen der Maximalstufe 30 erst richtig los.

Auch ein „The Division 2“ lebt vom Endgame, glücklicherweise hat das Spiel gerade nach dem Erreichen der Maximalstufe kräftig zugelegt und eine Menge zu bieten. Genretypisch liegt unser Hauptaugenmerkt natürlich darauf, den Gear-Score unserer Ausrüstung zu optimieren. Der errechnet sich aus dem Durchschnittswert unserer Ausrüstung und gibt Hinweise auf die allgemeine Stärke unserer Spielfigur. Bestimmte Endgame-Inhalte setzen einen Mindestwert voraus, das kennen wir in ähnlicher Form bereits aus klassischen MMORPGs.

So schalten wir im Endgame drei Spezialisierungen für unseren Charakter frei, mit dem wir unsere Spielweise noch stärker individualisieren können. Außerdem taucht mit den Black Tusk eine neue Fraktion in der Welt auf, die nach und nach unsere mühevoll eroberten Stützpunkte für sich beansprucht. Als guter Division-Agent können wir das natürlich nicht zulassen!

Die Black Tusk stellen uns jedoch vor eine besonders schwierige Aufgabe, immerhin präsentieren sich die Söldner als deutlich knackigere Feinde und greifen sogar in die Story-Missionen ein. In den sogenannten Invaded-Missionen sorgen die neuen Gegner zusammen mit wechselnden Spawnpunkten für eine zusätzliche Herausforderung, wofür wir allerdings mit höherwertigerer Beute belohnt werden.

Trotzdem sind diese Missionen nur wenig motivierend, da es sich quasi um die Storymissionen handelt, die wir ohnehin schon absolviert haben. Deutlich besser gefallen uns da schon die Weltevents, die zufällig auftreten können. Beispielsweise belagern die Black Task unsere Zuflucht, sodass wir den Bewohnern zur Hilfe eilen müssen – das sorgt dafür, dass sich die Welt von „The Division 2“ im Endgame dynamisch und lebendig anfühlt.

Außerdem erwarten uns insgesamt fünf Weltränge, die es zu meistern gilt, indem wir Festungen von Black Tusk übernehmen. Mit jeder neuen Stufe werden die Feinde stärker und zahlreicher. Doch wirklich spannend wird es in den Dark Zones und PvP-Modi.

Willkommen in der Dark Zone

„The Division 2“ schraubt den Endgame-Content angenehm in die Höhe und will uns mit abwechslungsreichen Aktivitäten monatelang bei Laune halten. Doch wiederholbare, minimal veränderte Missionen sind nicht die Lösung.

Für Langzeitmotivation werden vor allem die Dark Zones sorgen, denn im Vergleich zum Vorgänger gibt es diesmal ganze drei davon. Doch bevor wir die Gebiete überhaupt betreten können, müssen wir zunächst einmal eine Einführungsmission abschließen.
In diesen gesonderten Gebieten bekommen wir es nicht nur mit KI-Gegnern zu tun, sondern müssen uns auch gegen andere menschliche Feinde beweisen. Um hier ein faires Spielerlebnis zu erreichen, gleicht „The Division 2“ die Stärke aller Spieler automatisch an. Damit wird sichergestellt, dass einzig und alleine der Skill über den Erfolg entscheidet und nicht der Gear Score. Das funktioniert in der Praxis hervorragend.

Immerhin locken die Dark Zones mit besonders hochwertiger Beute in Form von kontaminierten Items, die an bestimmten Orten innerhalb der Gebiete extrahiert werden müssen. Dieser will von uns allerdings erst gesichert und gegen herannahende Feinde gehalten werden, bevor die Beute auch wirklich uns gehört. Erfreulicherweise geht das alles deutlich schneller vonstatten, als noch im Vorgänger.

Da man in den Dark Zones nie weiß, welche Spieler einem ans Leder wollen und wer einem freundlich gesinnt sein könnte, ergibt sich ein unglaublich packendes Spielgefühl.

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Philipp Briel

Liebt Games und Serien auf allen Plattformen. Klemmt sich bevorzugt hinter das Lenkrad virtueller Rennwagen oder erholt sich an den Gewässern offener Spielwelten. Fühlt sich im Auenland aber genauso heimisch, wie in Battle-Royale-Shootern oder der nordischen Mythologie.
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