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The Last of Us: Die Geschichte zweier Mädchen

Die Story-Erweiterung Left Behind zu The Last of Us macht zwar nicht viel anders als das Hauptspiel – muss sie allerdings auch gar nicht. Denn vor allem die so intensive Atmosphäre haben die Jungs von Naughty Dog wieder perfekt umgesetzt. Zudem dürfen wir mit Ellie endlich wieder durch die Quarantänezone von Boston schleichen. Für Fans des Hauptspiels ein ganz klarer Pflichtkauf.

Wer kennt diesen typischen The-Last-of -Us-Moment nicht? Wir schleichen uns mucksmäuschenstill mit gezogener Waffe durch ein Hundefachgeschäft und sind angespannt bis aufs Letzte. Der Grund? Wir sind alles andere als alleine hier. Doch bevor wir die Gefahr mit unseren eigenen Augen zu Gesicht bekommen, hören wir ein markerschütterndes Klicken.

Unsere Nackenhaare stellen sich auf und als wir, gemeinsam mit Ellie, um die Ecke schleichen passiert es. Da, genau vor uns. Nur wenige Meter entfernt schlurft ein Infizierter, ein sogenannter Klicker, durch die Regalreihen. Sein Kopf ist übersät mit einem eigentümlichen Pilz. Doch das ist jetzt Nebensache, denn es gilt den Laden zu durchqueren und möglichst keine Aufmerksamkeit der Infizierten auf sich zu ziehen.
Nicht nur, dass wir ein 14-jähriges Mädchen spielen und kaum Munition für unsere Pistole dabei haben. Es wäre glatter Selbstmord, es mit den Viechern aufzunehmen.

Was bleibt also? Klar, ein Ablenkungsmanöver muss her und zwar schnellstens. Also schnappen wir uns eine alte Flasche und werfen sie einige Meter entfernt in die Ecke des Ladens. Als wir das Splittern von Glas vernehmen, nutzen wir die Gelegenheit um die andere Seite zu erreichen. Die Klicker haben sich von der Flasche allerdings nur kurz ablenken lassen. Jetzt bloß nicht den Weg abschneiden lassen. Kurz vor dem rettenden Ausgang wird es noch einmal verdammt knapp. Nervös wechseln wir in das Menü unseres Rucksacks und fertigen uns aus einigen zuvor eingesammelten Gegenständen eine Sprengfalle, werfen diese über das Regel, an dem wir gerade Deckung suchen, und warten auf das darauffolgende Durcheinander. Eine Sekunde der Stille, dann ein lauter Knall. Alle Infizierten versammeln sich in der Mitte des Raumes – fürs erste abgelenkt. Unsere Chance das Rolltor zu öffnen und den Wahnsinn hinter uns zu lassen. Naja, jedenfalls fast.

Wer aufmerksam mitgelesen hat, wird sich fragen, warum wir ein 14-jähriges Mädchen spielen und nicht den aus The Last of Us bekannten Schmuggler Joel.

In der Story-Erweiterung Left Behind steuern wir die aus dem Hauptspiel bekannte weibliche Protagonistin Ellie und schleichen uns gemeinsam mit unserer Freundin Riley durch die Quarantänezone von Boston. Abwechselnd zu diesen Passagen erleben wir wie Ellie später im Hauptspiel Joel das Leben rettet. Zu viel spoilern wollen wir an dieser Stelle aber sowieso nicht. Außerdem sei erwähnt, dass ihr vor Left Behind in jedem Fall The Last of Us durchgespielt haben solltet, ansonsten bekommt ihr viele Zusammenhänge nicht mit und raubt euch selbst die Spannung.

Und Spannung bekommt ihr genügend geboten. Meistens seid ihr entweder alleine unterwegs oder begleitet Riley durch Boston. Trotz der intensiven Atmosphäre lockern aber vor allem die Gespräche der beiden Mädchen die angespannte Situation häufig auf. Vor allem als die Beiden einen ganz speziellen Laden betreten und… Okay, okay, ich höre schon auf.

An dem Gameplay oder der Grafik hat sich hingegen gar nichts verändert – warum auch. So funktionierte das Gameplay ja schon im Hauptspiel sehr gut, auch wenn die Kämpfe manchmal ein wenig gezwungen erscheinen. Allerdings sieht man The Last of Us genau wie Left Behind deutlich an, dass die PlayStation 3 in Sachen Performance mehr als an ihre Grenzen kommt.

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Wir würden uns persönlich über eine Umsetzung des Hauptspiels, wie auch der Erweiterung, für die deutlich stärkere PlayStation 4 freuen. Verdient hätte der Titel es in jedem Fall.

Um Left Behind spielen zu können, braucht ihr übrigens zwangsläufig The Last of Us. Für 14,99 Euro könnt ihr euch den DLC im PSN herunterladen.

Zwar erscheinen die Kosten recht hoch, wer sich allerdings Zeit lässt und die einzelnen Level-Abschnitte nach verwertbaren Gegenständen sowie Easter-Eggs durchsucht, kommt auf gut und gerne drei Spielstunden. Ob es das tatsächlich wert ist, muss jeder für sich selbst herausfinden. Das erste Kapitel zu der Bioshock-Infinite-Erweiterung Burial at Sea kommt übrigens mit dem gleichen Preis-Leistungs-Verhältnis daher.

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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