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The Last of Us: Mit Joel und Elli durch die Pilzhölle

Mit The Last of Us kündigte Sony Computer Entertainment in Zusammenarbeit mit Uncharted-Entwickler Naughty Dog während der Video Game Awards 2011 einen neuen PS3-Exklusivtitel an. Schon nach dem ersten Trailer war klar, dass es sich hierbei wohl um den nächsten Referenztitel der Sony-Heimkonsole handeln würde. Nach und nach geben die Macher von Nathan Drake's „Uncharted“ seither mehr Details bekannt. Wir haben uns diesen angenommen und verraten Euch, was Ihr von The Last of Us erwarten dürft.

 

Mit Joel und Ellie durch die Hölle Boston's

In The Last of Us schlüpft der Spieler in die Rolle von Joel, welcher zusammen mit seiner Tochter Ellie maßgeblich vom Regen in die Traufe geriet. Das kalifornische Entwicklerstudio Naughty Dog möchte mit der Story von The Last of Us eine Art „Untergangsstimmung“ verbreiten. Das Spiel startet nach einem verheerenden Hirnpilz-Ausbruch. Keiner weiß zu Beginn, was genau passiert ist und vor allem warum. Diesen Plot möchte das Uncharted-Studio auch lange unaufgedeckt lassen, da der Titel so um einiges spannender und interessanter wird. Das Hauptaugenmerk wird vor allem auf die Vater-Tochter-Beziehung zwischen Joel und Elli gelegt. Joel, ein 40-jähriger, muskulös gebauter Typ, welcher, ganz anders als Nathan Drake, Tag  für Tag ums Überleben kämpft. Sein Hauptaugenmerk liegt vor allem darauf, seine Tochter Elli zu schützen. Warum, wieso und vor allem weshalb eine so intensive Beziehung zwischen den beiden Hauptcharakteren besteht, will man aus Spoilergefahr jetzt noch nicht preisgeben. Laut Naughty Dog wird die Geschichte zwischen Joel und Elli einen Großteil des Spiels ausmachen.

Wenig Action, mehr Emotionen

In einem kürzlich abgehaltenen Interview gab ein Entwickler von Naughty Dog bekannt, dass man mit The Last of Us „die Branche revolutionieren möchte“. Dies könnte dem Sony-Entwickler durchaus gelingen. Der Fokus liegt ganz klar auf einer dichten, emotionalen Atmosphäre. Es werden wenig Musik und auch wenig Action in den cineastischen Zwischensequenzen geboten. Dafür hat jeder einzelne Charakter im Spiel eine eigene Persönlichkeit. Joel, der für seine Tochter kämpfende Vater. Elli, die unscheinbare Tochter mit großem Willen – nur ein Beispiel für den Tiefgang der Charakter-Persönlichkeiten.

Realistische Spielmechanik für mehr Sorgfalt

Wer kennt das nicht? Man ballert sich durch Feindmengen, wird von einigen Kugeln getroffen und muss dann kurz in Deckung, um sich zu erholen und dann wieder in die Action ziehen zu können. Bei The Last of Us wird auch diese mittlerweile zum Action-Standard gewordene Spielmechanik nicht zum Tragen kommen. Viel mehr muss man stets die Augen nach Medikits oder anderen heilenden Mitteln offen halten, wenn man mal getroffen wird. Außerdem kann es durchaus passieren, dass ein präzise gesetzter Schuss eures Feindes euch in die Weiten des Schlummerlandes schickt. Kurzum: Naughty Dog möchte mit einem realistischen Spielprinzip vermeiden, dass der Spieler mit vollen Magazinen gedankenlos durch die Levelabschnitte zieht.

So kommt es, wie es kommen muss: Die beiden schnappen sich allerhand Gegenstände wie Stuhllehnen, Bretter oder auch mal ein Brecheisen, um sich gegen die bedrohlichen Feinde wehren zu können. Man soll später Freudensprünge vor der Konsole machen, wenn man mal eine Mosin Nagant oder auch nur ein bisschen Munition für seinen Revolver findet. Klingt fast ein bisschen nach den guten alten Resident Evil-Teilen, doch auf einen Vergleich lässt sich Naughty Dog nicht ein.

Atmosphärisch zwischen Gut und Böse

Wir haben Euch in dieser Vorschau schon mehrmals von der unglaublichen Atmosphäre berichtet, welche The Last of Us erzeugt. In einem Beispiel wird klar, worauf Naughty Dog setzt: Kontraste! Eine Szene beginnt mit einer im Wind flatternden Blume. Untermalt vom Sonnenuntergang könnte man meinen, man wäre im Paradies, in einer anderen Welt. Noch in der gleichen Sekunde schwenkt die Kamera leicht nach oben und man sieht ein großes Fenster. Darin zu sehen ist eine zerbröckelte, von Moos befallene Mauer mit Blutflecken. Direkt unter der Mauer liegt eine Leiche mit aufgeschnittenen Pulsadern. Anscheinend versuchte sich der Mann nach einem Selbstmordversuch an der Mauer festzuhalten. Jedoch rutschte er ab und verblutete schließlich auf einem Sofa – es läuft einem eiskalt den Rücken herunter. Laut derzeitigen Plänen wird es solche Momente in The Last of Us des Öfteren geben. Man möchte den Spieler so zum Nachdenken bringen und ihn tief in die Welt zwischen Gut und Böse eintauchen lassen.

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