In The Last of Us bekommt die Menschheit es mit einem Pilz zu tun, der auch in echt existiert: der Cordyceps, oder genauer gesagt der Ophiocordyceps unilateralis. Wir klären hier, was den echten Pilz so gruselig macht und was es für Unterschiede zwischen Spiel, Film und Wirklichkeit gibt.
Den Cordyceps aus The Last of Us gibt es wirklich und er ist richtig gruselig
Die Pilz-Pandemie in The Last of Us wurde durch den echten Cordyceps inspiriert. Dabei handelt es sich um einen parasitären Pilz, der vor allem Ameisen, aber je nach Unterart auch andere Insekten infiziert. Hat er das einmal getan, übernimmt er die Kontrolle über den Wirt, den Körper und das Gehirn.
Die Ameisen werden in gewisser Weise zu einer Art willenlosem Zombie, der Pilz steuert sie. In der Regel werden die Ameisen an einen erhöhten Punkt navigiert, wo sie sich unfreiwillig mit ihren Mundwerkzeugen festbeißen.
Dann stirbt die Ameise zwar, aber der Körper bleibt widerstandsfähiger denn je. Jetzt wird es richtig gruselig: Der Pilz wächst dann nämlich aus dem Wirtskörper heraus und bildet regelrechte Fruchtkörper-Tentakel, aus der nach einer Weile neue Sporen abgesondert werden, um weitere Tiere zu infizieren.
Das sieht aus wie in einem SciFi- oder Horrorfilm, ist aber ein ganz natürlicher Vorgang. Hier könnt ihr euch eine kurze, sehr anschauliche und auch ein bisschen eklige BBC-Dokumentation dazu ansehen, gesprochen vom legendären Sir David Attenborough:
Keine Angst, in The Last of Us ist der Cordyceps schlimmer als in echt
Es gibt den Cordyceps-Pilz zwar tatsächlich auch in der echten Welt, aber hier befällt er keine Menschen. Zumindest noch nicht. In der HBO-Serienverfilmung „The Last of Us“ wird diese Änderung mit einer Mutation begründet, die durch die steigenden Temperaturen der Klimakatastrophe ausgelöst wird.
In der Serie gibt es auch keine Sporen, sondern Ranken.
Eigentlich kommt der Cordyceps nur in den Tropen und subtropischen Wäldern vor, vor allem in Südamerika oder Thailand. In den The Last of Us-Spielen breitet sich die Pilz-Infektion durch importiertes Getreide auch in den USA aus.
Wer in „The Last of Us“ die Sporen einatmet oder von einem Infizierten gebissen wird, erlebt erst nach mehreren Tagen eine drastische Veränderung. Dann geht es aber direkt ans Eingemachte, nämlich die Hirnfunktionen wie Sprache oder Gedächtnis, vor allem werden die Wirte aber aggressiv.
Es gibt diese Variationen der durch den Cordyceps infizierten Menschen in „The Last of Us“:
- Runner: Frisch infiziert, aber schon nicht mehr menschlich, schnell, aggressiv und gefährlich.
- Stalker: Nach zwei Wochen werden sie zum Stalker, der nicht mehr so gut sehen kann, weil der Pilz im Gesicht wuchert.
- Clicker: Der Pilz hat nach einem Jahr schon so starke Fruchtkörper am Kopf gebildet, dass die Menschen nichts mehr sehen können. Sie orientieren sich mit Klicklauten zur Echolokation.
- Bloater: Nach mehreren Jahren können Clicker langsam, sehr groß und noch stärker werden. Der Pilz dient als Schutz und kann gleichzeitig abgerissen und als Wurfgeschoss genutzt werden.
- Shambler: Gewissermaßen die Wasser-Version der Clicker. Sie schnappen sich ihre Beute und versprühen ganze Wolken an gefährlichen Sporen.
Wie fies findet ihr die echten Cordyceps-Infektionen? Was findet ihr schlimmer, Ranken oder Sporen?