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The Legend of Zelda: The Wind Waker HD: Lediglich ein Grafik-Update?

The Legend of Zelda: The Wind Waker ist nicht nur einer der erfolgreichsten Teile der Reihe, sondern auch einer der umstrittensten. Der pikante Comic-Look sorgte bei vielen Spielern anfangs für Verwirrung, wünschte man sich eine ähnliche Grafik wie in Ocarina of Time oder Majoras Mask für den Nintendo 64. Was auf der Gamecube am Ende für ein Spiel herausgekommen ist, überzeugte jedoch letztendlich die Kritiker und feierte nicht nur hohe Verkaufszahlen, sondern auch überwiegend positives Feedback.

Einige Jahre später erscheint nun völlig aus dem Nichts ein HD-Remake von Nintendo für die gescheiterte Wii U. Wir haben den Titel einmal genauer unter die Lupe genommen und verraten euch, wieso das Spiel einen Kauf wert ist.

Wer die Story von The Legend of Zelda: The Wind Waker nicht kennt, dem erläutern wir den Inhalt. Ansonsten wären die restlichen Zeilen nur schwer zu verstehen. Der junge Link wächst auf einer friedvollen Insel mit seiner Oma, seiner Schwester Aril und einigen Freunden auf und führt zunächst ein völlig normales Leben. An seinem Geburtstag überschlagen sich jedoch die Ereignisse und ein gewaltiger Vogel taucht auf, der ein junges Mädchen in den Krallen hält und über der Insel hinweg segeln möchte. Link beobachtet die Szenerie und entdeckt, dass ein Piratenschiff dem Vogel auf den Fersen ist und ihn ununterbrochen mit Kanonenkugeln aus der Ruhe bringt. Ein gezielter Schuss trifft den Vogel und veranlasst ihn, das Mädchen aus dem klammernden Griff zu lösen, sie fällt in den nahegelegenen Wald. Der junge Link will natürlich sofort zur Hilfe eilen und erhält von seiner Oma die obligatorische Grüne Kleidung und sein Schwert – im Wald lauern bekanntermaßen so einige Gefahren.

Nach einigen Hindernissen erreicht ihr die verschollene Lady, die sich euch als Tetra vorstellt. Doch für große Reden bleibt keine Zeit, denn die Piratencrew gelangt ebenfalls in den Wald um ihr Crew-Mitglied abzuholen. Alles scheint gut zu sein, bis der große Vogel plötzlich wieder auftaucht. Doch diesmal schnappt er sich nicht Tetra, sondern eure geliebte Schwester Aril, die euch heimlich gefolgt ist. Aber warum? Die Ähnlichkeit der beiden Mädchen hat den Vogel wohl verwirrt und dieser schnappte sich prompt die falsche Person. Sichtlich schockiert reagiert Link auf den Vorfall und will natürlich so schnell wie möglich hinterher. Doch hierfür scheint es bereits zu spät, verschwindet das Vogelvieh am Horizont über dem Ozean. Doch dank der Rettung von Tetra nehmen die freundlichen Piraten den jungen Link mit auf hohe See, um zur verwunschenen Bastion zu gelangen. An diesem Ort werden des Öfteren Personen entführt und man vermutet, dass dort der Oberfiesling Ganondorf seinen Stützpunkt hat. Ab diesem Punkt hüllen wir den Mantel des Schweigens über den weiteren Verlauf der Geschichte, es soll schließlich spannend werden. Kommen wir lieber zuerst zu den größten Unterschieden im Vergleich zum Original.

Natürlich ist die Hardware der Wii U deutlich stärker als die der Gamecube und dementsprechend sieht das Remake auch aus. Zwar sah die damals revolutionäre Cell-Shader-Optik auf der alten Konsole schon brillant aus, doch in HD spielt die Wii U in einer ganz anderen Liga. Flüssige Animationen, konstante 60 Bilder in der Sekunde und hübsche Grafik lassen uns das Abenteuer unseres Helden noch intensiver erleben. Dank dem Gamepad der Konsole haben wir nicht nur ein super praktisches Menü, welches im Original durch das Drücken der START-Taste aufgerufen werden konnte und den Spielfluss unterbrach, sondern auch einige andere Vorteile. So können wir mit einer Fingerbewegung einen anderen Gegenstand ausrüsten und unser Inventar sortieren. In einem weiteren Untermenü finden wir nicht nur die komplette Karte des Ozeans, sondern auch die Skizzierungen der einzelnen Städte oder Dungeons. Doch das Pad hat auch seine dunkle Seite. Zum einen ist ein langes Spielen mit dem klobigen Rechteck nicht gerade komfortabel. Darüber hinaus steuert man Link auf einem normalen Controller auch deutlich präziser. Natürlich lässt sich das Bild der Konsole auch auf das Pad übertragen, was die Größe der Bildfläche senkt und somit das Bild noch schärfer wirken lässt. Jedoch genießt ihr so den Vorteil der Karte und des Menüs nicht. Ansonsten sind keine Unterschiede zum Original zu erkennen.

Zelda-typisch gibt es auch in Wind Waker HD eine Menge zu entdecken. Neben den zahlreichen kleinen Missionen, die euch mit Herzteilen belohnen, gibt es in der großen Welt auch das ein oder andere Geheimnis zu finden. Auch die hohe See birgt viele Aktivitäten, wie zum Beispiel das Bergen eines Schatzes aus den Tiefen des Ozeans. Mit eurem Schiff, das sogar lebendig ist, reist ihr von Ort zu Ort und verbringt viel Zeit auf dem Meer. Womit wir bei einem weiteren Kritikpunkt des Titels sind, denn nach wenigen Minuten findet man an der öden Fahrt keinen Gefallen mehr. Das ständig blaue Meer ohne jegliche Abwechslung zwingt den Spieler zu langweiligen Schiffstouren. Zwar kann man sich später auch teleportieren, doch dauert es eine ganze Weile, bis man alle Orte besucht hat um den nötigen Port freizuschalten.

Das Kampfsystem läuft ab wie eh und je. Wahlweise markiert ihr euren Feind, um ihn wenig später mit einigen gezielten Schwerthieben auszuschalten. Ihr könnt natürlich auch andere Gegenstände benutzen, die euch im Kampf einen Vorteil verschaffen. Die Kämpfe laufen sehr flüssig ab und werden dank Combos oder Quicktime-Events nicht so schnell langweilig.

Auch die Welt und die verschiedenen Charaktere der Spielwelt von Wind Waker kann man nur loben. So gibt es neben dem typischen Dorf des Helden auch einen verzauberten Wald oder einen riesigen Lava-Dungeon. Die Vielfalt der Gegner ist ebenfalls beeindruckend. Während man eben noch einige Fledermäuse bezwang, steht man im nächsten Augenblick vor einem großen, gefräßigen Wurm. Besonders schwierig ist der Meilenstein von Nintendo für Spieler der alten Teile allerdings nicht. Die Rätsel sind für Könner kein Problem, wobei es hin und wieder doch ein wenig knifflig wird.

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