Fast ein Jahr ist es her seitdem wir euch erstmalig vom Sci-Fi-MMORPG The Repopulation aus dem Hause Above and Beyond Technologies, einem Indie Entwicklerstudio, berichtet haben. In der Zwischenzeit ist viel passiert auf dem Planeten Rhyldan und das Wort Repopulation haben sich auch die Mobs des Online-Rollenspiels zu Herzen genommen. Aber nicht nur an Flora und Fauna wurde gefeilt. Auch das Crafting, Kampfsystem, Housing und die Events hat man Schönheitskuren unterzogen. Wird The Repopulation damit nun zu einer harten Konkurrenz für die anderen Sci-Fi-MMOs auf dem Markt? Bildet euch eure eigene Meinung mithilfe der durch unseren Neuzugang Sarah Hübner zusammengestellten Vorschau.
Ein turbulenter Neuanfang
Wir befinden uns nach einer intergalaktischen Reise als übrig gebliebener Vertreter der Rasse Mensch auf dem Planeten Rhyldan, um dort mit unseren Mitspielern einen Neuanfang zu starten und – wie der Spieletitel schon verspricht – das menschliche Volk wieder zahlenmäßig aufzustocken. Aber nicht nur die außerirdischen Bewohner des Planeten wollen uns diesen Plan zunichtemachen. Auch in den eigenen Reihen bilden sich Fraktionen, wie zum Beispiel die versklavenden OWON (One World, One Nation), die ausschließlich auf das Recht des Stärkeren bauen und per Klonmaschinerie ihre Bevölkerungsdichte erhöhen wollen. Kinder, Schwache und Kranke werden dabei aus dem Weg geräumt. Dies sieht die Organisation der FPR (Free People’s Republic), gebildet aus Gegnern des OWON-Regimes, nicht gern und steht deshalb auf Kriegsfuß mit dieser Fraktion. Welche Gesellschaftsform sich durchsetzen wird, liegt in der Spielerhand.
Länder und Nationen – Städte und Fraktionen
Länder: Der Spieler hat die Möglichkeit, Ländereien einzunehmen und zu bebauen. Über die Errichtung einer Kontrollbasis gehört der Boden im angrenzenden Gebiet ganz euch und kann somit als Heimat für eine neue Stadt genutzt werden. Die Städte stehen dabei unter dem Eigentum der Nation, die das Land per Basis eingenommen hat. Zumindest bis gegnerische Angriffe versuchen, euch dies streitig zu machen. Aber dazu später mehr in den Infos zum Kampfsystem.
Nationen: Die Nationen in The Repopulation sind gleichzusetzen mit einem Gildensystem. Spieler können sich hier zu Interessengemeinden zusammenfinden und gemeinsam Missionen erleben, dynamischen Ereignissen – sogenannten Engagements – entgegentreten und Überfälle sowie Belagerungen planen und durchführen. Zusätzlich ist hier eure Verwaltungszentrale für Beziehungen zu anderen Nationen, denen ihr freundlich und natürlich auch feindlich gesinnt sein könnt. Der entsprechende Status wird hierbei Auswirkungen auf das Verteidigungssystem eurer Städte und Umgebungen haben, da Turrets und andere automatisch gesteuerte Einheiten die entsprechend feindlich gekennzeichneten Völker nun erbarmungslos angreifen, sobald sie in ihre Nähe kommen.
Städte: In den Städten ist eurer Kreativität keine Grenze gesetzt. Ganz nach Belieben könnt ihr eure Stadt unter anderem zur Ressourcensammlungsstätte, zur Shoppingmeile mit NPC-Unterstützung oder auch zur Siedlung für die Mitglieder eurer Nation machen. Hierbei kann nicht nur das Gebäude jeweils selbst platziert werden. Auch für die Inneneinrichter unter euch werden jede Menge Mobiliar und Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt.
Fraktionen: Zu Beginn müsst ihr euch zunächst entscheiden, ob eure Sympathie der OWON (One World, One Nation) oder der FPR (Free People’s Republic) Fraktion gilt. Im späteren Spielverlauf könnt ihr anschließend auch den Sprung zur Gesetzlosigkeit wagen und als Rouge beziehungsweise Schurke den außerirdischen Planeten erforschen. Der Wechsel zum Schurken ist hierbei zwar jederzeit möglich, jedoch wollen die Entwickler die Retoure zur OWON oder FPR sperren. Einmal Gauner, immer Gauner. Als Vorteil beider Beginnerfraktionen wird betont, dass ihr bereits Verbündete habt, mit denen ihr gegen die jeweils anderen Lager antreten könnt beziehungsweise die euch unterstützen und beschützen. Als Schurkenvolk steht der Spieler zunächst allein gegen alle. Allerdings ist natürlich die Bildung von Allianzen mit anderen Nationen nicht ausgeschlossen, sodass auch der Gesetzlose eine große Gefolgschaft gewinnen kann.
Wahlrecht für Kampfarten!
Grundsätzlich kann man – was das Kampf-System betrifft – die MMO-Gemeinde in zwei Gruppen unterteilen: Die Aktionsleistenliebhaber, die gleichbleibende Tastenkombinationen bevorzugen, und die Actionfreunde, denen Variationen und Aktionsmöglichkeiten gar nicht umfassend genug sein können. Above and Beyond Technologies kommt beiden Spielerparteien durch verschiedene individuell wählbare Modi entgegen. Es handelt sich hierbei um den sogenannten Action- und RPG-Modus. Wie die Namen bereits andeuten, handelt es sich beim RPG-Modus eher um das klassische MMO-Kampfsystem, wohingegen beim Action-Modus in eine Art Shooter-Atmosphäre gewechselt wird, wobei sogar die Ansicht zwischen Third- und First-Person änderbar ist. Die Entwickler versprechen hierbei, dass kein Modus dem jeweils anderen vorteilhaft gegenübersteht.
Des Weiteren ist es möglich, sich auf Fähigkeitstypen und die jeweils dazugehörigen Waffenarten zu spezialisieren. So stehen Nahkampfwaffen, wie Äxte und Klingen, zur Verfügung, aber auch Schießprügel mit kurzer, mittlerer und Langstreckenreichweite. Auch Instrumente mit flächendeckendem Bereichsschaden, wie wir ihn von Schrotflinten kennen, darf hier nicht fehlen. Das Wort Spezialisierung nehmen die Entwickler hierbei sehr ernst, denn der Wechsel von einem Fähigkeitstyp – wie Nah- oder Fernkampf – in einen anderen während des Gefechts soll Strafen nach sich ziehen. Dabei soll es sich nicht um Schikane handeln, sondern den Spieler eher dazu bewegen, seiner jeweils gewählten Rolle treu zu bleiben. Allgemein wurden bei den einzelnen Waffen auch Faktoren wie Präzision und Rüstungsdurchdringung eingearbeitet. Gezielte Angriffe auf Beine und Arme des Gegners sollen diesen so handlungsunfähig machen, wobei der obligatorische Headshot natürlich den höchsten Gegnerschaden erzeugt. Verschiedene Rüstungs- und Haltungsarten sowie Deckungen in den verschiedenen umkämpften Gebieten bieten euch Boni und Schutz vor der Kampfeslust eures Feindes. Solltet ihr aber genügend Kontrahenten erfolgreich entgegen getreten sein, habt ihr die Möglichkeit, das Momentum zu aktivieren. Hierbei handelt es sich um eine Art Special Move, der in kleinen Portionen oder in einer mächtigen Aktion serviert werden kann.
Pimp my Ride! – and my weapon
Um schneller und effektiver von A nach B im Open-World-Szenario von The Repopulation zu kommen, dürfen Fahrzeuge nicht fehlen. Die Entwickler sprechen hierbei auch von Vehikeln, die zur Gruppenaktivität genutzt werden können. Das heißt Fahrer und Schützen können zusammen während ihres Road-Trips agieren und so Feinde am Straßenrand aus dem Weg räumen. Auch robustere Verkehrsmittel werden zur Verfügung gestellt, die sich gleich mit ganzen Gebäuden messen können. Falls die Durchschlagskraft des Gefährts euch allerdings noch zu niedrig sein sollte, habt ihr die Möglichkeit mit sogenannten Fittings die Werte eures mobilen Untersatzes zu verbessern. Diese Aufrüstungsteile können über das Crafting erworben und mit bis zu fünf Sockeln ergänzend an das jeweilige Vehikel angebracht werden. So kann es zum Beispiel zu einer vehementen Steigerung des Schadens kommen. Das Gleiche gilt auch für eure Waffen. Erhöhte Reichweite, Präzision und Geschwindigkeit führen euer Kriegswerkzeug beispielsweise in ganz neue Effektivitätsdimensionen.
PvP – von Soft- bis Hardcore
Wer kein Freund von PvP-Action ist, kann sich in The Repopulation trotzdem wie zu Hause fühlen. Der Status zwischen aktiver und inaktiver Militärangehöriger – also PvPler und Nicht-PvPler – kann jederzeit nach Lust und Laune geändert werden. So kommen Befürworter von PvE und Crafting auch voll auf ihre Kosten. Sichere Gebiete werden zudem rund um die Startstadt garantiert. Spieler, die allerdings den PvP-Nervenkitzel suchen, werden die Möglichkeit haben auf sogenannte Hardcore-Server zu wechseln. Dort gilt das Jeder-gegen-Jeden-Prinzip und die Teilnahme wird mit militärischen Rängen, neuen Belohnungen und Fähigkeiten vergütet. Aber auch außerhalb der Hardcore-Gebiete wollen die Entwickler zum PvP-Kampf ermutigen, denn das Erobern von Städten und Ländereien im Nationenkrieg fördert die Interaktion zwischen den Spielern und steigert so den Spielspaß. Zumindest in der Theorie.
PvE – die Bestien sind los
Unser neuer Planet Rhyldan bietet eine Vielzahl an tierischen und menschenähnlichen Alienbewohnern. Mit den Hokfig, T’Seef und den Scavangern finden wir eher friedliche Bewohner vor, die erst zur tödlichen Bestie werden, sobald Bedrohungen nahen. Im Gegensatz dazu stürzen sich in den Höhlen die Leesoo auf den Spieler, auf dem Land wiederum die Setlang. Weniger Angst muss man vor den eidechsenartigen Nacoot haben, auf deren Speiseplan eher kleineres Getier, wie Vögel, steht. Im Untergrund verharren unterdessen die Okolat, die in Tunnelsystemen ihre Population vorantreiben und diese bei Angriffen auch verteidigen. Ein imposantes Aussehen gaben die Entwickler den Brachuras, die an eine mannshohe Kreuzung zwischen Insekt und Mensch erinnern.
Aber nicht alle computergenerierten Bewohner müssen bekämpft werden. In The Repopulation habt ihr auch die Möglichkeit Pets zu halten. Unterteilt werden diese in drei Gruppen: Roboter, geklonte sowie gezähmte Haustiere. Vorteil der Roboterfreunde ist, dass diese nicht sterben können. Sie können jederzeit nach Ausfällen repariert und euch wieder zur Seite gestellt werden. Allerdings nagen diese Wegbegleiter beim Erwerb tüchtig an eurem Geldbeutel. Anders sieht das bei gezähmten Pets aus. Ihr fangt sie in ihren Kindertagen und bringt sie mit der Tierzähmungsfähigkeit auf eure Seite. Je nach Wachstumsphase steigt auch die Kraft eures Gefährten. Letzteres heißt aber auch, dass die volle Power nicht sofort eingesetzt werden kann, was stellenweise nachteilig wirkt. Auch geklonte Pets haben Nachteile. Sie besitzen leider nicht die gleiche Kapazität an Kraft und Ausdauer wie das Originalgeschöpf. Dafür können aber verschiedene DNS-Arten von geskillten Genetik-Ingenieuren kombiniert und somit Hybriden erschaffen werden.
Das Skillsystem
Unendliche Möglichkeiten tun sich beim umfassenden Skillsystem von REPOP auf. Ganz allgemein wird hier nach den folgenden Gruppen unterschieden: Handels- und Craftingfähigkeiten (Reparatur, Bergbau, Robotik, Chemie etc), generelle (Konzentration, Unsichtbarkeit, Diebstahl etc.) und defensive (Parieren, Verteidigung etc.) Fähigkeiten sowie natürlich auch Kampf- (Laser, Schutz, Konter etc.), Support- (Diplomatie, Erste Hilfe, Veterinärmedizin etc.) und Rüstungsfähigkeiten (Schild-, Energie- und Rüstungsarten-Taktiken etc.). Auch hier werden, wie bei den Waffen, Spezialisierungen unterstützt und durch mehr Erfolgspunkte bei Ausführung der jeweiligen Fähigkeit belohnt.
(Missions-)Maßnahmen vom Rhyldaner Arbeitsamt
Da aller guten Dinge drei sind, bietet The Repopulation auch bei den Missionen drei verschiedene Arten an: statische, One-Time und generierte Missionen. Bei den statischen Missionen handelt es sich um kurze Questreihen, die sammelorientiert sind oder auch Kopfgelder für Gegner beinhalten. One-Time Missionen hingegen arbeiten nach dem wer-zuerst-kommt-Prinzip. Das heißt, die anbietenden NPCs tauchen zufällig an verschiedenen Orten auf und der erste Spieler, der unserem Polygon-Freund aus der Patsche hilft, bekommt die Belohnung. Ganz anders sieht das bei den generierten Missionen aus. Um diese bestreiten zu können, hat der Spieler die Möglichkeit seinem virtuellen Ich den Status „Looking for Work“, also jobsuchend, zu verleihen. Dadurch muss nicht mehr auf die Pirsch nach Quests gegangen werden, sondern die NPCs schreiben den Spieler höchstpersönlich per E-Mail an. Die Missionen können dann, ebenso wie bei den anderen Aufgaben, abgelehnt oder angenommen werden.
Nach all der harten Arbeit hat der Spieler sich aber auch Belohnungen verdient. Hier winken Gegenstände aber auch neue Fähigkeitskarten, die im Skillbaum eingesetzt werden können. Je anspruchsvoller sich eure Quest gestaltet hat, desto höher fällt die Prämie aus. Dies zeigt sich besonders bei den dynamischen Events in der Welt von The Repopulation, den sogenannten Engagements. Diese können unter anderem auch willkürlich auftreten und verändern teilweise das komplette betroffene Gebiet, was Flora, Fauna und Bosse angeht. Bei erfolgreicher Bewältigung des Engagements wird der Loot zwischen den beteiligten Spielern je nach Mitwirkungsgrad aufgeteilt.
Technik, Geschäftsmodell und Startschuss
Technisch basieren wird REPOP auf der Hero-Engine, welche bereits bei Star Wars: The Old Republic zum Einsatz kam und generell auf den 3D-Spaß in MMOs spezialisiert wurde. Welche genauen Ansprüche an eure PCs daheim gestellt werden, ist leider noch nicht bekannt. Erste Screenshots verraten bereits, dass uns ein recht hübsches, wenn auch nicht überwältigendes Spiel erwartet. Vorgesehen ist der Start für das Jahr 2013. Auf einen genaueren Termin wollen sich Above and Beyond Technologies hier noch nicht festlegen.
Bei The Repopulation wird es sich um einen Free-2-Play-Titel handeln. Lediglich im Cash Shop sind Zahlungen mit echten Euro angesiedelt, wobei die Entwickler allerdings keinesfalls auf eine Pay-2-Win-Strategie setzen wollen. Laut eigener Aussage zumindest, genaue Details über Echtgeld-Items gibt es noch keine. Wie in letzter Zeit üblich, versuchte auch The Repopulation sein Glück auf Kickstarter und schaffte es, mit über 50.000 US-Dollar gefunded zu werden. Dabei dürfen Spender, die über 3000 Dollar investiert hatten, sogar eigene Inhalte zusammen mit Above and Beyond Technologies entwickeln.
Unser Ausblick
Bei The Repopulation handelt es sich um ein vielversprechendes Projekt aus der Feder eines Indie-Entwickler-Studios, das vor allen Dingen versucht, eine große Spielergemeinde mit einem MMO-All-In-One-Paket zu ködern. Das Angebot nach freier Wahl von Kampf- und Spielsystem klingt verlockend und lädt auch zum Blick über den Tellerrand ein. Die Grundelemente, wie Story, Fraktionen, Gameplay und Missionen sind zwar hierbei nicht neu, durch das kostenlose Angebot und die Freiheit zur Benutzerdefinierbarkeit lässt The Repopulation aber seinen ganz eigenen Charme spielen. Wir hoffen insgesamt, dass Above and Beyond Technologies sich ihre Nähe zum Spieler als Individuum bewahren und warten gespannt auf die finale Umsetzung im Game selbst.