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The Walking Dead: Season 2: Kein Weg zurück

Episode fünf „No Going Back“ führt uns geradewegs zum Finale der zweiten Staffel von The Walking Dead und wirft uns dabei im letzten Drittel die eine oder andere knifflige Entscheidung an den Kopf, die sich gravierend auf den weiteren Spielverlauf auswirkt. Ob die letzte Episode einen würdigen Abschluss für die zweite Staffel darstellt, klären wir in unserem Test.

Mit großen Schritten Richtung Finale

Was haben wir nicht alles durchgestanden? Wir haben gute Freunde verloren, mussten schwierige Entscheidungen treffen und sahen dem Tod so oft ins Auge, wie wahrscheinlich kein anderer Charakter in dem Zombie-Adventure. Wir haben versucht die Gruppe zusammenzuhalten, menschlich und emotional zu handeln, fair zu Fremden zu sein – und das alles als Kind. Doch ist die kleine Clementine am Ende der zweiten Staffel wirklich noch ein kleines Mädchen?

Bereits in der ersten Episode machte sie eine unglaubliche Entwicklung durch, wuchs über sich selbst hinaus und war den meisten Erwachsenen oft emotional wie charakterlich meilenweit überlegen.

Wir haben mitgefiebert, in spannenden wie brenzligen Situationen auf unseren Controller geschlagen und jedes Angst- wie Glücksgefühl von Clem in uns aufgesogen, als wären wir selber im Spiel gewesen.

Nun soll mit der fünften Episode „No Going Back“ die zweite Staffel also ein Ende finden. Keine einfache Sache, schließlich erinnern wir uns gerne bzw. mit einem lachenden und einem weinenden Auge an das großartige und bewegende Finale der ersten Staffel. Selten haben wir eine so tiefe emotionale Bindung zwischen zwei Charakteren in einem Videospiel erlebt, wie zwischen Lee und Clementine.

Und doch möchten wir an dieser Stelle keinen Vergleich ziehen und die zweite Staffel nüchtern für sich betrachten. Hier liegt der Fokus ganz klar auf Clementine und ihrem unbändigen Willen zu überleben und jederzeit an das Gute im Menschen zu glauben. Auch wenn sie ab und an ein wenig überzeichnet und fast schon erwachsen wirkt – okay, vielleicht eine logische Konsequenz der Apokalypse, schließlich ist in so einer Welt kein Platz mehr für eine glückliche Kindheit. Entweder man akzeptiert die Welt in der man lebt und lernt damit umzugehen, oder eben nicht.

Während Clem auch in Episode fünf fast unermüdlich (aber meist erfolglos) versucht die Gruppe zusammenzuhalten und als Einzige klare und rationale Gedanken fassen kann, beginnt sich der geistige Zustand der anderen stetig zu verschlechtern. Kein Wunder, wenn man einmal zurückblickt und bedenkt, was jeder Einzelne durchmachen musste, um an diesen Punkt zu gelangen.

„No Going Back“ schließt direkt an den fiesen Cliffhanger der letzten Episode an und bugsiert uns damit inmitten eines Kampfes um Leben und Tod. Kurz danach erleben wir eine für die finale Episode überraschend langsame Passage mit weiterhin großartigen Dialogen und der einen oder anderen Überraschung. Es scheint, als ob Telltale die Charakterzüge der einzelnen Gruppenmitglieder kurz vor dem Ende noch einmal in aller Ruhe beleuchten wollte. Schade nur, dass Clem dadurch ein wenig ins Abseits rückt, obwohl sie eigentlich die Protagonistin in der zweiten Staffel darstellt.

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Schnell wird allerdings klar, dass es mit großen Schritten auf das Finale zugeht. Der Bruch in der Gruppe ist im Laufe der Zeit einfach zu groß geworden, um auf ein „Happy End“ zu hoffen. Wir müssen uns dabei entscheiden, auf welcher Seite wir letztendlich stehen möchten.

Wurden die Entscheidungen und die daraus resultierenden Folgen in den letzten Episoden noch kritisiert, da es meistens mehr oder weniger aufs Gleiche herauslief, bekommt ihr im letzten Drittel die volle Packung serviert. Dabei gibt es gleich mehrere Enden, die sich allesamt komplett voneinander unterscheiden – es liegt ganz an euch, wie ihr entscheidet.

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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