Wir hatten während der gamescom in Köln die Möglichkeit, den dritten Teil der The Witcher-Reihe Wild Hunt näher zu begutachten und kamen in den Genuss einer 45-minütigen Live-Gameplay-Vorführung der Entwickler. Dank offener, dynamischer und riesiger Spielwelt macht das Action-Rollenspiel bereits jetzt einen sehr guten Eindruck und könnte selbst Bethesdas Oberknaller Skyrim in den Schatten stellen. Trotz der großartigen Präsentation sind natürlich noch einige Fragen offen. Unsere Eindrücke und Einschätzungen zu The Witcher 3: Wild Hunt lest ihr in unserer Preview.
Wenig ist bisher über The Witcher 3: Wild Hunt bekannt. Einige Trailer sowie Screenshots deuteten zwar schon im Vorfeld ein vielversprechendes Open-World-Rollenspiel hin, das sogar an dem Thron von Bethesdas Skyrim kratzen könnte. Wirkliche Gameplay-Szenen bekamen wir bisher allerdings noch nicht zu Gesicht.
Während der gamescom in Köln hatten wir die Möglichkeit einen näheren Blick auf Hexer Geralt von Riva während einer 45-minütigen Live-Gamesplay-Vorführung zu werfen. Die gezeigten Szenen sowie Geralts erste Monsterjagd wussten durchaus zu überzeugen. Genau wie die ersten Einblicke in die riesige und dynamische Spielwelt – die wie aus einem Guss wirkt – und wie auch die typische The Witcher-Stimmung.
Die Qual der Wahl
Sogar zu der Handlung rund um die namensgebende ‘Wild Hunt‘ bekamen wir während verschiedener Dialoge mit einigen NPCs erste Story-Brocken serviert, die sich durchaus interessant anhören und durch die unzähligen Nebenmissionen in verschiedene Richtungen gelenkt werden kann. Doch Geralt ist keinesfalls die zentrale Figur in The Witcher 3, obwohl er sehr wohl auch in Wild Hunt den Protagonisten verkörpert, der auf keiner festen Seite steht. Denn wie uns versichert wird, besitzt die Spielwelt ihr Eigenleben. Helfen wir den Bewohnern eines kleinen Dorfes beispielshalber nicht bei einem Banditen-Problem, könnten wir dasselbe Dorf einige Zeit später bei unserer Rückkehr in Schutt und Asche wiederfinden.
Auch Geralts Umwelt macht einen lebendigen Eindruck. Laufen wir auf unserem Weg durch ein kleines Städtchen, beobachten wir, wie die Bewohner ihrem Tagwerk nachgehen und uns offenbar ignorieren. Als Hexer werden wir von den Menschen bestenfalls gemieden, als hauptberuflicher Monsterjäger ist man allerdings auf uns angewiesen, auch wenn die spätere Bezahlung meist eher ungern stattfindet.
Einer riesigen Spielwelt folgen zwangsläufig auch lange Laufwege. Wie CD Projekt RED betonte, ist alles, was wir sehen können auch wirklich erreichbar und lässt sich erkunden. Der Berg in der Ferne sieht wie ein interessantes Ausflugziel aus? Statten wir dem Gebirge doch einmal einen Besuch ab! Wer keine Lust hat, sich die Füße wund zu laufen, der kann in Wild Hunt auf verschiedene Fortbewegungsmöglichkeiten zurückgreifen.
Die bequemste Methode stellt da die angenehme Schnellreise dar. Allerdings übersieht man so den einen oder anderen interessanten und lohnenswerten Ort am Rande des Weges. Zudem müssen Schnellreiseziele im Vorfeld erst erkundet werden, um diese später ansteuern zu können. Ortsunkundige sowie Neulinge dürfen per Pferd längere Strecken zurücklegen. Das Reiten gestaltet sich bereits in der Alpha-Phase äußerst flüssig, doch auch hoch zu Ross benötigen wir laut Entwickler ungefähr 40 Minuten, um die gesamte Karte zu durchqueren. Wer nicht seekrank ist, der kann sich allerdings auch ein Boot chartern und damit in See stechen.
Je nach Wetter müssen wir uns allerdings gegen hohen Wellengang zur Wehr setzen. Beeindruckend sind auch die riesigen Wale, die uns ein Stückchen auf unserem Weg begleitet haben. Die unterschiedliche Witterung sowie der dynamische Tag- & Nachtwechsel machen bereits jetzt einen sehr guten Eindruck. Ein herannahendes Gewitter samt dazugehörigen Sturmböen beispielshalber ließ die an Seilen hängenden Laternen eines Dorfes in alle Richtungen schwingen, wodurch groteske Schatten auf dem Boden entstanden.
Im Wald ächzten die Bäume angesichts des Sturms und ließen bei uns den Gedanken aufkommen, sich in Acht vor herabfallenden Ästen zu nehmen, nachdem erste Regentropfen auf den Boden aufschlugen. Sollten der Übergang der Tageszeiten sowie das komplexe Wettersystem im fertigen Spiel tatsächlich so gut wie in dem uns gezeigten Gameplay-Ausschnitt ausfallen, könnte Wild Hunt die Latte für kommende Rollenspiele ein ganzes Stück höher legen. Aufpassen sollte der Entwickler lediglich, dass sich das Wetter ‘realistisch‘ verhält und sich ein Gewitter nicht ständig mit strahlendem Sonnenschein abwechselt.
Ab in die Hölle
Als passionierter Monsterjäger müssen wir ab und an auch Monster jagen. Genau hier lagen in den Vorgängern die Stärken. Und genau auf diese besinnt man sich offenbar auch in The Witcher 3: Wild Hunt. Doch bevor wir uns mit unserem blanken Silberschwert auf Monsterhatz begeben, steht ein wenig Detektivarbeit an. Schließlich müssen wir im Vorfeld herausfinden mit welcher Kreatur wir es zu tun bekommen. Besonders hilfreich sind die hiesigen Dorfbewohner nur im seltensten Fall. Zudem bekommen wir meist verschiedene Möglichkeiten, wie wir eine Quest zu beenden vermögen. Allerdings müssen wir uns immer über die möglichen Konsequenzen im Klaren sein.
Haben wir das jeweilige Monster ausgemacht, schmeißen wir uns in den Kampf, der noch ein wenig schneller und flexibler daherkommt, als es noch im Vorgänger der Fall war. Nicht umsonst wurden zahlreiche neue Kampfanimationen in Wild Hunt integriert. Als Hexer nutzen wir nicht nur unser Silberschwert gegen die Ausgeburten der Hölle, sondern verfügen darüber hinaus über einige Zauber, um beispielshalber unsere Gegner zurückzuschleudern oder in Flammen zu stecken. Die Kombination aus Zauber, Schwertkampf und schnellen Rollen, um Attacken auszuweichen, funktioniert bereits jetzt erstaunlich gut.