Nach einer rund einstündigen Gameplay-Präsentation zu The Witcher 3: Wild Hunt auf der gamescom, sind wir uns sicher, dass der dritte Teil der Serie das Zeug zu einem sehr guten Rollenspiel hat. Entscheidend wird sein, wie sinnvoll Entwickler CD Projekt Red die riesige Spielwelt füllen kann und ob die Handlung rund um die Wilde Jagd zu motivieren weiß.
Unterwegs im No Man's Land
Nachdem wir bereits im letzten Jahr einen genauen Blick auf das Action-Rollenspiel The Witcher 3: Wild Hunt werfen konnten, hatten wir während der diesjährigen gamescom in Köln die Gelegenheit, weitere Einblicke in die Spielwelt, das Kampfsystem sowie die Handlung zu erhalten.
Bereits vor einem Jahr machte der Titel des polnischen Enwicklerstudios CD Projekt Red einen sehr guten und vor allem weit vorgeschrittenen Eindruck, obwohl damals ein Release erst für 2015 angekündigt war. Und noch bleiben den Jungs und Mädels des Entwicklers einige Monate zur Verfügung, um ein möglichst rundes Spiel zu veröffentlichen. Als Release-Termin wurde während der E3 in Los Angeles der 24. Februar 2015 offiziell bekannt gegeben. Erlaubt sich der Entwickler keine großen Schnitzer in den kommenden Monaten, sind wir uns sicher, mit The Witcher 3: Wild Hunt ein richtig gutes, wenn nicht sogar ein hervorragendes Rollenspiel serviert zu bekommen. Dafür müssen allerdings alle bisher gezeigten Elemente perfekt miteinander harmonieren.
Innerhalb einer rund einstündigen Gameplay-Vorführung der PC-Version von Wild Hunt wurde uns der Ablauf einer der Hauptmissionen demonstriert. Hexer Geralt von Riva kommt gerade von einer erfolgreichen Greifen-Jagd, die Trophäe der Kreatur hängt als Zeichen des Triumphes an dem Sattel seines weißen Pferdes. Wir überqueren eine steinerne Brücke, die uns über einen Fluss in die Stadt Novigrad führt. Hier suchen wir unseren Auftraggeber, um ihm unser Geschenk zu übergeben. Als Gegenleistung verlangen wir allerdings kein Gold, sondern wertvolle Informationen. Nur so kommen wir in The Witcher 3 letztendlich zum Erfolg. Unser neues Ziel heißt No Man's Land. Möchten wir uns per Pferd auf die Reise begeben, benötigen wir laut Entwickler etwa 15-20 Minuten. Also entscheiden wir uns für das Schnellreisesystem, das im Grunde wie das von Skyrim funktioniert. Es lassen sich also nur zuvor bereits erkundete Gebiete ansteuern.
Eindrucksvoll ist die schiere Größe, die uns vor Augen geführt wird, als wir die riesige Weltkarte sehen. Alleine die Stadt Novigrad machte einen riesigen Eindruck, obwohl wir während der Präsentation nur einen Bruchteil davon zu sehen bekamen. Auf der Weltkarte erscheint die Region fast schon lächerlich winzig.
Während Novingrad nur so vor Leben pulsiert und wir am liebsten an jeder Ecke stehen bleiben würden, um dem geschäftigen Treiben beizuwohnen, stellt sich eine Frage, die wohl jedem Rollenspiel das Genick brechen würde. Wie gut ist die restliche riesige Spielwelt wirklich gefüllt? Schließlich werden wir von den Entwicklern mehrfach darauf hingewiesen, dass jeder Ort, den wir erkennen können, auch erreichbar ist. Ob wir letztendlich wirklich lebendig dort ankommen, ist allerdings eine andere Frage. Schließlich lauert in den verschiedenen Regionen neben blutrünstigen Banditen eine Vielzahl an tödlichen Monstern und Kreaturen, die uns das Leben nicht unbedingt einfacher machen.
In Novigrad angekommen erwartet uns ein vom Krieg heimgesuchter Ort inmitten finsterer Sümpfe. Wir befinden uns auf der Suche nach weiteren Informationen, die uns Hinweise auf den Verbleib der Frau mit dem aschenen Haar liefern. Lange alleine bleiben wir in den verlassenen wirkenden Sümpfen nicht, plötzlich tauchen einige Ertrunkene aus dem seichten Wasser auf und scheinen einen denkbar schlechten Tag erwischt zu haben, wer kann es ihnen bei diesem Ort verdenken?
Während wir gegen menschliche Gegner unser Stahlschwert wählen, greifen wir gegen die Ertrunkenen zu unserem Silberschwert. Das Kampfsystem von The Witcher 3 läuft angenehm flüssig und flott ab. Per Rolle zur Seite oder nach vorne befreien wir uns aus brenzligen Situationen, nur um blitzschnell wieder anzugreifen und den Kreaturen unser Silberschwert ins tote Fleisch zu rammen.
Die einzelnen Schwerhiebe kombinieren wir mit unseren Hexer-Zeichen. So können wir beispielshalber mit Igni eine Feuerwelle in Richtung unserer Feinde schleudern, was nicht nur sehr wirkungsvoll ist, sondern auch noch hübsch anzusehen ist. Unsere Zeichen wählen wir in einem Kreismenü, während das Spiel automatisch in Zeitlupe schaltet. Wir haben also selbst in sehr schnellen Kämpfen immer genügend Zeit, um reagieren zu können.
Besonders gut hat uns der Kampf gegen einen Werwolf gefallen, allerdings benötigt es bei solchen Monstern im Vorfeld ein wenig Vorbereitung. So können wir diverse Tränke einnehmen, um zum ultimativen Monsterjäger zu mutieren. Aufpassen wir müssen wir dabei aber, nicht zu viele Tränke zu uns zu nehmen. Denn Trank für Trank vergiften wir unseren Körper mehr und müssen ab einem bestimmten Grad mit verschiedenen Nebenwirkungen rechnen – inmitten eines Kampfes eher ungünstig.
Später im Spiel stoßen wir auf eine Höhle. Allerdings scheint der Gang mit Wasser vollgelaufen zu sein. Da Geralt aber in The Witcher 3 nicht mehr wasserscheu ist, springen wir ohne lange zu zögern in das kühle Nass und tauchen mit kräftigen Zügen den überfluteten Höhlengang entlang. Überhaupt wirkt Geralt nicht nur bei Kämpfen deutlich beweglicher, auch bei kurzen Sprints durch den Wald oder gelegentlichen Kletterpassagen im Gebirge erfreuen wir uns an einem erweiterten Bewegungsrepertoire.