Das Entwicklerstudio CD Projekt Red hat damals für die Nutzung der The Witcher-Lizenz nur etwa 8.500€ bezahlt. Das teilte jetzt der ehemalige Geschäftsführer Sebastian Zieliński in einer öffentlichen Facebook-Unterhaltung mit.
Heute gehört sie zu den wohl größten Marken im großen Bereich der Fantasy: The Witcher, die Saga rund um den Hexer Geralt und seine Abenteuer. Die Geschichte basiert auf den Romanen des polnischen Autors Andrzej Sapkowski, der dadurch mittlerweile internationalen Ruhm erlangen konnte. Neben den äußerst erfolgreichen Videospielen, allen voran The Witcher 3, plant Netflix jetzt sogar eine Serie, die sich mit der Welt des Hexers beschäftigt.
Nahezu geschenkte Lizenz
Dass die Kosten der Lizenz mal ein wahres Schnäppchen waren, ist heute kaum mehr vorstellbar, wenn man den Erfolg bedenkt. Offenbar ist es jedoch wirklich so gewesen, denn wie jetzt der ehemalige Geschäftsführer von CD Projekt Red Sebastian Zieliński in bei Facebook mitteilte, zahlte man damals nur 35.000 Polnische Zloty, was heute umgerechnet knapp 8.500€ sind. Die Unterhaltung kam zustande, da vor einigen Wochen ein Bericht auftauchte, dessen Inhalt aussagte, dass das mittlerweile geschlossene Entwicklerstudio Metropolis Software – das vor CD Projekt Red im Besitz der Lizenz war – nur etwa 3.500€ an Sapkowsi bezahlt habe. Der damalige Geschäftsführer Adrian Chmielarz wies diese Behauptungen von sich.
Sebastian Zieliński meinte, dass diese Zahl durchaus realistisch klinge und legte offen, dass auch einige Jahre später die Lizenz weiterhin für einen sagenhaft günstigen Preis unter die Leute gebracht wurde. Die Geschichte wird noch verrückter, denn er teilte ebenfalls mit, dass die Kosten in zwei Raten bezahlt wurden, um dem Studio die Begleichung einfacher zu machen.
Kaum Geld für Sapkowski
Noch heute sei Zieliński im Besitz des ersten Vertragsentwurfs, da der Name Geralt falsch geschrieben wurde und Sapkowski nicht bereit war, einen Vertrag zu unterschreiben, der seinen Hauptcharakter namentlich als 'Gerald' enthielt. Selbst nachdem der Vertrag korrigiert wurde und Sapkowski unterschrieb, verzichtete er auf eine Gewinnbeteiligung, da er dem Projekt keinerlei Erfolg zutraute.
Durch diese Aussage dürfte auch endlich klar werden, warum Andrzej Sapkowski kein Fan von Videospielen ist, sie als dumm bezeichnet und erst im März mitteilte, dass er seine Lizenz nur noch für einen riesigen Sack voller Geld verkaufen würde. Da er aber mit Netflix an der neuen Serie arbeitet, sollte Sapkowski nun auch endlich seine verdienten Gelder erlangen – trotz seiner sehr besonderen Art.