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The Witcher (Serie): Hat das Binge Watching-Modell den Erfolg der Serie geschmälert?

Ist Binge Watching in der heutigen Zeit nicht mehr zeitgemäß? Angesichts des Erfolgs der „The Witcher“-Serie stellt sich die Frage, ob dieser Erfolg noch größer hätte ausfallen können.

In den letzten Jahren aber auch insbesondere in den letzten Monaten haben Serien verschiedenster Genres einen gewissen Hype durchlebt. Die finale Staffel von Game of Thrones hat Millionen Zuschauer versammelt und dazu gebracht, jede Woche über die neuesten, in diesem Fall leider eher enttäuschenden, Ereignisse der Serie zu sprechen. Daneben hat jede neue Folge von „The Mandalorian“ einen neuen Baby Yoda-Hype ausgelöst.

Ist Binge Watching noch zeitgemäß?

Die Frage, die sich jetzt richtigerweise stellt, ist, ob The Witcher ebenfalls von einem derartigen Veröffentlichungsrhythmus profitiert hätte. Nehmen wir beispielsweise das kontinuierliche Grunzen von Henry Cavill als Geralt. Okay, es ist nicht das Meme-Level, das ein Baby Yoda erreicht hat, aber hätte das kontinuierliche Teilen solcher Szenen über einen längeren Zeitraum nicht auch Aufmerksamkeit erzeugt?

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Indiskutabel ist die Tatsache, dass es Zuschauer gibt, die diesen Binge Watching-Stil präferieren und vielleicht genau deswegen Netflix auch abonniert haben, die diesen Veröffentlichungsstil seit Start für sich etabliert haben. Für den Konsumenten selbst kann es klare Vorteile generieren: Der Zuschauer kann den Inhalt einer Staffel als zusammenhängenden Film genießen und muss sich nicht Woche für Woche erneut in den Inhalt einarbeiten. Das Konsumieren einer Serie über einen Zeitraum von über zwei Monaten hat eben auch unweigerlich zur Folge, dass unter Umständen Serien parallel geschaut werden müssen. 

Serien im Zeitalter digitaler Diskussionen und Memes

Im Direktvergleich hat sich Disney Plus genau gegen dieses Binge Watching-Modell entschieden und ist mit „The Mandalorian“ eine wirklich passable Strategie gefahren. Zwar wurde sich im Netz hier und da über die fehlende Binge Watching-Möglichkeit beschwert, aber der Hype und die Aufmerksamkeit, die über einen wirklich langen Zeitraum generiert wurden, sind bemerkenswert. Wenn wir ehrlich sind, hätte Baby Yoda womöglich niemals ein derartiges Hype-Level erreicht, wenn all die süßen Szenen zeitgleich veröffentlicht worden wären und die Zuschauer sich nur die besten Szenen rausgepickt hätten. Im Endeffekt waren es auch die Diskussionen zwischen den Folgen, die die Erwartung an eine neue Folge geschürt haben. 

Die große Frage, die sich die Unternehmen nun stellen müssen, ist, wann es sich lohnt eine Serie gebündelt zu veröffentlichen und wann die Folge lieber in einem Wochenrhythmus erscheinen sollten. Reicht es, eine ikonische Figur wie Geralt, Rittersporn oder Baby Yoda zu haben? Was bleibt, ist die hypothetische Frage, wie sich die „The Witcher“-Serie geschlagen hätte, wären die Folgen bis in den Februar 2020 erschienen.

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