Dass die Witcher-Serie unter anderem von Leuten entwickelt wurde, die die Spiele und Bücher dazu nicht leiden konnten, wirkt mehr als paradox. Es ist aber nicht das erste Mal, dass die Crew bei Spieleverfilmungen versucht, auf Abstand vom Original zu gehen.
Wie zum Beispiel bei Bella Ramsey, die in der Serien-Adaption zu The Last of Us mitspielen wird und der nahegelegt wurde, die Spiele vorher nicht zu spielen.
Wie viel Fandom gehört in eine Adaption?
Fragt man den Produzent und Schreiber Beau DeMayo ist es essentiell wichtig mit der Grundmaterie vertraut zu sein, um gebührend am Vermächtnis einer Geschichte andocken zu können. Bei der Arbeit an „The Witcher“ hat er dabei leider schlechte Erfahrung gemacht.
DeMayo berichtet, dass einige aus dem Schreiber-Team nicht nur keine Fans waren, sondern sich sogar aktiv über die Vorlage lustig gemacht hätten. Für ihn ein absoluter Garant für negative Stimmung und Drama am Set.
Aufgrund dieser unschönen Erfahrungen hat er bei seinen neuesten Arbeiten zum Disney+ X-Men ’97 Reboot von vornherein klar gemacht, dass nur Menschen an der Geschichte mitschreiben dürfen, die den nötigen Respekt und die nötige Vertrautheit mitbringen.
The Witcher: Liebe zur polnischen Vorlage
Zum Glück für Fans des Originals, gab es auch einige neben DeMayo, die absolute Fans vom „Witcher“-Universum waren. Wie zum Beispiel Henry Canvill, der ja bekannterweise nicht nur Fan der Spiele, sondern auch mehr als begeistert von den literarischen Geschichten ist.
Die obskure Welt der polnischen Fantasy, die der Schriftsteller Andrzej Sapkowski erschaffen hat, mag nicht alle Geschmäcker treffen. Trotz den Meinungsverschiedenheiten hinter den Kulissen, wurde die „Witcher“-Serie jedoch ein voller Erfolg.
Wer weiß, ob wir diesen Erfolg, dem guten Einfluss von Henry Cavill und Beau DeMayo verdanken, oder vielleicht doch gerade dem angeregten Austausch von verschiedenen Sichtweisen im Schreiberstübchen.