Es klingt wie ein Aprilscherz. Eine VR-Brille, die ihren Nutzer nicht nur schädigen, sondern diese sogar töten kann. Doch Oculus-Mitbegründer Palmer Luckey hat dieser verrückten Idee jetzt Leben eingehaucht.
Vermutlich nicht ganz zufällig stellte er seine Idee am 6. November. 2022 vor. Der Tag, an dem in der fiktiven Anime-Serie Sword Art Online die Nutzer eines MMORPGs unvorgesehen in die Spielewelt eingezogen werden und plötzlich um ihr richtiges Leben kämpfen müssen.
Reallife-Deathmatch
In der Fiktionswelt gibt es bereits mehrere Geschichten, in denen Menschen in Spielen und Wettstreiten ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen müssen. Tribute von Panem, „Running Man“ und „Squid Game“ sind nur einige davon.
In dem Anime „Sword Art Online“ (SAO) können Spieler*innen durch ein neues Nervegear-Headset das dazugehörige MMORPG fühlen und erleben, wie das richtige Leben. Doch schockiert müssen die Nutzer feststellen, dass sie sich nicht mehr aus dem Spiel ausloggen können.
Der einzige Weg, aus dem MMORPG auszusteigen, ist es, das Spiel durchzuspielen. Doch beim Tod im Spiel wird durch das Nervegear-Headset auch das richtige Gehirn gegrillt. SAO hat Palmer Luckey inspiriert solch ein Todesspielzeug auch in Wirklichkeit zu entwickeln.
Adaption vom Nervegear-Headset
Ein komplettes Erleben einer virtuellen Realität, wie es in „Sword Art Online“ stattfindet, fasziniert den Entwickler sehr. In seinem persönlichen Blog teilte er mit, dass er gute und schlechte Nachrichten zur Entwicklung eines realen Nervegear-Headset hat.
Die gute, er habe 50 Prozent davon bereits umsetzen können, die schlechte – bisher ist nur der Teil mit dem Sterben realisierbar. In seinem „Todes-Headset“ funktioniert das über mehrere Sprengladungen, die in der VR-Brille angebracht sind, und die triggern, sobald der Bildschirm in entsprechenden Game-Over-Farben erstrahlt.
Die andern 50 Prozent, das perfekte sensitive Wahrnehmen einer solchen virtuellen Realität, wie es in SOA gezeigt wird, ist seiner Meinung jedoch noch ferne Zukunftsmusik. Nichtsdestotrotz reizt ihn der Gedanke, Gamedesign aufzupeppen, indem man das eigene Risiko erhöht.
Tödliche Videospiele irgendwann Realität?
Es gibt jetzt schon reale Spiele, die aus mehr als nur zum Spaß gespielt werden. Poker zum Beispiel bekommt dadurch, dass es um Geld gespielt wird, einen zusätzlichen Reiz. Palmers Meinung nach könnte das Erhöhen des Einsatzes bei Videospielen auch grundlegend verändern, wie man diese spielt.
Bisher ist sein Prototyp nur ein Gegenstand der Kunst für das eigene Büro. Aber er ist überzeugt, dass sein provokanter Vorstoß irgendwann auch andere dazu inspirieren könnte, ein derart unbekanntes Territorium im Gamedesign zu erkunden.
Seine VR-Brille ist die erste ihrer Art, aber er ist überzeugt davon, dass es sicherlich nicht die Letzte sein wird.