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Twitch: Ist das Ende der Hot Tub-Streams nah?

Hot Tub-Streams sind schon lange keine neue Kategorie mehr auf Twitch. Für manche ist es ein unliebsames Thema, andere haben sich im Gegensatz ein Geschäft damit aufgebaut. Einige weiblich gelesene Streamer auf der Plattform verdienen sich mit den Streams im aufblasbaren Plantsch-Pool oder sogar an einem echten Strand ihren Lebensunterhalt.

Das scheint aber nicht mehr allzu leicht möglich zu sein, nachdem die Streaming-Plattform ihre Regelungen zu sexuellen Inhalten angepasst hat. Streamerinnen beklagen nun, dass sie zu Unrecht gesperrt wurden und so ihren Einnahmen beraubt werden.

Streamer*innen werden ihrer Existenzgrundlage beraubt

Letztes Jahr schienen „Hot Tub”-Streams auf Twitch, bei welchen Streamer*innen buchstäblich in einem Plantschbecken oder Whirlpool saßen, der letzte Schrei gewesen zu sein. Sie wurden sogar so beliebt, dass die Plattform eine neue Kategorie eingeführt hat. Im Deutschen heißt sie Pools, Whirlpools und Strände.

Der Trend ist teilweise zurückgegangen, doch gibt es immer noch einige Streamer*innen, die diese Kategorie füllen und damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Diese werfen der Plattform nun vor, sie unrechtmäßig gesperrt zu haben und sie damit ihrer Existenzgrundlagen zu berauben. Eine solche Streamerin mit dem Benutzernamen SpookyUnagi wurde allein in der letzten Woche zweimal gesperrt.

Twitch hat sich nicht dazu geäußert, warum das passiert ist, aber SpookyUnagi behauptet, dass sie nichts getan habe, was dies rechtfertigen würde: „Ich habe nichts gestreamt, was über die Vorgaben dessen hinausgeht, was die Top-Streamer mit den neuen Richtlinien weiterhin gestreamt haben.“

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Eine andere Streamerin, Spoopy Kitt, hat ähnliches erlebt. Sie behauptet, dass mehrere Frauen auf der Plattform davon betroffen sind:

„In den letzten Wochen wurden immer mehr Mädchen gebannt, seit die [verbesserten Richtlinien] veröffentlicht wurde[n]. Wenn ihr die Richtlinien ändern wollt, sagt es einfach. Politische Spielchen sind kein Ersatz für eine klare Kommunikation. Der Lebensunterhalt der Menschen steht auf dem Spiel.“

Neue Richtlinien auf Twitch: Sind Pool-Streams in Gefahr?

Beide Streamerinnen beziehen sich auf einen kürzlich veröffentlichten Blogbeitrag von Twitch, in dem es um Verbesserungen der Richtlinien für sexuelle Inhalte geht. Denn es ist nicht ungewöhnlich, dass Streamer*innen in ihren Pool-Streams leicht bekleidet zu sehen sind. Dementsprechend sah sich die Streaming-Plattform gezwungen, klarzustellen, was dabei erlaubt ist und was nicht.

Diese Richtlinien wurden im Beitrag noch einmal spezifiziert. Es wird nun klarer aufgeführt, was mit sexuellen Inhalten gemeint ist.

  • Kamerafokus auf Brüste, Hintern, Genitalbereich oder Posen, die diese Bereiche in den Vordergrund stellen.
  • Fummeleien oder eindeutige Gesten in Richtung von Brüsten, Hintern oder Genitalien.
  • Verhalten oder Aktivitäten in Bezug auf Fetische, wie Fokussieren auf Körperteile für die sexuelle Befriedigung oder erotische Rollenspiele.
  • Erotische Tänze (Poledance), die sexuell anzüglich gestaltet werden.
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Die Pool-Streams betreffend heißt es in den Richtlinien beispielsweise, dass „Badekleidung erlaubt ist, solange sie die Genitalien vollständig bedeckt und weiblich gelesene Personen, müssen auch die eigenen Brustwarzen bedecken.“ Laut den Aussagen der Streamer*innen haben sich diese an die Vorgaben gehalten. Warum sie trotzdem gesperrt wurden, bleibt bisher unkommentiert.

Dementsprechend fordert vor allem SpookyUnagi um mehr Klarstellung vonseiten des Streaming-Unternehmens, denn die Kategorie der Whirlpool-Streams existiert für genau die Inhalte, für die sie scheinbar gebannt wurde. Zusätzlich vermutet sie einen gezielten Angriff durch Ban Bots auf ihren Account, der scheinbar für die Sperren verantwortlich ist:

„Wenn Twitch das Bikini-Streaming abschaffen will, dann soll es so sein. Das ist ihr Unternehmen und ihr Vorrecht. Aber die Kategorie gibt es immer noch. Es muss eine klarere Anleitung veröffentlicht werden. Man kann deutlich erkennen, dass es sich um koordinierte Angriffe im Kommentarbereich von Ban Bots handelt.“

Ob Streamer*innen wirklich von Ban Bots attakiert wurden oder ob sie der neuen „Hot Tub“-Politik zum Opfer gefallen sind, kann bisher nicht bestätigt werden. Die Verantwortlichen von Twitch haben bisher auch noch keinen Kommentar dazu abgegeben.

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Dina Manevich

Hat ein Faible fürs House-Flipping und führt ein erfolgreiches Power-Wash-Unternehmen. Sieht in Gotham nach dem Rechten und besucht gerne Zauberschulen. Freut sich schon, bald wieder in den Verbotenen Westen zurückzukehren.
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