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Twitch experimentiert mit neuen Formen von Werbung

Niemand mag Werbung. Wer früher viel vor dem Fernseher hing und nicht gerade die öffentlich-rechtlichen Sender nach 20 Uhr konsumiert hat, wurde vermutlich früh mit dieser Abneigung konfrontiert. Denn das Schauen eines Spielfilms, bei dem drei Mal in einer geschlagenen Stunde Anzeigen für Shampoo, Autos und die Apothekenrundschau auf dem Bildschirm flimmern, ist einfach kein Vergnügen.

Streamingdienste mit Abo-Service haben diese Praktik weitesgehend aus ihrem Angebot gestrichen. Weil die Plattform Twitch aber kostenlos ist und sich selbst sowie die dort auftretenden Medienmenschen bezahlen will, kommt der lilafarbene Anbieter nicht ohne Werbung aus.

Neue Wege der Werbung auf Twitch

Nun will die Plattform neue Wege in Sachen Werbung beschreiten und mit ungewohnten Formaten herumexperimentieren. Auf Twitter veröffentlichte Twitch ein kurzes Beispielvideo zu den sogenannten „Streaming Display Ads“, die bald probehalber in Streams einfließen sollen.

Anstatt dass der oder die Streamer*in hinter einem Werbevideo verschwindet, läuft der Stream während der SDAs wie gewohnt weiter. Die neue Form der Werbung soll beispielsweise als Banner am unteren Bildschirmrand dargestellt werden, oder links und unten den Stream halb einrahmen. Twitch schreibt, dass Streamer*innen einen Teil der Werbeeinnahmen erhalten (wie bei anderer Werbung auch üblich) und dass es sich um ein optionales Feature handelt.

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Die lila Plattform bezeichnet diese neue Form der Werbung als weniger störend, weil sie keinen Einschnitt im Stream darstellt. In einem weiteren Tweet heißt es, dass nicht mehr als acht dieser SDAs pro Stunde geschaltet werden sollen und diese jeweils zehn Sekunden andauern. Gleichzeitig beruft man sich darauf, dass sich diese Angaben je nach Nachfrage verändern können. Es ist also nichts in Stein gemeißelt.

Diese neue Art der Werbung soll allerdings automatisch funktionieren und die einzelnen SDAs können nicht manuell vom Streamenden geschaltet werden. Twitch verspricht, dass es keine Überlappungen mit Werbevideos geben soll. Das würde allerdings bedeuten, dass SDAs keinen Ersatz für Videos darstellen. In einer FAQ dagegen begründet Twitch das Experiment damit, dass man den Streamer*innen die Möglichkeit geben wolle, ohne unterbrechende Werbevideos ihr Einkommen zu generieren.

Ob die SDAs die bisherigen Werbevideos also ersetzen oder lediglich ergänzen werden, bleibt bis auf Weiteres abzuwarten. Ob sie wirklich weniger störend sind, auch. Schließlich mag niemand Werbung.

Übrigens: Wenn ihr selbst Streamer*in seid und in der Vergangenheit Probleme mit Urheberrechtsverletzungen wegen dem Abspielen von Musik hattet, haben wir an dieser Stelle den passenden Tipp für euch!

Jonas Höger

Amtierender Arenaleiter und Soulsborne-Veteran mit Zweihänder-Fetisch. Der Joker der Japano-Games, egal ob Danganronpa-Nische oder Xenoblade-Mainstream. Außerhalb der virtuellen Welt am liebsten zwischen Jazz und Literatur unterwegs."
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