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Twitch klärt über die Richtlinien und Verbote auf, die ab Januar gelten

Eine Welle der Entrüstung ging in dieser Woche durch die Twitch-Community als es hieß, dass sehr konkrete Begriffe im Rahmen neuer Richtlinien gegen Hassverhalten und Belästigung verboten werden soll. Es folgten Beschwerden darüber, dass harmlosere Worte auf eine mögliche Verbotsliste kommen an Stelle weitaus offensiverer Beleidigungen.

Twitch hat nun allerdings etwas genauer aufgeklärt, was mit den neuen Regelungen auf sich hat und beruhigt die Community.

Neue Richtlinien sollen Community schützen

Schon seit Längerem bemüht sich Twitch proaktiv gegen hasserfülltes, beleidigendes und anfeindendes Verhalten auf der Streamingplattform vorzugehen. Durch das Aufeinandertreffen zahlreicher verschiedener Menschen kommt es hier immer wieder zu Beleidigungen, Ausgrenzung und Diskriminierung, dem man zunehmend Einhalt gebieten will.

Vor allem Frauen, Mitglieder der LGBTQIA+-Community, Schwarze sowie Indigene und Farbige sollen durch die neuen Maßnahmen zunehmend geschützt werden, da diese Gruppen am häufigsten davon betroffen sind. Außerdem eine eigene Kategorie gegen Sexuelle Belästigung in den neuen Richtlinien aufgenommen. Darunter fällt:

  • Das wiederholte Kommentieren der wahrgenommenen Attraktivität einer Person, auch wenn man diese selbst für positiv oder komplementär hält, ist verboten, wenn Anzeichen dafür vorliegen, dass dies nicht erwünscht ist.
  • Es ist verboten, unzüchtige oder explizite Kommentare zur Sexualität oder zum Aussehen eines Menschen abzugeben.
  • Das Senden unerwünschter/aufgeforderter Links zu Nacktbildern oder Videos ist untersagt.
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Was ist nun passiert? Mit Bekanntgabe der neuen Verordnung nannte Twitch im Rahmen eines Livestreams konkrete Begriffe, die laut den neuen Richtlinien nicht mehr akzeptabel seien, darunter simp, incel und virgin, da diese Worte sich beleidigend auf die sexuelle Aktivität einer anderen Person beziehen. Das betrifft auch simp-Emotes, die entfernt werden, sobald sie gemeldet worden sind.

Die Reaktion der Community: Grundsätzlich verfolgte Twitch damit einen guten Weg, viele sahen darin allerdings ein Problem, das eine Twitter-Nutzerin auf den Punkt brachte:

„Ehrlich gesagt ist es nicht einmal das. Es ist die Tatsache, dass man immer noch rassistische und abfällige Begriffe veröffentlichen kann, aber wenn Dinge wie simp, incel und virgin gesagt werden, kann das dazu führen, dass jemand gebannt wird. Es ist einfach eine falsche Priorität und beweist weiter, dass sie nicht zuhören.“

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Was bedeutet simp oder incel überhaupt? Während incel eher eine Selbstbezeichnung heterosexueller Männer ist, die unfreiwillig keinen Geschlechtsverkehr haben, wird der Begriff simp auf Twitch als Bezeichnung für zumeist männliche User verwendet, die sich zu sehr für eine Streamerin ins Zeug legen und ihnen vermeintlich verfallen sind.

Twitch verbietet simp, incel und virgin nicht – direkt

Das neue veröffentlichte Statement von Twitch macht es damit nicht besser, denn darin erklärt die Plattform, dass sie kein generelles Verbot für Begriffe wie simp in gelegentlichen Verwendungen erlassen, sondern Maßnahmen ergreifen, in denen Worte wie diese beleidigend oder belästigend verwendet werden.

Was also zunächst streng und einschränkend aussieht, könnte schlussendlich gar nicht in dem Umfang geahndet und bestraft werden, wie es zunächst den Anschein hat. Und obwohl es sich hierbei nicht um diese konkreten Begriffe, Wort-Filter oder eine schwarze Liste zu handeln scheint, könnte Hass auf Twitch künftig strenger geprüft werden. Wie konsequent das in der Praxis umgesetzt wird, bleibt noch abzuwarten.

Die neuen Richtlinien treten am 22. Januar 2021 in Kraft.

Cynthia Weißflog

Eigentlich Elbennymphe der Unsterblichen Landen, die sich bei PlayCentral.de als Videospiel- und Buchliebhaberin tarnt. Löffelt beim Artikeltippen exzessiv Nussmus und führt eine Dreiecksbeziehung mit Geralt und Yennefer. Rollenspiel-Enthusiastin, die in CS:GO grundsätzlich keine Hühner tötet.
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