Der 24/7-Livestream PietSmietTV wurde von den Medienanstalten als Fernsehsender eingestuft. Deshalb wurden die PietSmiet-Jungs nun dazu aufgerufen, eine teure Sendelizenz zu beantragen. Sollte diese nicht bis Ende April vorliegen, droht ein Verbot.
Die Jungs von PietSmiet haben eine weitere Mitteilung der USK erhalten, in der erwähnt wird, dass nicht nur PietSmietTV, sondern auch der reguläre Streaming-Kanal betroffen ist. Die Let's Player müssten für ihren nicht durchgängig und ohne festes Programm sendenden Kanal ebenfalls eine Rundfunklizenz beantragen.
Bisherige News – PietSmietTV betroffen
Wer in Deutschland einen Fernsehsender ausstrahlen möchte, benötigt eine Sendelizenz der Landesmedienanstalten. Im Internet gilt das genauso wie auf den klassischen Kanälen oder via Satellit. Unklar war bislang aber, ob 24/7-Wiederholungskanäle wie PietSmietTV auf Twitch unter diese Kategorie fallen.
Was die Medienanstalten an PietSmietTV kritisieren
In einer Sitzung der Landesmedienanstalten wurde PietSmietTV nun offiziell als Sender kategorisiert. Das heißt, zur Ausstrahlung muss eine Sendelizenz beantragt werden, die zwischen 1000 und 10000 Euro kostet. Sollte sie bis Ende April nicht vorgelegt, wird ein Verbot ausgesprochen und Twitch muss den Livestream löschen.
„Bei dem Angebot handelt es sich um einen Streaming-Kanal, der an sieben Tagen pro Woche über 24 Stunden überwiegend Let’s Plays, die das Spielen von Games zeigen, verbreitet“, heißt es von den Medienanstalten. „Der Kanal, der auf der Plattform Twitch.tv läuft, ist aus Sicht der ZAK ein Rundfunkangebot ohne Zulassung.“
Sendeplan und Live-Inhalte reichen für einen Fernsehsender
Beanstandet wird vor allem, dass es sich bei PietSmietTV um einen Livestream handelt, der nach einem Sendeplan übertragen wird und eigene Inhalte bietet. Wenn das allein für die Einstufung als Fernsehsender reicht, sind auch andere Vollprogramm-Streams auf Twitch betroffen, sofern sie keine Sendelizenz vorweisen können.
Öffentlich geäußert haben sich die Jungs von PietSmiet derweil noch nicht zu dem Schreiben der Medienanstalten. Peter Smits findet die Nachricht lediglich „schade“. PietSmietTV trifft es als ersten 24/7-Livestream in Deutschland. Großunternehmen wie die ESL haben genauso wie der Online-Sender RocketbeansTV eine Sendelizenz.
Kritik an dem System kommt auch von den Landesmedienanstalten selbst: „Das Netz ist voll von rundfunkähnlichen Angeboten. Daher sollte es hier zeitnah zu einer Anpassung der Gesetze kommen. Wir brauchen offline wie online gleiche Voraussetzungen für Rundfunkangebote“, sagt der ZAK-Vorsitzende Siegfried Schneider.