Zum Monatsbeginn ist das Ultimatum abgelaufen, das die Landesmedienanstalten PietSmietTV aufgrund einer fehlenden Rundfunklizenz gegeben haben. Nun haben die Betreiber die Einstellung des Sendebetriebs angekündigt: PietSmietTV wird keinen Stream mehr übertragen.
Streamer mit festen Sendezeiten brauchen auf Twitch eine kostenpflichtige und mit Auflagen verbundene Rundfunklizenz, so die Einschätzung der Landesmedienanstalten. Dies würde für viele Kanäle das Ende der Livestreams bedeuten, darunter auch für PietSmietTV.
Der 24/7-Livestream-Kanal sendet bereits seit längerer Zeit vor sich hin und verzeichnet im Schnitt etwa 100-200 gleichzeitig aktive Zuschauer. Problem: Auch dieser Kanal fällt unter das Konzept des Rundfunks und würde eine Lizenz benötigen.
Die Hintergründe:
Twitch: PietSmiet braucht Sendelizenz, sonst droht VerbotRundfunklizenz sorgt für Probleme
In einem ersten Schreiben an Peter Smits, Geschäftsführer und Gründungsmitglied der PietSmiet-Truppe, wurde ein Ultimatum bis zum 30. April 2017 gestellt. Die Betreiber sollten sich bis zu dem Datum entweder für den Erwerb einer Rundfunklizenz oder die Einstellung des Projekts entscheiden.
Der Erwerb einer Rundfunklizenz ist für Streamer mit Einschränkungen und horrenden Kosten verbunden. Eine vier- bis fünfstellige Summe wird für sie veranschlagt, Streamer müssten sich außerdem Jugendschutzrichtlinien beugen und könnten Inhalte ab 16 erst ab 22 Uhr übertagen.
Keine Rundfunklizenz für PietSmietTV
Die Betreiber von PietSmietTV haben sich gegen den Erwerb einer Genehmigung zum Weiterbetrieb des Twitch-Kanals entschieden. PietSmietTV habe die Übertragung sämtlicher Inhalte zum Monatsanfang beendet.
Stimmen aus Branche, Politik und Publikum sprechen sich einhellig für eine Überarbeitung des Rundfunkstaatsvertrags aus. Auch die Landesmedienanstalten fordern eine Anpassung an moderne Zeiten, man müsse seine aktuellen Pflichten aber dennoch umsetzen – das Gesetz ist Schuld.