Twitch greift durch: Anscheinend gibt es auch in der heutigen Zeit noch immer Menschen, die mit ihren Ansichten im achtzehnten Jahrhundert stecken geblieben sind. Sie vertreten klare Geschlechterrollen, nach denen Frauen für den Haushalt zu sorgen haben. Emanzipation ist für sie allenfalls ein Fremdwort.
Diese antiquierten Ansichten sind an sich schon schlimm genug und man täte gut daran, diese für sich zu behalten. Dennoch gibt es Personen, die sich nicht davor scheuen, ihre Meinung öffentlich kundzutun. Genau das tat nun aber der englische Twitch-Streamer Greekgodx.
„Streaming ist für dich beendet!“
Während Greekgodx selbst am streamen sei, sollte sich seine Zukünftige um den Haushalt kümmern. Oberkörperfrei erklärte der Engländer, dass seine Partnerin kochen und putzen soll, indes er selbst streamt und damit das Geld verdient. Weiter meint er, dass sein Haus „verdammt nochmal“ sauber zu sein hat. Immerhin dürfe seine Lebenspartnerin auch bei ihm wohnen.
„Das geht an alle Frauen raus, die mich daten wollen, vor allem an Streamerinnen. Wenn du mit mir zusammen sein willst: Deine Streaming-Karriere ist vorbei. Ich werde streamen, während du für mich kochst und sauber machst. Du kümmerst dich um die Kinder, während ich das ganze Geld verdiene.“ sagt Greekgodx
Mit seiner Auffassung, dass Frauen in die Küche gehören, schoss sich der 29-Jährige jedoch ins Streaming-Aus. Greekgodx versuchte sich damit zu rechtfertigen, dass Streaming für ihn eine psychische Belastung sei – zu spät. Twitch reagierte prompt auf seine sexistische Äußerung und quittierte die Aktion nur wenige Stunden später mit einem Bann.
Greekgodx sah sich wenig später herber Kritik ausgesetzt. Er bemühte sich um Schadenbegrenzung und äußerte sich über die klare Rollenverteilung auf Twitter: Selbstverständlich würde auch er den Haushalt übernehmen, gesetzt den Fall, seine Frau würde mehr Geld verdienen als er.
Twitch als Sprachrohr?
Greekgodx ist seit 2011 auf Twitch zu sehen. Er wurde vor allem als übergewichtiger Sidekick des Straemers LoLTyler1 bekannt und hatte gut 10.000 Zuschauer*innen. Der League of Legends-Spieler trennte sich später von Greekgodx. Nachdem er zwischen 2018 und 2019 erheblich an Gewicht verlor, fand dieser seinen mittlerweile muskulösen Kollegen nicht mehr lustig.
Greekgodx geriet daraufhin immer mehr in Kritik. Mit seiner äußerlichen Veränderung, habe sich auch sein Programm merklich verändert. Auf Social Media spricht man von einem „Gottkomplex“ und dass ihm sein Ego zu Kopf gestiegen sei. Seine Präsenz nahm im letzten Jahr deutlich ab. Er streamte erheblich weniger und hatte mit sinkenden Zuschauerzahlen zu kämpfen.
Greekgodx ist damit kein Einzelfall. Mit seiner unrühmlichen Aktion reiht er sich in die ruhmlose Riege vieler anderer Streamer*innen ein, die ebenfalls durch anstößige Aussagen auffällig geworden sind. Manche Content Creator mögen zuweilen vergessen, dass sie in der Öffentlichkeit stehen. Andere wiederum nehmen bewusst kein Blatt vor den Mund; nutzen gar ihre Reichweite und um ihre Meinung unter dem großen Publikum zu verbreiten.