Ausgelöst durch die aktuellen Skandale und Klagen, die Activision Blizzard erschüttern, hat sich die Twitch-Streamerin Sweet Anita zu ihren eigenen Erfahrungen in dieser Hinsicht geäußert. Sie zeigt sich wenig überrascht und berichtet von diversen Übergriffen während ihres Game Design-Studiums, das sie auch wegen der sexuellen Belästigung abgebrochen habe.
Sweet Anita ist von der Blizzard-Klage nicht überrascht
Sweet Anita streamt regelmäßig auf Twitch und kennt sich leider sehr gut mit diversen Formen von Belästigung, Stalking und Übergriffen aus. Dementsprechend zeigt sie sich von den aktuellen Ereignissen rund um Activision Blizzard alles andere als überrascht. Im Gegenteil: Ihre Erlebnisse als Game Design-Studentin decken sich mit solchen Berichten über Diskriminierung und sexualisierte Gewalt.
Belästigung im Studium: Als die Streamerin Anita noch Game Design studieren wollte, war sie in einer Klasse mit 40 männlichen die einzige weibliche Person. Dabei sei es zu diversen Übergriffen gekommen, wie sie auf Twitter berichtet. Sie sei nicht nur angestarrt worden, sondern auch belästigt. Hinter ihrem Rücken seien Wetten abgeschlossen worden, wer zuerst mit ihr Sex haben würde und zwei Studenten hätten ihr angeboten, ihr beizubringen, was „spitroasting“ ist.
Daraufhin habe sie das Studium abgebrochen und stattdessen Animation studiert. Da sei sie zwar auch die einzige weibliche Person zwischen 40 „Jungs“ gewesen, dort sei sie aber mit Respekt behandelt worden. Sweet Anita erklärt, sie habe es gerade noch rechtzeitig geschafft und gewusst, später nicht mit diesen Männern aus dem Game Design-Studium zusammen arbeiten zu wollen. Sie habe nicht gewollt, dass „ihr ganzes Leben so aussieht“.
Es schmerze sie, zurückzublicken und zu wissen, dass das die richtige Entscheidung war. Anita schreibt, ihr Leben wäre die Hölle geworden, wenn sie beim Game Design geblieben wäre. Die meisten Menschen würden ihr nicht glauben, wenn sie das erzähle, aber das sei ihre Generation an Game Designern. Dazu teilt sie einen Artikel über die Klage gegen Activision Blizzard.
Anita betont, sie sei nicht die einzige Person mit einer solchen Geschichte. Ihr zufolge sei das Ganze allerdings kein Problem mit Männern, sondern eines mit Gaming. Das komme ihrer Meinung nach dabei heraus, wenn Konsolen nur für „Jungs“ gekauft würden und die dann allein in ihren Zimmern aufwachsen, ohne Kontakt zu Frauen.
Das mag ein Teil des Problems sein, aber dürfte wohl kaum die einzige Ursache darstellen. Seit Jahren klagen viele Menschen über den weit verbreiteten Sexismus und toxische Unternehmenskulturen – zwei riesige, gesamtgesellschaftliche Probleme, die wohl kaum nur so zu erklären sind.