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Nachdem wir Valkyrie Elysium bereits vorab anspielen durften, hatten wir nun die Gelegenheit, das neue Action-RPG vor dem Release durchzuspielen. Womit uns der Titel überzeugen konnte, das verraten wir euch in unserem großen Test.
Das Ende der Welt steht bevor
Im Mittelpunkt der Story steht eine namenlose Walküre, die von Allvater Odin höchstpersönlich erschaffen wurde. Die Aufgabe, mit der sie vom Göttervater betraut wird, hat es auch direkt in sich: Sie soll den drohenden Weltuntergang, Ragnarök, verhindern.
Um ihre Mission erfüllen zu können, muss sie vier besondere Objekte beschaffen und möglichst viele Seelen läutern. Nur so können die Kräfte Odins wiederhergestellt werden. Die Erde wird inzwischen jedoch von Monstern bevölkert, weshalb der Walküre ein schwerer Kampf bevorsteht.
Wie dieser ausgeht, verraten wir euch an dieser Stelle selbstverständlich nicht. Die Story an sich verläuft zwar ziemlich vorhersehbar und wird nicht allzu spektakulär inszeniert, doch zu sehen, wie die Walküre zusehends an ihrem Auftrag zweifelt, ist durchaus interessant. Zudem ist für hohen Wiederspielwert gesorgt, denn „Valkyrie Elysium“ hat ganze vier verschiedene Endsequenzen!
Auf die Waffe/den Zauber kommt es an!
Mit guten Worten allein kann die stoische Kriegerin das Ende der Welt natürlich nicht verhindern. Glücklicherweise hat sie ein umfangreiches Waffenarsenal und diverse Zauber, die sie nutzen kann. Hiermit lassen sich beeindruckende Kombos entfesseln.
Unser erster Eindruck aus der Demo hat sich zudem bestätigt: Das Kampfsystem ist die größte Stärke von Valkyrie Elysium!
Jede Waffe hat unterschiedliche Fähigkeiten sowie Stärken und Schwächen. Schwerter sind quasi Allrounder, während die Walküre mit einem Degen zwar schnell, allerdings nur wenig Schaden austeilen kann. Darüber hinaus sind einige Waffen besser gegen bestimmte Gegner geeignet. Ihr könnt immer nur zwei Waffen gleichzeitig ausrüsten, deshalb solltet ihr weise wählen, was zu eurem Spielstil passt.
Neue Waffen könnt ihr in den linearen Levels der Spielwelt finden oder auch als Belohnung für besonders herausfordernde Missionen erhalten. Selbiges gilt für die Magie, welche die Walküre einsetzen kann. Jeder eurer Feinde ist nicht nur gegen einen Waffentyp anfällig, sondern hat auch eine Magieschwäche. Um so viel Schaden wie möglich verursachen zu können, müsst ihr beides gezielt ausnutzen.
Apropos Schwäche ausnutzen: Links neben der Lebensenergie der Feinde befindet sich eine weitere Leiste. Habt ihr diese komplett gefüllt, indem ihr die Magieschwäche der Gegner ausgenutzt habt, sind die Monster für wenige Sekunden gelähmt und euren Angriffen schutzlos ausgeliefert. Dadurch spielen sich die Kämpfe angenehm taktisch und ihr werdet dazu angehalten, stets eure Attacken zu variieren.
Diese Schwächen besitzen übrigens nicht nur die kleinen Standardgegner, sondern auch die Bosse. Die Konfrontationen gegen diese oftmals riesigen Monster zählen zu den Höhepunkten von „Valkyrie Elysium“ und sind schön fordernd ausgefallen. Die Bossgegner sind zudem deutlich ansprechender designt als die gewöhnlichen Feinde, die sich in Größe und Form nach wenigen Stunden wiederholen.
Steht mir bei, Heldengeister!
Eine große Hilfe sein können euch hierbei die sogenannten Einherjar, die Seelen verstorbener Krieger. Wie in den älteren Games des Valkyrie-Franchise verbringt ihr einen nicht unerheblichen Teil der Spielzeit damit, eine Heldentruppe um euch zu versammeln, die gemeinsam mit euch in die Schlacht zieht.
Jeder dieser Geister beherrscht eine andere Magie. Wenn ihr sie beschwört, stehen sie euch kurzzeitig zur Seite und greifen selbstständig die anwesenden Gegner an. Außerdem erhält eure ausgerüstete Waffe einen Magiebonus, etwa Blitz, Eis oder auch Feuer, was wir als sehr nützlich empfanden.
Mit der Kombination aus verschiedenen Waffen, Zaubern und euren Einherjar könnt ihr bildgewaltige Angriffsketten auf dem Bildschirm entfesseln und so den Trefferzähler immer weiter in die Höhe treiben. Dank schön geschmeidiger Animationen fühlen sich die Attacken der Walküre zudem herrlich wuchtig an und sorgen dafür, dass sich die Scharmützel sehr spaßig und befriedigend spielen.
In bester Action-RPG-Manier dürft ihr sowohl die Fähigkeiten der Walküre als auch eure Waffen im Laufe des Spiels natürlich auch verbessern. Für besiegte Gegner erhaltet ihr verschiedene Juwelen, die ihr in Upgrades investieren dürft.
An Speicherpunkten und in Walhalla dürft ihr eure Waffen verbessern. Neue Aufwertungen in den drei Skilltrees der Protagonistin könnt ihr indes jederzeit erwerben. So erhaltet ihr nicht nur Zugriff auf neue Angriffe, sondern auch auf neue Fähigkeiten, etwa verbesserte Ausweich- und Konter-Moves.
Auf diese Weise verwandelt ihr die Walküre Stück für Stück in eine wahrlich göttliche Kriegerin mit einem Aktionsrepertoire, das Odins würdig ist!
Die Kämpfe sind somit ein wahres Highlight in „Valkyrie Elysium“ und falls ihr Fans von Games wie „Devil May Cry“, „Ninja Gaiden“ oder den älteren „God of War“-Ablegern sein solltet, werdet ihr hier definitiv auf eure Kosten kommen! Lediglich die Kamera fing das Geschehen in engen Arealen nicht immer optimal ein und wir empfanden es als etwas schade, die Waffen während einer Kombo nicht wechseln zu können.
Gamedesign und Technik sind veraltet
So sehr wir das Kampfsystem nun auch für seine Komplexität gelobt haben, so sehr müssen wir die übrigen Facetten des Spiels jetzt kritisieren. Die anderen Bestandteile des Action-RPGs können leider nicht mit den spaßigen Monsterschlachten mithalten und wirken ziemlich veraltet.
Was meinen wir damit? Die Levels sind alle sehr linear und die Spielwelt wirkt leblos, als wären die Areale nur da, damit wir in ihnen kämpfen können. Alle paar Meter erscheinen neue Monster, denen wir uns oft in abgeschlossenen Arenen entgegenstellen müssen. Gut, wir kämpfen uns durch ein apokalyptisches Szenario, doch etwas mehr Charme hätte den Arealen nicht geschadet.
Außerdem gibt es in den Levels nur sehr wenig zu entdecken. Wir können uns zwar auf die Suche nach Truhen begeben, doch die Belohnungen sind oft kaum der Rede wert. Unseren Entdeckerdrang konnte „Valkyrie Elysium“ deshalb im Laufe unseres Playthroughs leider nicht wecken.
Auch die optionalen Nebenmissionen können da nicht mehr allzu viel herausreißen. Von hinterbliebenen Seelen könnt ihr kleine Aufträge annehmen, die jedoch nahezu immer sehr generisch ausgefallen sind. Sucht einen Gegenstand, erledigt einige Monster, fertig. Modernes Gamedesign sieht anders aus.
Die Technik wirkt gleichsam nicht unbedingt wie die eines Current-Gen-Spiels. Die Charaktermodelle, besonders das der Walküre, sehen schick aus und selbiges gilt für den Artstyle mit seinem Cel-Shading-Look. Allerdings können die Umgebungen und Standardgegner nicht mit den Hauptfiguren mithalten.
Zudem hatten wir auf der von uns gespielten PlayStation 5-Version immer wieder mit nachladenden Texturen sowie ins Bild ploppenden Objekten zu tun. Die steifen Gesichtsanimationen schaffen es des Weiteren nicht, Emotionen glaubhaft zu vermitteln. Dafür konnte uns der stimmungsvolle Soundtrack überzeugen.