Da Valorant als neuer Stern am E-Sport-Himmel scheinen will, hat Entwickler Riot Games nun die offiziellen Richtlinien für kommende Turniere vermeldet. Neben dem maximalen Preis-Pool wird in dem Dokument darin verwiesen, dass Blut-Animationen nichts bei kommenden, offiziellen E-Sport-Veranstaltungen zu suchen haben.
Weniger Blut, mehr Sponsoren für Valorant
Noch immer kämpfen Ego-Shooter mit dem Ruf des Killer-Spiels und werden für Gewaltverbrechen und Amokläufe verantwortlich gemacht. Kein Wunder, dass Unternehmen deshalb davor zurückschrecken für einige E-Sport-Tuniere als Sponsor aktiv zu werden. Auch bei dem typischen Vergleichsbeispiel CS:GO führt dies gelegentlich zu Absagen und Werbeeinschränkungen, denn hier bleibt Blut weiterhin optischer Teil des Taktik-Shooters.
Um diesem Phänomen in „Valorant“ entgegenzuwirken, stellt Riot Games in seinen kürzlich veröffentlichten Competition-Guidlines klar, dass die Option für die Darstellung von Blut in Turnieren deaktiviert werden soll. Diese Funktion existiert bereits jetzt im Spiel und wurde vorsorglich für genau solche Situationen eingebaut. Riots Senior Director für Esports Whalen Rozelle äußert sich hierzu gegenüber Bloomberg:
„Letztendlich möchten wir, dass unser E-Sport so zugänglich wie möglich ist, und dazu gehört auch, dass es eine möglichst große Reichweite hat. Durch das Ausschalten von Blut ermöglichen wir mehr Sponsoren und Vertriebshändlern, sich dem Ecosystem anzuschließen, was letztendlich zu mehr Zugänglichkeit und Stabilität für alle führt.“
Verboten ist für künftige Turniere deshalb ebenso die Preispool-Beteiligung von Firmen, die mit Glücksspielen, Pornografie, Waffen, Tabak, Alkohol, Drogen, Kryptowährungen, politischen und gemeinnützigen Organisationen in Verbindung stehen.
Valorant im E-Sport und Streaming
Es ist kein überraschender Schachzug, dass sich die Macher von „Valorant“ zugunsten einer größeren Reichweite und potenziellen Kooperationen nicht mit einer übermäßigen Gewaltdarstellung in Verbindung gebracht sehen wollen. Immerhin ist das E-Sport-Business inzwischen milliardenschwer, erreicht zahlreiche Menschen und setzt demnach kluge Entscheidungen seitens Entwickler, Veranstalter und Publisher voraus.
Dass sich das Spiel als Taktik-Shooter dabei ebenso wie „Counter-Strike: Global Offensive“ hervorragend für den E-Sport und zum Streamen auf Twitch und YouTube eignet, steht dabei wohl außer Frage. Ebenso positiv wirkt sich die Option für das Deaktivieren von Blut somit auch für Content Creator aus, deren Monetarisierung durch etwaige Gewaltdarstellung gefährdet werden könnte.
Im Sommer 2020 soll „Valorant“ die laufende Beta-Phase verlassen und offiziell erscheinen. Ein genauer Tag steht bisher nicht fest.