Ihr seid ein guter Zuhörer
Abgesehen von den Menschen, die an der Seuche erkrankten, scheint in London etwas gehörig nicht zu stimmen. Neben den obligatorischen Vampirjägern begegnen euch Skals und andere, übernatürliche Gestalten. Sie alle sind euch nicht gerade positiv gesinnt, sodass ein Kampf unumgänglich ist. Als Vampir seid ihr eins mit den Schatten und könnt besonders gut ausweichen und die Gegner mit unterschiedlichen Waffen, Skills oder euren Blutattacken zur Strecke bringen. Leider reicht eure Reserve nicht besonders lang und der Blutdurst überkommt euch erneut. Stunnt ihr einen Gegner, könnt ihr euch an ihrer Kehle laben und ihnen gleichzeitig Schaden zufügen. Im Notfall tun es auch die dreckigen Ratten am Boden, um einen Schluck zu trinken.
Viel Blut und viele Erfahrungspunkte gibt es allerdings von einer ganz anderen Gattung: Den Menschen. Der moralische Konflikt zwischen der Rettung der Menschen und den niederen Bedürfnissen eures Vampir-Daseins ist zentrales Element des Spiels. Im Laufe des Zeit trefft ihr allerlei Bewohner Londons aus verschiedenen Distrikten. Ihr könnt euch mit jedem unterhalten und selbst auswählen, welche Informationen ihr bekommen wollt. In Schlüsselmomenten müsst ihr eine der vorgeschlagenen Fragen, bzw. Anworten auswählen, die eine Konsequenz für den weiteren Spielverlauf mit sich bringen. Überlegt gut, wen ihr euch zum Freund, und wen zum Feind machen wollt. In einer gesonderten Aufstellung werden alle in Gesprächen gesammelten Informationen zusammengefügt. So entsteht nach und nach ein miteinander verbundenes Netzwerk an Informationen und Charakteren. Tut ihr den Bewohnern Gefallen, helft ihnen bei Problemen oder Ähnlichem, erfahrt ihr eventuell ebenfalls wichtige Hinweise für die Story.
Stabiler Bezirk oder Chaos-Distrikt?
Das viele Zuhören hat einen weiteren Vorteil: Je mehr ihr über einen Menschen wisst, desto nahrhafter ist sein Blut für euch. Doch überlegt gut, wem ihr wann das Leben aussaugt: Jede eurer Taten hat Konsequenzen und wirkt sich auf die Story sowie auch das Verhalten der Menschen aus. Tötet ihr zu viele Sterbliche in einem Distrikt, verfällt er ins Chaos. Das kann ebenfalls passieren, wenn ihr euch nicht auf die Forschung konzentriert und die Seuche sich ausbreitet. Mit verschiedenen Stoffen lassen sich Heilmittel herstellen, die mit der Zeit auch schlimmeres Leiden lindern. Ob ihr nun versucht möglichst alle zu retten, nur die Bösewichte tötet oder einfach jedem das Leben aus dem Leib saugt: London wird sich verändern und ihr müsst damit klarkommen.
Mit jedem Gespräch fügt sich in eurem Kopf ein weiteres Puzzleteil zusammen und ihr werdet merken, dass sich schnell Präferenzen gegenüber einigen der Charaktere einstellen. Vor allem im zweiten Distrikt sind viele der Figuren ein ganz bestimmter Typ, sodass sich jeder in einem von ihnen wiederfinden wird. Ob es gut ist, dieser inneren Verbundenheit zu folgen, werdet ihr wohl erst im späteren Verlauf herausfinden. Auch wenn jeder Charakterzug schon mal ziemlich ähnlich in einem anderen Spiel aufgetaucht ist, nerven die einzelnen Personen nicht. Sie bilden gemeinsam den Rahmen der Story rund um das von Seuche geplagte London.