Sechs Tage vor Ablauf der Kickstarter-Kampagne des psychologischen Horrorspiels Visage hat diese bereits einige interessante Funding-Ziele erreicht. Entwickler SadSquare Studio beantwortete häufig gestellte Fragen der Unterstützer und ging dabei unter anderem auf die Umsetzung und Länge des Titels sowie Finanzierungs- und technische Details ein.
Knapp eine Woche vor Ablauf der Kickstarter-Kampagne von Visage haben wir uns noch einmal intensiv mit dem Titel beschäftigt und konnten dabei einige neue Informationen und Updates zusammentragen.
Über das Spiel und die Kickstarter-Ziele
Wir erinnern uns: Visage ist ein psychologisches Horrorspiel und setzt damit auf Atmosphäre statt Jumpscares. Irgendwann in den 1980er Jahren finden wir uns in einer abgeschiedenen Stadt und einem verlassenen Haus wieder. Hier geschahen einst schreckliche Dinge, viele Menschen starben, sei es durch die eigene Hand oder äußere Einflüsse. Jeder Tod hat hierbei sein eigenes Gesicht und wir haben das Pech, sie alle kennenzulernen. Wir sind hierbei völlig hilflos, denn unsere einzige Waffe bleibt unser Verstand. Aber auch dieser schwindet, Stück für Stück, Schritt für Schritt, in diesem scheinbar verfluchten Haus.
Entwickler SadSquare Studio setzte für die Realisierung des Projekts mit 35.000 kanadischen Dollar (knapp 24.000 Euro) ein recht niedriges Ziel an. Nachdem dies Anfang Februar erreicht werden konnte, folgte recht schnell die finanzielle Absicherung einer PlayStation 4- und Xbox One-Version und auch Virtual Reality-Unterstützung wird realisiert, was sich bei dieser Art von Horrorspiel als sehr interessant erweisen dürfte. Kürzlich konnten zwei weitere Ziele erreicht werden: So werden uns nun neben dem Hauptantagonisten auch die toten Familienmitglieder, die einst in diesem Haus wohnten, verfolgen und es wird verschiedene Sprachausgaben geben. Derzeit sind Audioausgaben in Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch und Russisch geplant, je nach Unterstützung werden eventuell noch weitere Sprachen hinzugefügt.
Bis jetzt sind etwa 91.000 kanadische Dollar zusammengekommen. Realistisch scheint in Anbetracht der Zeit nur noch die große Spielerweiterung, die bei 110.000 kanadischen Dollar folgen wird. Neben einer größeren Umgebung sollen hier auch bessere Animationen integriert werden, um den Gruselfaktor für den Spieler zu erhöhen. Sowohl die multiplen Enden und die Erweiterung des Storysettings vom Haus auf die ganze Stadt als auch die geheime Überraschung werden wir wohl nicht mehr zu sehen bekommen.
Entwickler beantworten interessante Fragen
Das Projekt traf nicht nur bei uns auf großes Interesse, auch die Kickstarter-Unterstützer hatten viele Fragen an das Entwicklerteam. So interessierte den einen oder anderen, wie das gesammelte Geld verwendet wird. SadSquare Studio zeigte in einer Übersicht, dass die Hälfte der Spenden für Umgebung und Spielereignisse benötigt werden, 20% der Einnahmen in die Erstellung der 3D-Charaktere investiert werden und kleinere Beträge für Gameplaymechanik, Sounds, erwartete Gebühren etc. eingeplant sind.
Außerdem erklärte der Entwickler, dass man sich für eine Kickstarter-Kampagne entschieden habe, um sich nicht von den Verträgen eines Publishers in der künstlerischen Freiheit einschränken zu lassen. Man schließe eine spätere Kooperation allerdings nicht aus, falls diese sinnvoll erscheinen sollte.
Das durchaus niedrige Funding-Ziel ergab sich offenbar aus der Annahme der Entwickler, dass ein Horrorspiel deutlich weniger Spieler anspricht als zum Beispiel ein First-Person Shooter. SadSquare Studio gab zudem an, man sei als kleines und leidenschaftliches Team nicht primär an Geld interessiert, sondern wolle die Art von Spiel kreieren, die man selbst spielen würde. Man habe auch einfach Glück gehabt, da das Team viele Bereiche der Entwicklung selbst abdecken könne und zusätzlich auf kompetente Unterstützung verschiedener Menschen zählen dürfe, die ihr „Projekt des Herzens“ teils sogar ohne Entlohnung voranbrächten.
Visage soll recht umfangreich werden und uns eine angemessene Zeit lang in Atem halten. Geplant sind derzeit zwischen sechs und acht Stunden für einen Durchgang. Da die Ereignisse im Spiel aber zufällig aktiviert werden (und einzelne auch komplett wegfallen können) und damit jede Runde einzigartig sein soll, verspricht der Entwickler einen hohen Wiederspielwert.
Techische Details, Veröffentlichung und Virtual Reality
Zu den Systemvoraussetzungen könne man noch nicht viel sagen, man benutze derzeit eine GTX 970 und eine GTX 980 für die Entwicklung und vermute, dass ein 500 Dollar-Laptop vermutlich das Spiel nicht überleben werde. Derzeit sei keine physische Version des Spiels geplant. Man werde zudem nur mit Steam kooperieren, weil man die Plattform sowohl als Gamer als auch als Indie-Entwickler als Freund ansehe. Visage wird also wohl nur in unserer virtuellen Bibliothek stehen. Apropos virtuell: Derzeit sei eine Unterstützung von Oculus Rift, HTC Vive und PlayStation VR geplant, dies könne sich aber im Entwicklungsprozess noch ändern und stehe nicht final fest.
Die PC-Version von Visage wird auch mit Xbox One- und PlayStation 4- Controllern spielbar sein. Derzeit ist offenbar keine Mac- oder Linux-Variante geplant. Auf DLCs, In-Game-Transaktionen und Pre-Order-Boni angesprochen, versprach man scherzhaft Waffen, unendliche Munition und spezielle Ninja-Moves, sowie eine Zombie-Maske, die es einem ermögliche, sich mit den dunklen Entitäten anzufreunden und Poker zu spielen. Im Ernst: Nein, diese Optionen wird es in Visage definitiv nicht geben.
Derzeit haben sich mehr als 2500 Menschen an der Kampagne rund um das psychologische Horrorspiel beteiligt. Sechs Tage verbleiben noch, um weitere Extras für den Titel, der für Januar 2017 geplant ist, abzusichern. Sobald weitere Meilensteine erreicht werden oder die Entwickler neue Details preisgeben, informieren wir euch darüber wie gewohnt auf unserer Themenseite.
Ein Horrorspiel der etwas anderen Art
Das psychologische Horrorspiel, das statt Schreckmomente zu nutzen mit dunkler Atmosphäre unsere Ängste schüren will, präsentierte sich bereits vor einigen Wochen recht eindrucksvoll in einem Gameplay-Trailer. Ganz ohne Waffen stellen wir uns hierbei Entitäten, die von unserer Furcht angezogen werden, uns beobachten, attackieren und mit unserem Verstand spielen.