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WarCraft I Remastered im TEST – Lohnt sich das Geld fürs Upgrade?

Blizzard Entertainment hat mit WarCraft I Remastered eine Update-Version des Allzeitklassikers WarCraft I: Orcs & Humans auf den Markt geworfen. Hierbei handelt es sich um ein Echtzeitstrategie-Spiel der allerersten Stunde und es hat bis heute einen gewissen Charme. Aber es ist hinreichend bekannt, dass das Original mittlerweile kaum noch spielbar ist.

Das hat Blizzard aber nicht gestört, eine Remastered-Version zu produzieren und das Ganze übers hauseigene battle.net zu veröffentlichen. Nur was ist neu am Remastered? Und lohnt sich das Geld für das, was man am Ende bekommt?

In diesem Test erfährst du alles Wissenswerte zur Remastered-Version des ersten WarCraft-Spiels.

Früher war alles besser!

Ich erinnere mich an die gute alte Zeit: Ach, was war das schön. Als Kleinkind das allererste WarCraft zu spielen und die Hausaufgaben ein ums andere Mal sausen zu lassen, um viel lieber in die Tiefen der RTS-Anfänge abzutauchen. Meinem Zeugnis tat das mit Sicherheit nicht sonderlich gut. Aber immerhin kann ich heute von mir behaupten, die Anfänge von WarCraft und das allererste WarCraft-Spiel miterlebt zu haben. Und das ist doch auch was?

Heute, rund 30 Jahre später, wirkt Warcraft: Orcs & Humans ziemlich veraltet. Und trotzdem habe ich erst kürzlich lauthals durch die Gegend geschrien: „Ich möchte mal wieder WarCraft I spielen!

WarCraft: Orcs & Humans via gog.com © Blizzard Entertainment

Das habe ich aber nicht. Ich habe mich viel mehr erfolgreich davor gedrückt, zurückzukehren, denn die Unspielbarkeit des Games hinterließ seine Spuren. Und da war ich nun, voller Tatendrang, mit fehlender Motivation – ohne zu ahnen, was Blizzard als nächstes planen würde.

Die große Ankündigung: Was haben wir denn hier? Blizzard hat meine Gebete erhört? Sie haben doch tatsächlich WarCraft I in einer Remastered-Version produziert und es kurzerhand auf den Markt geworfen. Und das will selbstverständlich ausprobiert werden.

Aber solltest du jetzt allen Ernstes nochmal Geld für ein Spiel ausgeben, das du eigentlich schon längst besitzt? Es lebe gog.com, die das Original schon etwas aufgewertet veröffentlicht hatten. Aber bei einem ganz neuen grafischen Gewand und einem richtigen Remastered von Blizzard? Da bin ich selbstverständlich schon etwas hellhörig geworden.

Aus Alt mach Neu: WarCraft I im neuen Glanz

Im November 2024 fand also die Direct zum 30. Jubiläum von Warcraft statt, bei der World of Warcraft, Hearthstone und Warcraft Rumble in den Fokus gerückt wurden.

Neben vielen Ankündigungen gab es da noch diese Überraschung obendrauf: WarCraft I und WarCraft II erhalten Remastered-Versionen und die Spiele sollten sogleich veröffentlicht werden. Eine coole Aktion. Aber lohnt sich der Spaß denn jetzt?

Die neue Grafik: WarCraft I Remastered, auf das ich in diesem Test näher eingehe, hat eine verbesserte Grafik spendiert bekommen. Alles erinnert jetzt etwas mehr an das Sequel WarCraft II: Tides of Darkness.

Das Remastered wirkt wie ein ganz neues Spiel und erinnert jetzt mehr an WarCraft II: Tides of Darkness. © Blizzard Entertainment

Tatsächlich können wir zwischen zwei Spielgrafiken wählen: Da wäre einmal die originale Retrografik und die neue, überarbeitete Grafik. Die soll laut Blizzard handgemalt sein, erinnert mich aber ziemlich stark an die heutigen Möglichkeiten des KI-Upscalings.

Umschalten mit F5: Die alte Grafik wirkt auf modernen Monitoren sehr verpixelt. © Blizzard Entertainment

So oder so sieht die Grafik jetzt um einiges besser aus und ich habe das Gefühl, als würde ich ein ganz neues Game zocken. Und das war es noch nicht gewesen. Es gibt weitere Anpassungen, die das Spielerlebnis etwas runder gestalten wie die wichtige Widescreen-Unterstützung.

Ein neuer Soundtrack: Zu der neuen Grafik gesellt sich eine neue musikalische Inszenierung, die sich ans Original anlehnt und alles etwas zeitgemäßer gestaltet. Das ist ziemlich cool, denn auch hier lässt uns Blizzard die Wahl, ob wir mit originalen Retroklängen oder der neuen Komposition loszocken möchten.

Blizzard lässt uns die Qual der Musiktypwahl. © Blizzard Entertainment

Ein neues Gameplay: WarCrafts legendäres Point-&-Click-System

WarCraft I: Orcs & Humans ist aus heutiger Sicht unspielbar: Dass man das Original nicht mehr zocken kann, liegt nicht zuletzt an dem legendären Point-&-Click-System, das uns zwingt, alle Einheiten einzeln übers Schlachtfeld zu befehligen. Und ja, das ist so nervig, wie es klingt. Du musst jede Einheit auswählen, zum Ziel beordern und dann warten, bis deine Truppen nach und nach in Stellung gehen. In WarCraft II: Tides of Darkness war Blizzard schon einen Schritt weiter. Hier konnten wir schon damals bis zu 9x Einheiten in einer Gruppe auswählen und sie zeitgleich befehligen.

Die Einheiten bewegen sich in WarCraft I Remastered aber immer noch fragwürdig. © Blizzard

Das neue Gameplay: Die größte Stärke von WarCraft I Remastered ist also das neue Gameplay, das diesen legendären „Fehler“ behebt. Es bleibt die Frage, warum das Blizzard eigentlich nie mit einem Update gefixt hat? Aber umso besser fürs Remastered.

Du kannst jetzt dank der neuen Einheitenauswahl bis zu 12x Einheiten in einem Trupp anklicken und befehligen. Über die Wegfindung der einzelnen Einheiten lässt sich zwar immer noch streiten, aber es ist immerhin schon mal ein echter Fortschritt im Vergleich zum Original.

WarCraft I Remastered ist aber nicht zuletzt wegen dieser Verbesserung wieder spielbar. Es kommen noch ein paar Features hinzu: Gesundheitsbalken, erhöhte Einheitenauswahl, Hotkey-Anzeigen und mehr.

Ein klassisches Spielerlebnis

Davon ab erhältst du ein klassisches Spielerlebnis: Die Story bleibt in seinen Grundfesten gleich. Sie wurde lediglich etwas in Richtung World of WarCraft angepasst, was wir in den besprochenen Vorsequenzen sehen. Hier ist es durchaus schade, dass es nicht für eine deutsche Lokalisation gereicht hat. Das hätte dem Remastered sicherlich gut getan und ich weiß nicht, wieso wir auf dieses Feature verzichten müssen.

Die Texteinblendungen und weitere Texte sind auf Deutsch. © Blizzard Entertainment

Zwei Kampagnen, also alles beim Alten: Mit ganzen 12x Missionen pro Kampagne ist das Spiel zudem recht überschaubar. Hier wären vielleicht noch ein paar Bonusmissionen eine Idee gewesen? Oder vielleicht so etwas wie ein kleines Add-on, was es beim Sequel mit WarCraft II: Beyond the Dark Portal gegeben hat.

Ein paar Goodies für Nostalgiker

Davon ab verfügt WarCraft I Remastered noch über ein paar Goodies, die vor allem Nostalgiker und Fans der Marke gefallen.

Blizzard erklärt es wie folgt: „Neu ausgegrabene Original-Konzeptzeichnungen aus dem Jahr 1994, darunter eine Vielzahl an nie zuvor veröffentlichten Werken, die einst den Beginn des Warcraft-Universums eingeläutet haben! Erlebt die Geschichte genau so, wie sie damals erzählt wurde.

Diese Konzeptzeichnungen könnt ihr zum Beispiel in den Missionsübersichten sehen. Sehr spektakulär ist das allerdings nicht.

Mein Fazit

WarCraft I Remastered ist das Geld definitiv wert. Allein durch die Gameplay-Updates ist es doch tatsächlich ein ganz neues Spiel, obwohl es den Charme des Originals zu keiner Zeit verloren hat. Die grafischen und auditiven Updates tun ihr Übriges und das Spiel ist nicht zuletzt wegen der neuen Grafik um einiges überschaubarer und lesbarer.

Ob euch diese Überarbeitungen 9,99 Euro wert sind, müsst ihr euch am Ende natürlich selbst überlegen. Aber wenn ich das mal mit WarCraft II Remastered vergleiche, bei dem vergleichbare Updates vorliegen, spart ihr euch immerhin 5 Euro, denn das kostet gleich 14,99 Euro.

Im Rahmen einer sogenannten „Warcraft Remastered Battle Chest“ via battle.net erhaltet ihr das Spiel in einem Paket für 39,99 Euro. Enthalten sind folgende Spiele:

  • WarCraft I Remastered
  • WarCraft II Remastered
  • WarCraft III: Reforged

Hier bekommt ihr alle Infos zur WarCraft Remastered Battle Chest.

Ich habe meinen Spaß mit dem WarCraft-1-Remastered, frage mich aber trotzdem immer noch: „Wo bleibt eigentlich WarCraft 4?

Ben Brüninghaus

Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
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