Als Watch_Dogs auf der E3 2012 angekündigt wurde, war die Freude groß. Grund: Ubisoft zeigte den Spielern eines der ersten Spiele für die neue Generation. Die Grafik sollte neue Maßstäbe setzen, der Sound sollte besser sein als auf den älteren Konsolen, die Möglichkeiten sollten so komplex sein wie noch nie. Tatsächlich sieht der Open-World-Titel nicht schlecht aus, Chicago und alle Elemente in der Stadt sind detailliert dargestellt.
Die Entwickler haben sich Mühe gegeben, das sieht man. Das Design im Menü aber auch in der gesamten Spielwelt sind passend und leicht verständlich, auch für Anfänger. Trotzdem gibt es Kritikpunkte: In den Zwischensequenzen fehlt es mancher Figur an Mimik, manchmal sogar ganz an der Sprachanimation. Die Anfangsszenen der Missionen sind im gleichen Stil gehalten und lassen uns so fühlen, als machten wir die Aufträge schon zehnmal.
Schade auch: Die Performance und die anschließende Diskussion um die PC-Tauglichkeit des Spiels. Wir selbst haben den Titel auf einem PC – Steuerung mal mit Gamepad, mal mit Tastatur – samt Windows 8.1 und High-End-Grafikkarte getestet, trotzdem gab es teils Aussetzer. Verantwortlich dafür zeichnete sich der AMD-Grafikchip, dessen Update zwar zum Release, für viele Spieler aber nichtsdestotrotz zu kurz kam.
Auf der Konsole macht das Spiel jedoch keine Probleme. Wer eine PlayStation 4 oder Xbox One besitzt, kann Watch_Dogs flüssig spielen. Auch die älteren Konsolen PlayStation 3 und Xbox 360 schaffen das Spiel noch – auch wenn nicht in der glänzenden Grafik der zuvor Genannten. Ein weiterer Pluspunkt: Während des gesamten Testdurchlaufs fanden wir lediglich drei Bugs in Form von Glitches, zur Veröffentlichung war das Spiel also wirklich fertig.
Der Mehrspieler-Modus ist eigentlich gar kein neuer Spielmodus. Die Macher implementierten den Multiplayer in die Solokampagne. So erhalten wir im Laufe einer Gamesession immer wieder Anfragen von Online-Kumpanen. Seltener sind uns dagegen ungefragt Mitspieler in die Welt gekommen, die als „Fixer“ – sprich Konkurrenz-Hacker – andere Spieler ausschalten wollten. Diese galt es nach einer kurzen Anzeige in einem kleinen Radius aufzuspüren und ebenfalls zu eliminieren.
Eine Schattenseite gibt es für diesen Mehrspieler jedoch auch. Auf der einen Seite verhindert es nahezu ein ungestörtes Spielen, solange man die Einstellungen nicht entsprechend ändert. Auf der der anderen Seite war der Mehrspieler über die Hälfte der Testzeit nicht erreichbar, da die Uplay-Server nicht mitspielen. Wer Watch_Dogs auf Steam kauft, muss sich trotzdem bei Ubistoft melden – umständlicher geht es kaum.