Wer spielte nicht auch ab und an die epischen Schlachten aus Star Wars nach und begleitete jeden Hieb des Lichtschwerts – sei es nun ganz imaginär oder vielleicht in Form eines Holzkochlöffels – mit einem stimmungsvollen „Swusch“?
Wie viele Fans träumt auch der russische YouTuber Alex Burkan davon, sich mit der ikonischen Waffe in der Hand wie ein echter Jedi zu fühlen. Nach langem Planen und Tüfteln erfüllte er sich den Wunsch vom eigenen Lichtschwert, das sogar durch Stahl schneiden kann.
Ein Lichtschwert wie im Film: handlich, aber gefährlich
Im Dezember 2020 präsentiert Alex seinen Zuschauerinnen und Zuschauern auf YouTube sein eigenes Lichtschwert. Wie die alte Jedi-Tradition es verlangt, hat er dies in höchster Konzentration unter Einsatz der Macht selbst gebaut.
Am 21. Januar 2022 wurde die Konstruktion ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen und als offiziell erstes ausfahrbares Lichtschwert gewürdigt.
Die Macht, die der moderne Padawan gewählt hat, basiert auf Wasserstoff und Sauerstoff. Unter Zuhilfenahme eines Elektrolyseurs gewinnt er die Bestandteile bei der Zerlegung von Wasser und setzt sie unter Druck. Werden die Gase verbrannt, ändert sich ihr Aggregatzustand zu Plasma – einem leuchtenden, elektrisch leitfähigen Gasgemisch.
Somit ist das, was man aus dem Griff als etwa ein Meter lange Klinge schießen sieht, kein Laser wie in der Vorlage, sondern Plasma. Alex’ Plasmaklinge erreicht eine Temperatur von 2.800 Grad Celsius, wodurch sie sogar durch Stahl schneiden kann, wenn auch nicht ganz so schnell wie bei „Star Wars“.
Wird die Verbrennung gestoppt, zieht sich die Klinge ein. Die eigentliche Schwierigkeit, verrät Alex, bestand darin, alle für den chemischen Vorgang nötigen Komponenten in einen handlichen Griff zu verstauen.
Stolz vergleicht er seine Eigenkonstruktion mit der Waffe von Starkiller aus Star Wars: The Force Unleashed.
Der YouTuber hat die Arbeit jedoch noch lange nicht abgeschlossen und plant schon die nächsten Optimierungen. So muss noch das Problem von spontanen Explosionen bei möglichen Rückzündungen behoben werden. Er vertraue darauf, dass mithilfe der Wissenschaft irgendwann ein Lichtschwert entworfen und gebaut werden könne, dass der Filmvorlage sehr nah kommt.
Nicht die erste von Star Wars inspirierte Waffe im Buch der Weltrekorde
Bereits 2020 schaffte es das kanadische Team Hacksmith Industries um James Hobson mit ihrem Prototypen in das Guinness-Buch. Ihre Plasmaklinge erreicht sogar beeindruckende 4.000 Grad Celsius und ähnelt auch optisch mehr den Lichtschwertern aus den Filmen als das Exemplar von Alex.
Jedoch braucht das Schwert von Hacksmith Industries einen externen Behälter mit Propangas und Kabelverbindung zum Griff, weshalb ihnen der Preis für The World’s first retractable Proto-Lightsaber verliehen wurde.
Dagegen wäre Alex mit seiner handlichen Waffe zwar wendiger unterwegs, müsste sein Duell wegen der viel kleineren eingebauten Kartusche aber innerhalb von 30 Sekunden gewinnen.
Der russische Jedi-Ritter scherzt, es wäre ein schneller und heftiger Kampf zwischen James und ihm. Er betont aber auch, wie gerne er sich mit dem Kollegen austauscht:
„Ist es nicht cool, dass zwei Typen aus unterschiedlichen Teilen der Welt ein und denselben Traum von einem Ding teilen, dass nicht einmal existiert? […] Ideen, die Menschen über die ganze Welt hinweg vereinen, sind großartig!“
Wir empfehlen auch einen Blick in das Video von 2020 zu werfen. Hier erklärt Alex Lab auf seinem Kanal die Entstehungsgeschichte um die Traumwaffe etwas ausführlicher. Wer möchte, kann sich auf dem gleichnamigen Zweitkanal Alex Burkan seine Erläuterung auch auf Russisch ansehen.
Besonders Marvel-Fans sollten sein jüngstes Projekt – einen mit Wasserstoff betriebenen Iron Man-Suit – auf dem Schirm haben.
Natürlich muss man nicht selbst IngenieurIn sein, um sich das „Star Wars“-Feeling nach Hause zu holen. Hasbro bietet eine ganze Reihe von Lichtschwertern an: Die LED-Replika orientieren sich beispielsweise an den Modellen von Rey Skywalker, Kylo Ren oder Ahsoka Tano und fallen deutlich weniger gefährlich aus als die Exemplare von Alex und James.