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Seid ihr oft unterwegs und konsumiert eure Songs, Games, Filme sowie Podcasts regelmäßig bei langen Zugfahrten oder Flügen? Dann empfiehlt sich ein flexibler und geschlossener Kopfhörer mit einer guten Geräuschunterdrückung. Zwar gibt es mittlerweile auch zahlreiche In-Ear-Kopfhörer wie die Razer Hammerhead oder Samsung Galaxy Buds Pro, die ein überraschend gutes Klangbild bieten und bedingt durch ihre Größe wohl die perfekten Reisebegleiter sind. Doch Hand aufs Herz, nicht jeder mag es die kleinen Geräte in die Ohren zu fummeln. Außerdem kann eine erfolgreiche Dämpfung der Außenwelt manchmal eine überraschend erholsame Wirkung entfalten, vor allem bei einer sehr lauten Umgebung.
Genau an dieser Stelle setzen die Wireless-Kopfhörer von Razer an. Wir haben unzählige Songs durch die kabellosen Kopfhörer gejagt und uns ein eigenes Bild von den verschiedenen Features gemacht. Im Folgenden klären wir, weshalb die Razer Opus mittlerweile zu unserem ständigen Alltagsbegleiter avanciert sind und in welchen Situationen die Kopfhörer eine wirklich gute Figur machen.
Technische Daten
- Modell: Razer Opus
- Preis: Circa 200 Euro
- Bauform: geschlossene Over-Ear-Kopfhörer
- Audio-Übertragungsbereich: 20 – 20.000 Hz
- Impedanz: 12 Ohm
- Schalldruckpegel: 105 dB
- Kabellänge: 130 cm
- Gewicht ohne Kabel: 280 g
Lieferumfang: Dieses Zubehör erhaltet ihr mit dem Wireless-Kopfhörer
Bereits beim Auspacken fällt auf, dass Razer mit den mobilen Kopfhörern einen qualitativen Anspruch erfüllen möchte. Das Produkt an sich befindet sich in einem separaten Softcase, damit die Razer Opus auf Reisen sicher verwahrt werden können. Neben dem Kopfhörer gehört zu dem Lieferumfang zudem ein kleiner schwarzer Stoffbeutel, in dem sich zwei Kabel befindet. Das 3,5-mm-Klinkenkabel misst 1,30 Zentimeter und verfügt über vergoldete Stecker für eine erhöhte Lebensdauer. Mit dem 50 Zentimeter langen USB-Kabel von USB-A auf USB-C können die Opus aufgeladen werden.
Abgerundet wird der Umfang von einem Flugzeugadapter mit ebenfalls vergoldeten Kontakten. Ansonsten finden sich eine Bedienungsanleitung sowie ein Quick-Start-Guide samt Razer-Aufkleber in dem Karton des Kopfhörers. Damit ist die Ausstattung insgesamt ziemlich gut, mehr Zubehör werdet ihr für Reisen ohnehin nicht benötigen.
Verarbeitung und Design
Die komplett in schwarz gehaltenen Kopfhörer lassen sich mit wenigen Handgriffen zusammenfalten, um Platz zu sparen und in das mitgelieferte Softcase zu passen. Dieses dürfte selbst in kleineren Rucksäcken oder Taschen bequem Platz finden, ohne dabei von anderen Gegenständen beschädigt oder verkratzt werden zu können. Der Kopfbügel genau wie die Ohrmuscheln bestehen aus weichem Proteinleder. Dabei handelt es sich um eine Art Kunstleder, das aber nicht so grob wie echtes Leder, sondern sehr fein ist und dadurch angenehm auf der Haut liegt. Die Innenseite der Ohrmuscheln sowie des Kopfbügels bestehen aus Schaumstoff als Polsterung.
Das gesamte Design wirkt aufgrund der verwendeten Materialen und der allgemeinen Formgebung recht schlicht, modern und minimalistisch. Die Razer Opus fallen kaum auf, was sie als täglicher Alltagsbegleiter aber auch gar nicht sollen.
Der Opus überzeugt viel eher durch seine inneren Werte, die ihr bereits beim ersten Aufsetzen erleben und spüren könnt. Der Tragekomfort ist insgesamt sehr gut, wobei Menschen mit einem eher großen Kopf wohl weniger Gefallen daran finden werden. Ihr könnt die Kopfhörer durch die Größenverstellung des Kopfbügels aber immerhin recht gut an eure eigene Kopfform anpassen, auch wenn hier definitiv Grenzen existieren. Die Hörschalen lassen sich zusätzlich in beide Richtungen schwenken, damit die Ohrmuscheln optimal auf der rechten und linken Seite des Kopfs aufliegen. Größere Ohren stoßen in den Ohrmuscheln allerdings recht schnell an die nur sehr dünn gepolsterte Innenseite. Das kann bei längeren Reisen recht unbequem für die Ohren werden. Generell solltet ihr die Razer Opus im Vorfeld Probe sitzen lassen, wenn ihr dazu die Möglichkeit erhaltet.
Durch das sehr geringe Gewicht von nur 280 Gramm bringen die Opus kaum Masse auf die Waage, wodurch der Tragekomfort deutlich gesteigert wird. Schließlich müssen die Kopfhörer dadurch nur über einen recht geringen Anpressdruck verfügen, um nicht vom Kopf zu rutschen. Schwitzende Ohren sind bei dem verbauten Proteinleder übrigens nicht auszuschließen. Hinzu kommt, dass die Opus recht empfindlich Fett gegenüber sind, besonders an den ummantelten Ohrmuscheln sowie den Kopfbügeln.
Die Technik im Razer Opus
Im Inneren der Ohrmuscheln verrichten dynamische Treiber mit jeweils 40 Millimeter Durchmesser ihr Werk, die einen Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hertz abdecken können, was dem menschlichen Hörbereich entspricht. Die Impedanz, also der Wechselstromwiderstand, liegt bei geringen 12 Ohm. Das bedeutet, dass ihr die Razer Opus auch an Smartphones anschließen könnt und trotz geringer Spannung ordentlich Lautstärke geboten bekommt.
Per Bluetooth könnt ihr die Razer Opus mit eurem Smartphone oder Tablet verbinden. Das Koppeln funktionierte während unseres Tests jederzeit problemlos. Weder bei iOS- noch bei Android-Geräten quittierten die Kopfhörer den Dienst. Nach dem Koppeln via Bluetooth werden die Kopfhörer bei allen verbundenen Geräten als kleines Symbol an der rechten oberen Bildschirmecke angezeigt. Hier seht ihr auch, wie viel Akku euch noch bleibt. Die Drahtlosverbindung unterstützt die beiden Codecs AAC und SBC. Hierdurch erhaltet ihr auf der einen Seite eine gute Soundqualität, auf der anderen Seite aber auch eine hohe Kompatibilität.
Wie schlägt sich das verbaute Mikrofon?
Für Telefongespräche ist in dem Razer Opus ein MEMS-Mikrofon mit Akustiksensoren verbaut, das über eine Kugelcharakteristik verfügt und somit Schall von allen Seiten gleichmäßig verarbeiten kann. Das Frequenzspektrum kann eine Bandbreite von 100 Hz bis 10 kHz bedienen. Für viel mehr als Telefonanrufe würden wir das eingebaute Microsoft allerdings nicht verwenden wollen. Die eigene Stimme wirkt dadurch verzerrt, mechanisch und unnatürlich blechern, weshalb selbst Sprachaufnahmen lieber direkt über das im Smartphone verbaute Mikrofon erstellt werden sollten. Hinzu kommt, dass bedingt durch die erwähnte Charakteristik nicht nur eure Stimme, sondern sämtliche Umgebungsgeräusche mit aufgenommen werden.
Die Akkulaufzeit des Kopfhörers liegt bei rund 20 Stunden. Einmal voll aufgeladen, müsst ihr euch um den Akkustand während einer Reise keine weiteren Gedanken machen. Das Razer Opus ist THX-zertifiziert und erfüllt somit die heute gültigen umfangreichen THX-Normen in Bezug auf Ton. Wir können euch den Kopfhörer entsprechend auch empfehlen, um damit Filme zu genießen.
Steuern lässt sich der Kopfhörer über mehrere Knöpfe auf der Rückseite der rechten Hörschale. Auf der Unterseite befindet sich der Power-Schalter. Durch die gewählte Position ist es im Grunde ausgeschlossen, dass ihr die Opus versehentlich ausschaltet. An der Oberseite befinden sich die beiden Lautstärkeregler, in deren Mitte ein Knopf für mehrere Funktionen untergebracht ist. Damit könnt ihr zum Beispiel Anrufe bequem annehmen oder Songs durchschalten. Unter dem Ein/Aus-Schalter befindet sich der Anschluss für das Klinken- sowie USB-Kabel.
Noise Canceling: Damit habt ihr garantiert eure Ruhe!
Richtig gut gefallen hat uns das Noise Canceling beziehungsweise die Geräuschunterdrückung vom Razer Opus. Ihr könnt damit die Umgebung auditiv nahezu komplett ausblenden und euch somit ganz auf die Musikwiedergabe konzentrieren. Doch nicht nur Geräusche von außen werden stark ausgeblendet, auch euer Umfeld wird von der Musikwiedergabe kaum gestört.
Neben der schon sehr guten passiven Isolierung durch die Ohrmuscheln, lässt sich die Advance-Hybrid-ANC-Technologie hinzuschalten, um das Headset gegenüber Geräuschen von außen zusätzlich abzuschirmen. Für die aktive Geräuschunterdrückung sorgen verbaute Mikrofone, die nach innen und außen gerichtet sind, um das Gegensignal optimal anzupassen. Dabei verändert sich der Klang lediglich im Bassbereich, der mit aktiviertem ANC ein wenig an Druck verliert. Betreibt ihr das Razer Opus via Kabel, ist dieses Verhalten übrigens nicht zu beobachten. Insgesamt könnt ihr durch die Hinzuschaltung von ANC vor allem in einer sehr lauten Umgebung tiefe Frequenzen deutlich minimieren. Höhere Töne werden dagegen kaum merklich eliminiert. Da das Opus Geräusche aber bereits passiv sehr gut unterdrückt, müsst ihr ANC nicht unbedingt nutzen. Dennoch ist diese Funktion eine durchaus sinnvolle Erweiterung, wenn ihr viel auf Reisen seid und bei der Musikwiedergabe völlig eure Ruhe haben möchtet.
Das ist der Quick-Attention-Modus
Möchtet ihr etwas mehr von eurer Umwelt mitbekommen, zum Beispiel, wenn ihr euch im Straßenverkehr befindet, könnt ihr den sogenannten Quick-Attention-Modus aktivieren. In diesem Transparenzmodus werden die Umgebungsgeräusche verstärkt an euer Ohr durchgeleitet. Aktiviert ihr dieses Feature zum ersten Mal, kann sich das durchaus ein wenig befremdlich anfühlen. Plötzlich werden euch dank der Mikrofone wieder Geräusche von außen weitergeleitet. Das ist zwar tatsächlich sehr hilfreich, vor allem wenn ihr euch kurz mit einer Person unterhalten möchtet, die Musikwiedergabe müsst ihr in dem Fall aber dennoch unterbrechen, da ihr ansonsten dennoch kein Wort versteht. Manuell könnt ihr die Verstärkung der Umgebung im Transparenzmodus übrigens nicht einstellen, was ein wenig schade ist.
Möchtet ihr euch länger unterhalten, zieht den Kopfhörer am besten einfach ab, wodurch die Wiedergabe automatisiert pausiert wird, egal was ihr gerade hört. Setzt ihr den Kopfhörer wieder auf, wird der Sound langsam automatisch eingeblendet. Das ist unserer Meinung nach eine ideale Lösung!
Wie ist der Klang beim Razer Opus?
Wie bereits eingangs erwähnt, solltet ihr euch nicht durch die minimalistisch anmutende Optik der Kopfhörer täuschen lassen. Denn das Razer Opus hat klanglich einiges auf dem Kasten und bietet insgesamt ein klares und differenziertes Klangbild. Vor allem die Mitten können hier überzeugen. In Gesang und Sprache erhalten wir klare und differenzierte Töne. Bei dem Soundtrack der TV-Serie Game of Thrones ließen sich zum Beispiel wunderbar die verschiedenen Instrumente heraushören.
Der Bass wirkt glücklicherweise nicht hoffnungslos überbetont, wie wir es beispielsweise von zahlreichen Gaming-Headsets gewohnt sind. Allerdings gehen sehr tiefe Frequenzen bei geringer Lautstärke verloren, was aber Kritik auf hohem Niveau ist. Denn selbst deutlich teurere Produkte können an dieser Stelle nicht immer uneingeschränkt punkten. Viel auszusetzen gibt es auch an den Höhen nicht. Diese sind insgesamt sehr klar, bewegen sich aber noch nicht in eine unangenehme Richtung, selbst wenn man das Opus lautstärken-technisch an seine Grenzen treibt.
Fazit
Mit dem Opus hat nun auch Razer einen flexiblen Kopfhörer im Sortiment, der euch dank zahlreicher Features und einem sehr guten Klangbild ein zuverlässiger sowie unauffälliger Alltagsbegleiter ist. Dabei ist der Einsatzzweck im Grunde zweitrangig. Egal ob ihr den Kopfhörer für Musik, Games, Podcasts oder Filme einsetzt, ihr erhaltet satten und runden Sound, der an keiner Stelle zu übertrieben wirkt. Die Abschaltautomatik hat sich für uns im Alltag als gute Lösung herausgestellt, die Funktion ANC erledigt ebenfalls einen guten Job und dank langer Akkulaufzeit müsst ihr den Razer Opsu zudem auch bei langen Trips nicht ständig aufladen.
Lediglich an dem Quick-Attention-Modus könnte Razer noch ein wenig feilen, da man den Kopfhörer bei Musikwiedergabe letztendlich dann doch absetzen muss, um sich gezielt zu verständigen. Wir möchten an dieser Stelle zudem noch einmal betonen, dass der Tragekomfort auch bei längeren Musik-Sessions sehr hoch ist, für größere Ohren und Köpfe könnte der Razer Opus aber etwas klein dimensioniert sein, was auf Dauer zu schmerzenden Druckstellen führen kann.